Kapitel 2

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 „Wo bist du gewesen?" fragte mich mein Kollege Curly, als ich in den Keller vom Twilight Tonic kam. Ein großer Raum mit einem großem Tisch, wo wir all unsere Besprechung abhielten. Einer Sitzecke mit Sesseln und Sofas, die für Kunden gedacht war, die wir aber auch gerne zum abhängen benutzten. Und rechts waren Schränke gefüllt mit wichtigen Materialien wie Karten von der Stadt, Waffen, Seilen, Uniformen und vieles mehr was uns bei der Jagd nach Vampiren half.

Eine Tür führte in einen weiteren Raum. In unseren Trainings Raum, in dem wir trainierten und kämpfen übten, damit wir immer fit blieben.

Eine andere Tür führte in einen Schlafraum mit ein paar Betten und einem angehängten Badezimmer. Manche Vampirfälle sorgten dafür, dass wir hier manche Tage und Nächte zu brachten und da war eine Möglichkeit kurz die Augen zu zu machen manchmal notwendig.

Curlys eigentlicher Name war Ben, doch er hasste seinen Namen. Er klang für ihn zu schlicht und langweilig. Der Spitzname Curly hatte sich aufgrund seiner blonden Locken ergeben. Er sah aus wie ein Surferboy. Jedenfalls fand Mary das.

Sie saß gerade an dem großen Tisch der links im Raum stand und war dabei ihre Messer zu polieren, die sie auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Ihre Schätze, wie sie sie nannte. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Sie hatte sich mit der Zeit eine echt gute Sammlung zusammen gesucht, mit den wertvollsten und effizientesten Waffen.

Sie war von uns allen ohne Zweifel am besten ausgestattet. Außerdem wusste sie auch genau so gut mit ihren Waffen umzugehen.

All meine Waffenkenntnisse hatte ich von ihr gelernt. Von Curly hatte ich meine Kampfkenntnisse. Er verstand sich darauf mit dem Körper und den Händen zu kämpfen.

Das in Kombination mit der richtigen Waffe war fast alles was man brauchte um einen Vampir zu besiegen.

Aber natürlich brauchte man auch das nötige Wissen und die richtigen Fachkenntnisse über Vampire.

Curly lag faul auf einem der Sofas im Raum und spielte mit einem Stein in seiner Hand. Ein Blutstein wie er ihn nannte. Er war Blutrot und half ihm anscheinend auf all seinen Missionen.

Er sah mich fragend an und auch Mary hatte den Blick von ihren Messern gehoben, als ich den großen dunklen Raum mit nur wenigen Lichtern an der Decke betrat.

„Ich hab auf dem Weg einen gefunden," sagte ich. Curly setzte sich auf. „Tatsächlich? Und wo ist er jetzt?"

Ich seufzte. „Ich hab ihn leider verloren. Einige seiner Freunde sind zur Hilfe gekommen und alleine hatte ich keine Chance."

„Mach dir keinen Kopf, dass ist uns allen schon einmal passiert," tröstete Mary mich. „Außerdem gehen spontane Verfolgungen nur selten Erfolgreich aus."

Ich nickte und setzte mich zu ihr an den Tisch. Sie hatte recht. Meine Strategie war recht unüberlegt gewesen. Wobei ich, wenn seine Freunde nicht gekommen wären, ihn hätte kriegen können. Da war ich mir sicher.

„Hast du ihm den wenigstens vernünftig einen ausgewischt?" fragte Curly, der nun vom Sofa aufgestanden war und zu uns rüber kam.

Ich fing an zu grinsen. „Ihr hättet Mal sein Gesicht sehen sollen. Er dachte kurz, seine letzte Stunde hat geschlagen."

Mary schüttelte kichernd den Kopf.

„Ich bin stolz auf dich Green. Das war die Sache doch schon wert." Curly klopfte mir brüderlich auf die Schulter und ließ sich neben mich auf den Stuhl fallen.

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen und wurde leicht rot. Ich wurde immer nervös, wenn Curly mir Komplimente machte. Ich fand ihn schon immer echt süß und stand schon seit ich ihn kennen gelernt hatte auf ihn. Er sah gut aus und war ungefähr drei Jahre älter als ich. Konnte man es mir verübeln?

Er wird meine Gefühle jedoch nie erwidern. Egal wie sehr ich mich anstrengte und versuchte ihn zu beeindrucken, für ihn würde ich immer die kleine Lucy Green sein, die mit Fünfzehn Jahren zu ihnen gekommen war.

Ganz recht, so lange kannten wir uns schon. Curly war damals Achtzehn gewesen und Mary Neunzehn.

Mittlerweile war ich zwanzig und hatte in den letzten Fünf Jahren alles über Vampire und das Jagen von ihnen gelernt.

Ich hatte die besten Lehrer gehabt. Mary und Curly und meinen Onkel Jay. Er hatte mich damals mit Fünfzehn aufgenommen, als meine Eltern auf einmal in der Nacht gestorben waren.

Sie waren damals unterwegs zu einem Geburtstag von Freunden gewesen und hatten mich alleine zu Hause gelassen, jedoch waren sie nie zurück gekehrt.

Ihr Tod war noch immer sehr präsent und ich konnte mich noch sehr gut an sie erinnern. Manchmal wünschte ich mir ich hätte sie früher verloren, damit die Erinnerung an sie nicht ganz so schmerzhaft ist.

Onkel Jay war der einzige Verwandte, der sich damals bereit erklärt hatte mich zu adoptieren und sich um mich zu kümmern.

Ich kannte ihn damals nicht. Meine Mutter hatte nie von ihrem Bruder erzählt. Das einzige was sie Mal erwähnt hatte war, dass er ein Vampirjäger war und er sehr Jung war.

Und so kam es, dass ich die letzten fünf Jahre unter Vampirjägern gelebt hatte und von ihnen ausgebildet wurde.

Onkel Jay hatte sich immer liebevoll um mich gekümmert und das Beste getan, damit ich so gut wie möglich wieder auf die Beine kam, nachdem meine Eltern gestorben waren. Ich hatte ihn mit der zeit echt lieb gewonnen.

Er war wie ein großer Bruder für mich geworden, da er um einiges Jünger als meine Mutter war. Er war nur zehn Jahre älter als ich.

Er war auch derjenige, der mir den Grund verraten hatte, warum meine Eltern so plötzlich gestorben waren. Es waren Vampire gewesen.

Das war auch einer der Gründe warum ich mich dazu entschied, mich von Onkel Jay ausbilden zu lassen.

Er war der Boss unserer Truppe und hatte mehr Erfahrungen mit Vampiren als wir alle zusammen.

Mary war schon zwei Jahre bei ihm in der Ausbildung gewesen, als ich dazu kam. Ihr Mutter war auch Vampirjägerin gewesen und sie hatte immer davon geträumt in ihre Fußstapfen zu treten.

Curly hatte Onkel Jay entdeckt, als er ihn im Park beim Boxen gesehen hatte. Ihm viel Curlys Talent zum Kämpfen sofort auf und er fragte ihn ob er nicht an einer Ausbildung interessiert sei. Zuerst wollte Curly nicht, da er eigentlich Boxer werden wollte, doch dann fiel ihm auf, dass er sein Talent nutzen konnte um anderen zu helfen.

  Auch wenn ich schon mit Fünfzehn meine Zeit in diesen Keller verbracht hatte und in fast zwei Jahren alles gelernt hatte was man über Vampiren wissen musste, durfte ich erst mit Achtzehn eine richtige Ausbildung anfangen und mit auf Jagd gehen.

Ihr könnt euch nicht vorstellen wie sehr ich auf meinem achtzehnten Geburtstag hin gefiebert habe.

Mittlerweile konnte ich mir meine eigene Wohnung in Paris leisten und wohnte nicht mehr mit Onkel Jay zusammen. Da wir uns aber sowieso durch unseren Job fasst jeden Tag sahen, war dies nicht all zu schlimm.

„Lucy, ich hab dir schon tausend Mal gesagt, dass du bescheid sagen sollst wenn du jemanden entdeckst. Dir hätte sonst was passieren können." Onkel Jay kam plötzlich aus dem Trainingsraum zu uns herüber und sah mich streng an.

„Ich hab dir eine Nachricht geschickt," sagte ich. Er runzelte die Stirn und sah dann auf sein Handy. „Oh stimmt." Ich fing an zu kichern und er seufzte. „Mein Fehler. Du hast alles richtig gemacht."

Onkel Jay setzte sich an den Tisch. „Mary denkst du nicht, dass du deine Messer nicht genug geputzt hast? War nicht gestern das letzte Mal gewesen?" Mary ließ sich von meinem Onkel nicht beirren und nahm wortlos das nächste Messer in die Hand und polierte dieses vorsichtig mit einem Tuch.

Onkel Jay rollte mit den Augen und wandte sich dann an mich. „Also wo hast du den Vampir verloren und wie sah er aus?"

Ich erzählte ihm alles was ich wusste und schließlich machten wir vier gemeinsam einen Plan, um den Vampir den ich gefunden hatte und die anderen ausfindig zu machen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 12 ⏰

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