„Mina, wie läuft's bei denn in der Schule? Du schreibst ja immer gute Noten. Hoffentlich ist das auch jetzt noch so?", meine Oma schaut auf.
„Ja, es ist alles wie immer.", nicke ich und zwinge mich zu einem Lächeln.
Ich hasse Familientreffen. Nicht, weil ich meine Verwandten nicht mag. Auf keinen Fall. Ich habe sie alle lieb. Aber am meisten verstehe ich mich mit meinen Onkeln, Andreas und Chris. Sie sind fast schon wie Brüder für mich.
Doch ich hasse es vor allen zu tun, als wäre alles in Ordnung. Alles super. Denn das ist es nicht. Niemals.
Ich ersticke bald vor Selbsthass, Overthinking und oft auch Panikattacken. Ich bin erstaunt, dass ich trotzdem immer weiter mache. Egal, wie schlimm es ist. Manchmal überkommt mich aber einfach alles und ich kriege starke Panikattacken. Und meine Gedanken sind dann und auch vorher unkontrollierbar.
Schon als ich daran denke, fängt mein Herz an zu rasen. Was für andere normal ist, wenn sie an schlimme Dinge denken.
Doch es ist nicht normal. Ich weiß, dass es jetzt beginnt. Eine weitere Panikattacke. Und schon schießen mir tausende Gedanken durch den Kopf;

Raus! Ich muss raus hier!

Niemand darf mich so sehen!

Niemand interessiert meine Probleme!

Ich schüttele den Kopf und merke, wie meine Ohren anfangen zu piepen und mein Gehör immer schlechter wird, mein Puls aber lauter.
Ich stehe auf. Mein Stuhl quietscht ein wenig.
Nun sind die Blicke aller anderen auf mich gerichtet. „Ich, Ich gehe raus. Luft schnappen. Hier drinnen ist es ziemlich warm.", stottere ich. Die anderen nicken und widmen sich wieder ihren Gesprächen. Ich konzentriere mich darauf, geradeaus zu laufen und stürme zur Tür.
Draußen angekommen lehne ich mich gehen die Hauswand.
Schon fängt meine panische, starke Atmung an. Zwischendurch huste ich. Ich fasse mir an mein Herz und versuche irgendwie besser Luft zu  bekommen. Durch das Atmen wird mir schwindlig und ich lasse mich runtersinken, sodass ich auf dem Boden sitze.
Dann fängt jeder Teil meines Körpers an zu Zucken und zittern.
Dann nehmen meine Gedanken freien Lauf;

Du bist allein.

Niemand wird dir helfen.

Gib es auf.

Ich beginne heftig zu weinen und halte mir dabei den Mund zu, damit es niemand hört.
Mein Körper fühlt sich so schlapp an, aber es hört nicht auf.

Hilfe...Kann mich denn niemand hören!?

You're not aloneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt