Ich sitze auf dem Balkon und rauche eine Zigarette nach der anderen. Jeder einzelne Zug genieße ich. Die Sonne ist dabei zur Ruhe zu kommen, während die Sterne langsam wach werden. Ich fand den Himmel schon immer Faszinierend, besonders Nachts. Die Wolken geben langsam den Geist auf, während meine Seele und Kopf jetzt zum Vorschein kommen. Ich glaube über den Tag bin ich soviel mit anderen Sachen oder Menschen beschäftigt, dass ich erst um genau 22:30 Uhr dazu komme nachzudenken. Während dessen höre ich Musik, die meine Gedanken ankurbeln. Ich habe nicht unbedingt die beste Aussicht. Wohin ich auch schaue, sehe ich nur Gebäude aus Beton. Aber eigentlich interessiert mich das nicht. Ich blicke nur nach oben, das ist alles was ich für meine Seele brauche, es beruhigt mich. Viel schöner jedoch wäre es jetzt mit dir, Sebastian. Wie soll ich erklären wer Sebastian für mich ist, wenn es mir selber noch nicht ganz klar ist. Ich habe damals mit Ihm in einem Japanischen Restaurant gearbeitet. Unsere Freundschaft, eher Bekanntschaft, ging nie wirklich in die Tiefe, aber ich wusste, dass wir eine Verbindung zu einander haben. Wir haben uns auf eine Art und Weise einfach verstanden, ohne wirklich ein Tiefsinniges Gespräch miteinander gehabt zu haben. Wir beide sind Raucher, weswegen wir ab und zu oberflächliche Konversationen hatten, wie zum Beispiel, dass die Arbeit und manche Menschen echt beschissen sind. Was wir beide jedoch erkannt haben ist, dass wir wie eine kleine Familie sind, aber ich gehe. Jedesmal wenn ich darüber spreche, hoffe ich aus seinen Augen lesen zu können "Geh nicht." Aber ich kann seine Blicke nie deuten. Er ist älter als ich. 15 Jahre um genau zu sein. Er steht noch nicht ganz im Leben, wobei viele behaupten, dass man das mit 36 sein sollte, aber er nicht. Nein, er hat mentale Probleme und ist alleine. Er schließt sich ein und redet mit niemanden und kommt gut mit sich selbst klar. Ich glaube deswegen fand ich ihn von Anfang an so interessant. Von außen scheint er nur wie ein Schatten zu sein. Wenn die Sonne auf die Welt herabblickt ist er da und wenn die Sonne verschwindet, der Mond den Himmel übernimmt, verschwindet er. Ein mysteriöser Mann. Während ich an meiner Zigarette ziehe und ein Schluck meines Bieres gönne, denk ich an ihn. Ich denk an ihn, wenn ich duschen gehe, wenn ich zur Arbeit gehe, wenn ich schlafen gehe. Das Leben ist manchmal nicht einfach und ich glaube, dass unerwiderte Liebe ein großer Teil dessen ist. Liebe? Ich bin mir sicher, dass es keine Liebe ist. Ich fühle, was ich fühle, aber will kein Begriff dafür haben. Es macht mir Angst, Zusagen, dass ich verliebt bin, weil ich weiß, dass es keine Zukunft hat und das wusste ich bereits von Anfang an.
Warum also, lasse ich diese Gefühle zu?
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funkenmensch
RomanceDu hältst an dieses Gefühl fest, von dem du weißt, dass es dich zu nichts führt. Dennoch betrittst du diese Welt.