Meine Schritte beschleunigten sich als ich von weitem das Glockenläuten hörte. „Shit...9:45" murmelte ich.
Ich zog meinen Rucksack enger, während ich im schnellen Tempo auf der Straße mitten im Wald lief.
Der Brief, den sie gestern von Xaden erhalten hatte, war noch immer in meiner Tasche.Biege 5 km davor ab in den Wald ab, anstatt weiterzulaufen. Dort wird ein Trampelweg sein, der dich zu mir führt.
Der Text vin Brief hatte sich in meinen Kopf eingebrannt. Hoffentlich ist dieser Trampelweg gut zu erkennen, denn ich weiß nicht wann 5 km vor dem Viadukt sind. Denn wenn ich eins nicht kann, ist es schätzen.
Ich kann es kaum fassen, dass ich meinen Bruder gleich wieder sehen werde.Ich lief weiter und nach einiger Zeit sah ich nach rechts zum Waldrand. Es war ein Stein dort und eine blaue Schuppe lag darauf. Ich ging zum Stein und nahm die schuppe in die Hand. Sie war ganz glatt, fast schon seidig.
Ich schaute neben dem Stein und sah einen Trampelweg.
„Er wusste das ich vorbei laufen würde." sagte ich zu mir selber und ging den Trampelweg entlang.Der Trampelweg war schmal und schwer zu erkennen, aber ich folgte den Anweisungen im Brief genau.
Mein Herz schlug schneller vor Nervosität und Aufregung und nebenbei drehte ich blaue Schuppe in meinen Finger.
Was wird mich erwarten? Wie wird Xaden nach all den Jahren aussehen?Plötzlich hörte ich das knacken eines Zweiges hinter mir. Ich hielt mein Atem an und meine Hand wanderte zum Griff von meinem Dolch. Dieser steckte in einer von den Scheiden, die ich mir an mein Bein befestig waren. Ich drehte mich langsam um und eine hohe Gestalt trat aus dem Schatten. Ich erkannte sofort die unverwechselbaren, scharfen Züge meines Bruders.
Sein Gesicht war älter geworden und er hatte eine Narbe an der Augenbraue, die er früher noch nicht hatte, aber es war ohne Zweifel Xaden.„Kaila." sagte er und musterte mich. „Keine Minute zu spät." In dem Moment wo er das sagte läuteten die Glocken.
10 Uhr. Es lag eine Anspannung in der Luft, doch am liebsten würde ich ihn jetzt umarmen.
„Warum willst du mich sehen Xaden? Wir hätten uns auch drüben gesehen. Oder denkst du etwa ich schaffe das nicht?"Xaden schnaubte verächtlich. „Du bist eine Riorson, natürlich schaffst du das."
Er betrachtete mein Outfit. „Selbst gemacht." sagte ich zu ihm.
„Sehr Praktisch geschneidert." sagte er und dann viel sein Blick auf meine Stiefel.„Die werden dir die Überquerung nicht leichter machen."
„Ich weiß. Doch ich krieg das auch mit den Stiefel hin. Also wieso willst du mich sehen?"
Xaden's Augenbraue ging nach oben. „Der Viadukt wird schwer werden. Es soll ein Unwetter aufziehen."Ich schaute nach oben und merkte wie graue Wolken Richtung Viadukt zogen.
Das wird es echt nicht leichter machen.
„Nach der Viaduktüberquerung wird es für dich nicht leichter werden. So gut wie jeder der kein Rebellionsmal trägt, hasst dich und will deinen tot sehen."Ich schluckte schwer und mein Griff um die Gurte von meinem Rucksack wurden fester. „Garrickt hat mir erzählt das die jüngste Sorrengail auch in diesem Jahr dabei sein wird. Sie will erst recht unseren Tot."
Die jüngste Sorrengail?
„Aber keine Sorge ich werde mich um sie kümmern."„Sie wird mich schon nicht direkt umbringen wollen."
„Kaila." er sagte meinem Namen fest betont. „Du bist ein Rebillionskind. Alle in diesem Quadranten, die nicht dieses Mal tragen, wollen deinen Tot." Ich atmete. „Ich weiß ja nicht wer diese anderen Kinder sind, denn wenn du es vergessen hast, haben du und Dad mich nicht rausgelassen oder eingeweiht, was überhaupt der Plan war." Ich schnaubte und merkte, dass es mich immer noch wütend machte. Doch ich ignorierte die aufbrodelnde Wut, da es schon lange Vorbei war.
In dieser Zeit antworteten sie auf meine Fragen und Xaden trainierte mit mir draußen. Doch sobald ich mit ihm mitgehen wollte, kam es zu einem Streit. Aufeinmal wurden wir abgeführt und ich sah wie eine Person nach der anderen, vor unseren Augen getötet wurde, darunter auch mein Dad. Danach bekamen wir dieses Zeichen und ich kam zu sen Kincaids. Ich sah an diesem Tag die anderen Kinder aber ich wusste nichtmal ihren Namen. Das Einzige was ich über diese Zeit weiß, ist dass mein Vater der Anführer einer Rebillion war gegen Navarre.
Ich atmete laut aus. Die hälfte von dem was er sagte ging an mir vorbei. Meine Nervosität stieg.
„Nur weil ich dein Bruder bin, werde ich dir nicht helfen. Du musst alles alleine schaffen."
„Ich brauch deine Hilfe auch nicht. Ich schaffe das alleine. Ohne dich."Seine Augenbrauen ging überrascht hoch, doch das nur kurz. Schnell fasste er sich wieder.
„Ich werde diesen Viadukt überqueren. Wir sehen uns grade das erste mal nach 6 Jahren wieder und das wird heute nicht das letzte mal gewesen sein. Ich habe hart trainiert und bin seit dem ich denken kann dafür vorbereitet worden. Auch wenn es damals unter anderen Umständen war."„So selbstsicher wie immer." sagte Xaden und seine Mundwinkel gingen leicht hoch.
Ich musste auch schmunzeln.
„Du bist klug und selbstsicher nutze das. Wir sehen uns drüben Kaila."Schneller als ich gucken konnte war er verschwunden. Ich starte auf die blaue Schuppe, die immer noch zwischen meinen Finger kreiste. Du bist klug und selbstsicher.
Das hat er erschlossen? In meinen zwei Sätzen. Er muss auch einmal zu viel von seinem Drachen gefallen sein.Ich ging den Pfad zurück und war wieder auf der Straße. Mein Herz schlug noch immer wie wild in meiner Brust, während ich mich schnellen Schrittens zum Viadukt machte. Das Treffen mit Xaden war anders gewesen als ich es mir vorgestellt hatte. Die wenigen trockenen Wörter von ihm hallten in meinen Kopf.
Nach 6 Jahren war er schwer zu glauben, dass ich ihn endlich wieder gesehen hatte. So viel hatte sich verändert und doch war da der vertraute Funke in seinen Augen gewesen, der mich an die Zeit erinnerte bevor wir getrennt wurden.
„Ich muss das schaffen! Wir werden nicht direkt wieder getrennt."

DU LIEST GERADE
McKaila Riorson
FantasyMcKaila Riorson wurde vor 6 jahren von ihrem Bruder getrennt. Beide wurden in verschiedene Familien gebracht, nachdem ihr Vater getötet wurde. Seit dem hatte sie ihn nie gesehen. Aber nach 6 jahren ist sie alt genug um ihre Loyalität im Reiterquadra...