04 | Feige und naiv

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༻✧༺A R D E N T I S

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A R D E N T I S

Das dumpfe Pochen in meinen Schläfen machte es beinahe unmöglich, klar zu denken, während ich benommen in die Küche schlurfte. Es war, als würde ich mich durch einen dichten Nebel tasten. Ich war verwirrt. Ungemein verwirrt. Sogar so scheiße verwirrt, dass ich keinen Gedanken richtig weiterführen, geschweige denn aussprechen konnte.

»Darf ich dir irgendetwas anbieten? Vielleicht etwas zu trinken?«, erkundigte ich mich gähnend und öffnete den Küchenschrank. Ich brauchte definitiv einen Kaffee...

Theon hatte es sich inzwischen ungefragt am Küchentisch bequem gemacht, auf dem Stuhl, den sonst immer Innokenti für sich beanspruchte. Schon als er die Wohnung betreten hatte, hatte meine Siamkatze wie erwartet aggressiv und misstrauisch reagiert und ihn angeknurrt und angefaucht, um ihn zu verscheuchen, so wie ein Wachhund, der sein Revier verteidigt.

Hätte ich ihn nicht rechtzeitig ins Wohnzimmer gebracht, hätte er ihn womöglich mit seinen Krallen attackiert.

Katzen waren nicht nur ausgesprochen klug, sondern auch unglaublich feinfühlig, wenn es um die Stimmung ihrer Menschen ging. So wusste Innokenti ganz genau, wer willkommen war und wer nicht und verhielt sich auch dementsprechend, indem er mich beschützte.

Theon legte ein Bein über das andere und ließ seinen Blick völlig unbeeindruckt durch meine Küche wandern, als wäre er der Gastgeber und nicht ich. »Eine Flasche Wodka und Kippen, wenn du welche hast«, bat er.

Sonst noch was, du hochnäsiger Prinz?

Ich verbiss mir die Beleidigung, starrte in den offenen Schrank und holte ein Glas für ihn und eine Tasse für mich heraus. Meine Hand zitterte leicht, als ich nach der Flasche Wodka griff, die in einer Ecke versteckt war. »Hier«, murrte ich und reichte sie ihm zusammen mit dem Glas.

»Und die Kippen?«

Ich spannte unwillkürlich den Kiefer an. »Ich möchte nicht, dass du in meiner Wohnung rauchst. Der Balkon ist nur von Nastjas Zimmer aus zugänglich, aber da sie schon schläft, wirst du wohl ohne Zigaretten auskommen müssen.«

Theons Lippen verschoben sich zu einem schiefen Lächeln, aber er widersprach mir nicht. Gut für ihn. »Wer ist Nastja?«, wollte er erfahren.

»Meine kleine Schwester«, antwortete ich und schaltete die Kaffeemaschine ein. Das Brummen des Mahlwerks erfüllte sogleich die Küche, weshalb ich inständig hoffte, dass die zwei Türen zwischen uns und Anastasia dick genug waren, um den Lärm fernzuhalten und ihren Schlaf nicht zu stören.

»Wir haben eine kleine Schwester?« Theons Augen funkelten vor unverhohlenem Interesse. Vorhin war mir aufgefallen, dass er seltsamerweise farbige Kontaktlinsen trug, die sein natürliches Blau in ein künstliches Grün verwandelt hatten.

𝐀𝐑𝐃𝐄𝐍𝐓𝐈𝐀 | 𝟏𝟖+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt