Ich saß schon im Flugzeug, auf dem Weg zu meinem neuen Leben. Ich hoffte in London würde alles besser werden, schlimmer ging es ja nicht. Am Flughafen würde mich mein Onkel Will abholen. Zum Glück. Denn eigentlich kannte ich mich in London gar nicht aus. Endlich kam ich mal aus Florida raus. Das Flugzeug war endlich gelandet und ich stand schon mit meinem Gepäck in der Halle, Ausschau haltend nach Will. Kurz darauf kam er auch schon auf mich zu gerannt. Ich hatte ihn bis jetzt nur auf Fotos gesehen. Als er bei mir war, drückte er mich kurz fest an sich. Lächelnd blickte er mich an was ich erwiderte. "Hallo Elly, wie geht’s?", fragte er höflich. "Gut danke und dir?" "Auch gut. Komm ich fahr dich zu deiner Wohnung." "Ja, das wäre toll, danke", antwortete ich ruhig. Er brachte mich quer durch London, bis wir vor einem hübschen, weißen Haus anhielten. Das Haus war riesig und hatte nur zwei Stockwerke, soweit man das von außen erkennen konnte. "Im oberen Stockwerk ist dein Apartment. Sollen wir rein gehen?", erklärte mir Will stolz lächelnd. Ich konnte nur nicken. War das sein Ernst?! Ein ganzes Stockwerk nur für mich? Ich wollte gar nicht wissen, wie viel er dafür bezahlt hatte. Will nahm zwei meiner großen Koffer und ich nahm die anderen zwei. Er sperrte die große Haustüre auf und wir schleppten mein Gepäck die Treppe bis in den ersten Stock hinauf. Dort schloss mein Onkel noch eine Türe auf und wir standen im Flur meiner vollmöblierten Wohnung. Wie das klang! Meine eigene Wohnung... Endlich konnte ich tun und lassen was ich wollte. "Wenn du rechts durch die Türe gehst kommst du ins Wohnzimmer. Gerade aus ist das Schlafzimmer, links die Küche. Die Türe daneben ist das Gästebadezimmer und du hast dein eigenes Badezimmer in deinem Zimmer. Das Esszimmer ist in einem optisch abgetrennten Raum an die Küche angeschlossen", meinte Will neben mir, sichtlich zufrieden über meine Reaktion. "Das ist...wow. Danke!", brachte ichheraus und stürmte schon los in mein Schlafzimmer. Die Wände waren in einem zarten Sandfarbenen Ton gestrichen und ein Kingsize Bett stand an der Wand gegenüber der Zimmertüre. Wie mein Onkel gesagt hatte, war die Türe zum Badezimmer da. Aber ganz zu meiner Verwirrung war da noch eine Schiebetüre aus Milchglas. Ich schob sie auf und was ich drinnen vorfand lies mich stocken. "Oh my God! Ein begehbarer Kleiderschrank!", kreischte ich. In dem Raum, der so groß war wie mein altes Zimmer, weißes Licht schien von der Decke und an den Wänden waren Regale und Stangen angebracht. Womit sollte ich den jemals befüllen?! Ich hörte Will hinter mir Lachen. "Also gefällt’s dir?", fragte er, aber es war schon mehr eine Feststellung. "Natürlich! Das hier ist riesig!", antwortete ich noch ganz überwältigt von den ganzen Eindrücken. Ein leises Kichern entrang seinem Mund. Als nächstes schaute ich in das Badezimmer, nahm aber gleich meine Badeutensilien mit um sie zu verstauen. Es war genauso überwältigend wie der begehbare Schrank. Gegenüber der Türe befand sich eine Eckbadewanne mit Whirlpool-Funktion, daneben eine Regendusche. Zwei Waschbecken mit Unmengen von kleinen Regalen rundherum, befanden sich rechts. Ich ging auf die Schränke zu und verstaute hastig die Sachen. Als ich wieder rauskam, stand Will unschlüssig in Mitten des Raumes. "Es kommt nachher Besuch, wenn du möchtest kannst du ruhig runterkommen. Wir werden zusammen Essen", erklärte er mit einem zögernden Lächeln. Allem Anschein nach, wusste er noch nicht Recht mit mir umzugehen. Warte Mal, bedeutet das etwa, dass das hier sein Haus wäre?! Erstaunen und gleichzeitig erkennen der Situation übermannte mich. Darum hatte er also so schnell eine Bleibe für mich gefunden. "Onkel Will,", kurz zögerte ich, "danke." Als Will gegangen war, schritt ich zu meinem Koffer und zog ihn hinter mir her in den begehbaren Schrank. Dort verstaute ich alles sorgfältig. Ich war gerade fertig geworden als es unten an der Haustür klingelte. Wer kam eigentlich zu Onkel Will? Anfangs wollte ich nicht hinunter gehen. Doch die Neugierde ließ einfach nicht los. Da meine Kleider verschwitzt waren, ging ich rasch duschen. Das warme Wasser fühlte sich gut auf meiner Haut an. Ich war es noch gewohnt nur mit kaltem Wasser zu duschen. Ich föhnte mir als erstes die Haare, danach stolzierte ich nur mit einem Handtuch um meinen wohlgeformten Körper, in mein Zimmer zurück. Meine langen Haare hingen in Locken bis zur Mitte meines Rückens. Sanft öffnete ich die Türe. Ich startete zu meinem Schrank. Ein leises, wenn doch hörbares, Geräusch wurde hinter meinem Rücken gemacht. Erschrocken wandte ich mich Richtung Türe. Dort stand ein Junge, nicht viel älter als ich mit blondem Haar und sah errötet zu Boden. "Wer bist du?", fragte ich, meine Stirn zu Falten verzogen. Der Junge blickte auf, blickte mir direkt in meine Augen. Ich konnte die Fragezeichen darin förmlich sehen. "I-Ich bin Niall Horan", erklärte er etwas verwundert. "Will meinte ich solle dich holen", sprach er weiter. "Oh." Kurz musterte er mich und sein Blick wanderte meinen Körper hinab. Erst jetzt fiel mir wieder ein, das ich nur ein Handtuch um hatte und errötete sogleich. "Warte kurz, ich zieh mich schnell an", sagte ich und ging in meinen Schrank. Wie sich das anhörte. Ich ging in meinen Schrank. Schnell zog ich mir eine enge Röhrenjeans und ein rotes Top an, dazu meine roten Supras. Wieder im Zimmer angekommen, saß der Junge, Niall, auf meinem Bett. Ohne zu zögern ging ich auf ihn zu, sein Blick war nach unten gewandt. "Wir können gehen", bemerkte ich mit leiser Stimme. Niall stand auf, machte einen großen Bogen um mich und öffnete die Türe. Was hat der denn auf einmal?! Egal. Schnell ging ich ihm hinterher. Von unten hörte man schon das laute Gelächter meines Onkels und ich seufzte lächelnd auf. Peinliche Stille herrschte zwischen uns, als wir nebeneinander die Treppen runterstiegen. Die Wohnungstüre war nicht abgeschlossen, also ging ich rein. Der Niall-Typ ging hinter mir, also folgte ich einfach den lauten Stimmen. Als ich durch eine gläserne Schiebetüre in Esszimmer trat erblickte ich 5 Personen, die sich angeregt unterhielten. Einer hatte schwarze, hoch gegelte Haare, einer kurze Braune, die an den Seiten abrasiert waren. Der lauteste von ihnen hatte verwuschelte hellbraune Haare und saß neben dem Ausfälligsten. Er hatte einen schokoladenbraunen Wuschelkopf. Will erhob seinen Blick und begann zu schmunzeln. "Da seid ihr ja endlich. Elly, kannst du mir in der Küche mit dem Essen helfen?", wandte Will sich an mich und ich nickte zur Antwort.
Ich betrachtete mich selbstkritisch in der spiegelnden Oberfläche des Kühlschrankes in der Küche. Meine Haare waren lang und braun und fielen in sanften Wellen über meine Schultern. Meine Augen waren ebenfalls braun und meine Haut hatte einen dunkleren Ton von der Sonne. Eigentlich hatte ich wenig auf den Rippen, was ich meiner Stiefmutter zu verdanken hatte. Will riss mich aus den Gedanken, indem er mir auf die Schulter tippte. "Die Jungs da draußen sind die Band, die ich manage. Sie heißen One Direction. Sie sind ziemlich berühmt. Ich spähte durch den Türspalt hinaus ins Esszimmer und beobachtete die Fünf, die in meinem Alter waren. Maximal ein paar Jahre älter. Sie lachten die ganze Zeit über irgendwas und in mir wuchs der Wunsch auch jemals solche Freunde zu finden. "Der Schwarzhaarige ist Zayn, der Blonde heißt Niall. Der mit den braunen Haaren und den blauen Augen ist Louis, der mit den braunen Haaren und den braunen Augen Liam. Und dann wäre da noch Harry. Der Lockenkopf und Mädchenschwarm", meinte Will leise, bevor er mir Teller und Besteck in die Hand drückte und mich bat den Tisch zu decken. Als ich raus ging schauten mich alle erwartungsvoll an und ich fühlte mich ziemlich unwohl in meiner Haut, als ich allen die Teller hinstellte. Endlich begannen sie wieder durcheinander zu reden und ich atmete erleichtert auf. Was es wohl für sie hieß berühmt zu sein? Ich wusste nicht einmal wie berühmt sie waren, immerhin war ich die letzten Jahre ziemlich von der Außenwelt abgeschottet gewesen. Obwohl ziemlich noch eine Untertreibung wäre.
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Everything will be alright
FanfictionAls Elly gerade mal 8 Jahre alt war, stirbt ihre Mutter an einem Gehirntumor. Zwei Jahre später heiratet ihr Vater erneut und kurz darauf zieht ihre Stiefmutter, Marianne, mit ihrem Sohn, Sebastian, zu ihnen. Immer gibt es Streit zwischen ihnen. Als...