Kapitel 13

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Am Rückweg sprach ich kaum. Es dauerte ein wenig bis Zenitsu mich ansprach. Ihm schien wohl dei ganze Zeit schon etwas auf der Seele zu brennen. "Kokonoka, magst du dei Nebelsäule?" fragte er. Ich errötete sofort an den Wangen. "N-natürlich mag ich Muichiro." 

Tengen, der uns mit einem schelmischen Grinsen beobachtete, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Oh, magst du ihn oder bist du etwa in ihn verknallt?" fragte er neckend.

Ich wurde noch röter und wich seinem Blick aus. "Ich weiß nicht, was du meinst," murmelte ich.

Inosuke, der die ganze Zeit über schweigend zugehört hatte, runzelte die Stirn. "Was bedeutet 'verknallt'?"

Tanjiro schien sprachlos zu sein und wusste nicht, wie er reagieren sollte.

Tengen nutzte die Gelegenheit, um weiter nachzuhaken. "Komm schon, Kokonoka. Du musst uns sagen, wie du dich wirklich fühlst. Es ist doch offensichtlich, dass du mehr als nur 'mögen' empfindest."

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. "Ich... ich weiß es nicht," gab ich schließlich zu. "Ich weiß nur, dass er mir sehr viel bedeutet."

Tengen lachte und klopfte mir freundschaftlich auf den Rücken. "Das klingt doch schon mal nach einem guten Anfang."

Als wir uns schließlich verabschiedeten, fühlte ich mich etwas aufgewühlt. Ich ging zu Muichiros Anwesen zurück, wo ich ihn vorfand. Kaum hatte ich die Tür geöffnet, zog er mich sofort in eine Umarmung.

"Muichiro, ich... bekomme... keine Luft," keuchte ich.

Er lockerte seinen Griff etwas und sah mich besorgt an. "Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Ich bin so froh, dass du zurück bist."

Ich lächelte und legte meine Hände auf seine Brust. "Ich bin auch froh, wieder hier zu sein."

Er zog mich auf die Veranda, wo wir uns hinsetzten. "Was ist passiert?" fragte er sanft.

Ich erzählte ihm von der Mission, von dem Kampf gegen die zunehmende 6 und von den neuen Freunden, die ich gewonnen hatte. Ich erwähnte auch die neugierigen Fragen von Tengen und den anderen, wobei ich ausließ, wie sehr mich die Gespräche über meine Gefühle verunsichert hatten.

Muichiro hörte geduldig zu und hielt meine Hand. "Du hast unglaubliches geleistet, Kokonoka. Du bist wirklich stark."

Ich spürte, wie meine Wangen wieder heiß wurden. "Danke, Muichiro. Aber ich hätte es nicht ohne eure Unterstützung geschafft."

Er lächelte und zog mich näher zu sich. "Wir sind ein Team. Und egal, was passiert, ich werde immer an deiner Seite sein."

Der Gedanke, dass Muichiro immer bei mir sein würde beruhigte mich ein wenig. Ich fing an darüber nachzudenken, wie ich Muichiro meine Gefühle für ihn am besten gestehen sollte. Bevor ich jedoch etwas sagen konnte, küsste mich Muichiro auf der Stirn. "Ich bin so froh, dass du bei mir bist" murmelte er. 

Es dauerte einen Moment, bis ich mich wieder gefasst hatte. Muichiros Kuss auf die Stirn hatte meine Gedanken durcheinander gebracht. Er schien so glücklich zu sein, dass ich bei ihm war, und doch konnte ich einfach nicht die Worte finden, um ihm meine Gefühle zu gestehen.

Als ich versuchte, es ihm zu sagen, versagte meine Stimme. Es war, als ob mein ganzer Körper sich dagegen sträubte, diese Worte auszusprechen. Muichiro neigte seinen Kopf und ich wusste, dass er mich küssen wollte. Ein Teil von mir sehnte sich danach, diesen Kuss zu erwidern, aber ein anderer Teil zog sich instinktiv zurück. Ich verstand nicht, wieso ich das getan hatte. Ich liebte ihn doch. Was war los mit mir?

"Ich... ich gehe ins Bett," brachte ich schließlich heraus, ohne ihm in die Augen zu sehen.

Muichiro sah mich verwirrt an, aber nickte nur leicht. "Gute Nacht, Kokonoka," sagte er sanft.

"Gute Nacht," erwiderte ich leise und ging in mein Zimmer.

Als ich die Tür hinter mir schloss, lehnte ich mich gegen sie und atmete tief durch. Was war nur mit mir los? Warum konnte ich nicht einfach die Worte aussprechen, die ich so sehr wollte? Ich ließ mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke, während tausend Gedanken durch meinen Kopf wirbelten.

Hatte ich Angst vor seiner Reaktion? Oder war ich mir selbst nicht sicher, was ich wirklich empfand? Die Gefühle für Muichiro waren stark und tief, das wusste ich. Aber etwas in mir hielt mich zurück.

Ich schloss die Augen und versuchte zu verstehen. Vielleicht brauchte ich einfach mehr Zeit, um mich selbst zu sortieren. Vielleicht war ich einfach überfordert von allem, was in letzter Zeit passiert war.

Trotzdem fühlte ich mich schlecht, dass ich Muichiro so unklar gelassen hatte. Er war so lieb zu mir, so geduldig und fürsorglich. Er verdiente es, die Wahrheit zu wissen.

Langsam stand ich auf und ging zum Fenster. Der Mond war hell am Himmel und warf sein sanftes Licht in mein Zimmer. Ein kalter Wind strich durch meine Haare und ließ mich frösteln.

"Ich werde es ihm sagen," flüsterte ich entschlossen in die Nacht. "Ich werde ihm sagen, wie sehr ich ihn liebe."

Mit diesen Gedanken und einem neuen Entschluss kehrte ich in mein Bett zurück. Der Schlaf kam langsam, aber als er kam, war mein Herz ein wenig leichter, denn ich wusste, dass ich die Wahrheit bald aussprechen würde.

Am nächsten Tag weckte mich Muichiro auf. Ich erschrak so sehr, so dass ich ihn versehentlich eine extrem feste Watsche gab. Da ich so erschrocken war, dass ich Muichiro eine extrem feste Watsche gab, war ich mir nicht sicher, wie ich das wieder gutmachen sollte. Muichiro sah mich mit großen Augen an, während er seine Wange hielt, wo meine Handabdruck deutlich sichtbar war.

"Ich... entschuldige mich, Kokonoka," murmelte er leise, offensichtlich überrascht von meiner Reaktion.

Ich saß aufrecht im Bett und fühlte mich immer noch ein wenig angefressen. "Kannst du nicht einfach anklopfen, bevor du in mein Zimmer stürmst?" fragte ich etwas schroff.

Muichiro senkte den Blick und wirkte verlegen. "Es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken."

Es vergingen einige Minuten, während wir uns schweigend ansahen. Ich spürte, wie sich mein Ärger langsam legte und das schlechte Gewissen mich einholte. Schließlich seufzte ich und sagte leise: "Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe. Ich war nur so erschrocken..."

Muichiro hob den Kopf und lächelte sanft. "Es ist okay, Kokonoka. Ich hätte vorsichtiger sein sollen."

Ich nickte langsam und fühlte mich erleichtert, dass er mir nicht böse war. "Danke, dass du so verständnisvoll bist," sagte ich aufrichtig.

Muichiro setzte sich auf die Bettkante neben mich. "Darf ich fragen, was dich so erschreckt hat?"

Ich seufzte erneut und dachte an den gestrigen Abend und an meine widersprüchlichen Gefühle. "Es ist kompliziert," begann ich zögerlich. "Ich war gestern einfach so überwältigt von allem... von deinem Kuss auf die Stirn und... und ich war mir nicht sicher, wie ich darauf reagieren sollte."

Muichiro legte seine Hand sanft auf meine. "Es tut mir leid, wenn ich zu schnell war. Ich wollte dich nicht überrumpeln."

Ich lächelte schwach. "Es war nicht nur das, Muichiro. Es ist nur... ich bin mir selbst nicht sicher, was ich fühle. Es ist alles so neu für mich."

Muichiro nickte verständnisvoll. "Ich verstehe. Ich möchte nicht, dass du dich gedrängt fühlst, etwas zu tun oder zu sagen, das du noch nicht bereit bist."

Ich atmete tief durch und spürte, wie sich eine Last von mir nahm. "Danke, dass du so geduldig bist," sagte ich leise.

Er lächelte warm. "Für dich immer, Kokonoka."

Wir saßen noch eine Weile schweigend nebeneinander, bevor Muichiro aufstand. "Ich werde dich jetzt alleine lassen, damit du dich fertig machen kannst. Wir sehen uns dann zum Frühstück."

"Okay, danke," antwortete ich und beobachtete, wie er das Zimmer verließ. Als die Tür sich schloss, lehnte ich mich zurück und dachte über unsere Unterhaltung nach. Es war gut, dass wir darüber gesprochen hatten. Vielleicht konnte ich langsam herausfinden, was meine Gefühle wirklich waren, und wie ich damit umgehen wollte.

Broken Heart [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt