Alle OS Storys auch auf Englisch. Kommentiert!!
*~*~*~*
Der Regen prasselte auf das Dach des Airstreams und erzeugte einen rhythmischen Trommelschlag, der Patrick Jane normalerweise in den Schlaf wiegte. Doch heute Nacht war der Schlaf schwer zu finden. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen, und nun, da Red John endlich hinter ihm lag, begann sich die Realität dessen, wovor er so lange geflüchtet war, in ihm festzusetzen.
Er saß am Rand seines Bettes und starrte auf die Tür. Der Nebel draußen entsprach dem Nebel in seinen Gedanken. Jahrelang war sein Leben von Rache erfüllt gewesen. Aber jetzt, da es vorbei war, hatte eine andere Art von Angst von ihm Besitz ergriffen – eine, die sich um die Frau drehte, die er im Namen dieser Suche so oft von sich gestoßen hatte.
Ein Klopfen an der Tür ließ ihn zusammenzucken. Er erwartete niemanden, schon gar nicht zu dieser späten Stunde. Aber etwas in ihm sagte ihm, dass sie es war. Langsam stand er auf und öffnete die Tür.
Da stand sie – Teresa Lisbon. Ihr Haar war vom Regen feucht, ihre Augen funkelten zwischen Unsicherheit und Entschlossenheit.
„Lisbon," sagte er leise und trat zur Seite, um sie hereinzulassen.
Sie trat ein und schüttelte die Tropfen von ihrer Jacke ab. „Jane, wir müssen reden," sagte sie, ihre Stimme fest, aber sanft.
Er nickte und schloss die Tür hinter ihr. „Das habe ich mir schon gedacht."
Lisbon stand in der Mitte des kleinen Wohnraums, ihre Arme schützend vor der Brust verschränkt. Sie sah ihn mit diesen durchdringenden grünen Augen an, die immer schienen, direkt durch ihn hindurchzusehen.
„Red John ist tot," begann sie, als müsste sie das Offensichtliche aussprechen, um überhaupt anfangen zu können. „Und ich weiß, dass du so lange dafür gelebt hast. Aber was jetzt? Was passiert mit dir? Mit uns?"
Jane schluckte, die Worte, die er sich so oft in Gedanken zurechtgelegt hatte, schienen plötzlich unzureichend. „Ich weiß es nicht," gab er zu. „Ich dachte, ich würde mich frei fühlen, oder in Frieden, oder irgendetwas. Aber stattdessen fühle ich mich nur... verloren."
Ihre Augen wurden weicher, und sie trat einen Schritt näher. „Du bist nicht verloren, Jane. Du suchst nur... wie du es immer getan hast. Aber du musst das nicht allein tun."
Da war es – das Angebot, die Hoffnung, die er sich nie zu wünschen gewagt hatte. Lisbon war immer sein Anker gewesen, die eine Person, die ihn vom Abgrund zurückziehen konnte. Aber er hatte sie so oft von sich gestoßen, aus Angst, sie zu verlieren, wie er seine Familie verloren hatte.
„Ich habe Angst, Lisbon," gestand er, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Ich habe Angst, dass, wenn ich zulasse, glücklich zu sein, wenn ich zulasse, dich zu lieben, ich dich auch verlieren werde. Und das kann ich nicht noch einmal durchstehen."
Lisbon verkürzte den Abstand zwischen ihnen, ihre Hand hob sich und berührte sanft seine Wange. „Du wirst mich nicht verlieren, Jane. Ich bin hier. Ich war immer hier."
Er lehnte sich in ihre Berührung, spürte die Wärme ihrer Hand auf seiner Haut. „Ich verdiene dich nicht," murmelte er, seine Augen schlossen sich, während er den Moment auskostete.
„Das entscheide ich," sagte sie, ein kleines Lächeln spielte um ihre Lippen.
Er öffnete die Augen und traf ihren Blick. Die Angst war noch da, aber sie wurde von etwas Stärkerem überlagert – Liebe. Eine Liebe, die er versucht hatte zu leugnen, die er aber nicht länger ignorieren konnte.
„Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt," sagte er, seine Stimme nun fester. „Aber ich weiß, dass ich ihr nicht ohne dich entgegensehen will."
Lisbon lächelte breiter und trat noch näher, ihre andere Hand ruhte nun auf seiner Brust. „Dann lass es."
Es war so einfach. Keine großen Erklärungen, keine dramatischen Gesten. Nur ein stilles Verständnis, dass sie genug durchgemacht hatten und es Zeit war, aufzuhören wegzulaufen.
Jane nahm ihr Gesicht in seine Hände und beugte sich vor, bis sich ihre Stirnen berührten. Er konnte ihren Atem auf seinen Lippen spüren, hörte den gleichmäßigen Schlag ihres Herzens. Und in diesem Moment schmolz all die Angst, all die Zweifel dahin, und es blieb nur die Wahrheit, die die ganze Zeit da gewesen war.
„Ich liebe dich, Teresa Lisbon," flüsterte er, die Worte trugen ein Gewicht, das sie wie ein Versprechen erscheinen ließ.
Sie schloss den Abstand zwischen ihnen, ihre Lippen berührten sanft seine in einem Kuss, der sowohl zärtlich als auch voller all der Emotionen war, die sie so lange verschlossen gehalten hatten. Als sie sich schließlich voneinander lösten, waren sie beide atemlos, aber keiner wollte den anderen loslassen.
„Ich liebe dich auch, Patrick," erwiderte Lisbon, ihre Stimme sanft, aber bestimmt. „Und wir werden alles gemeinsam herausfinden."
Jane lächelte, ein echtes, aufrichtiges Lächeln, das seine Augen erreichte. Zum ersten Mal seit langer Zeit schien die Zukunft nicht mehr so bedrohlich. Nicht, wenn sie an seiner Seite war.
Sie standen dort, in der stillen Airstream, hielten sich fest, während der Regen draußen weiterfiel. Die Welt mochte immer noch unsicher sein, aber in diesem Moment wussten sie eines ganz sicher: Sie hatten einander. Und das war genug.
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Jisbon One Shots [The Mentalist] [German]
RomanceJisbon One Shots. Ich lade die Storys auch noch auf Englisch hoch. Kommentiert gerne Ideen -the.mentalist.4.ever