Es ist schon dunkel, als du die Grenzen des Auenlandes erreichst. Gandalf hat dich hier herbestellt. Er hat dich eingeladen, zu was genau weißt du allerdings nicht. Alles was er dir sagte war, dass sie deine Hilfe brauchen. Aber wer sie sind oder was sie wollen hat er nicht gesagt.
So reitest du durch grüne Wiesen, vorbei an kleinen Seen und hin und wieder siehst du ein paar kleinen Häuschen, aus deren Fenstern Licht nach draußen in die Dunkelheit scheint. Der Himmel ist immer noch ein wenig wolkenverhangen und grau, denn es hatte tagsüber geregnet. So langsam aber reißt es auf und die Sterne stehen am Firmament und leuchten all denjenigen, die um diese Tageszeit noch unterwegs sind. Als du nach Wasserau kommst triffst du ein paar Hobbits, die über den Marktplatz huschen und im Gasthaus Grüner Drachen verschwinden, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Sie leben hier, fernab von der großen weiten Welt, kümmern sich nicht darum, was hinter ihren Grenzen geschieht und sind glücklich und zufrieden. Hobbits haben ein schönes Leben. Du reitest weiter, denn die Adresse, die du von Gandalf bekommen hattest, lautete: Beutelsend, unter dem Bühl in Hobbingen.
Dein Weg führt dich einen kleinen Hügel hinauf, immer der Bühlstraße folgend. An deren Ende kommst du in völliger Dunkelheit vor einem Smial an. Nur ein paar Sterne werden von deinen Augen erblickt. Das stört dich aber nicht weiter. Du steigst von deinem Pferd ab und bemerkst, dass auch in dieser Hobbithöhle Licht brennt. Deinen dunkelbraunen Hengst lässt du auf einer weiten Wiese hinter dem Bühl ein wenig grasen und die Nacht verbringen. Du selbst öffnest das Gartentor und trittst in den Vorgarten des Smials. Dann gehst du die wenigen Stufen, die zur Eingangstüre führen, hinauf und stehst vor einer kreisrunden, grün gestrichen Tür, die dir gerade bis zur Brust reicht. Ein Zeichen ist in sie hineingekratzt. Es muss von Gandalf stammen, denn er ließ dich wissen, dass er zusätzlich zur Adresse noch eine Rune auf der Eingangstür hinterlässt. Da Hobbits nun mal kleine Wesen sind, wohnen sie in Höhlen, die ihrer Größe angepasst sind, aber nicht der einer Elbin.
Du klopfst vorsichtig an die Tür und trittst einen Schritt zurück, damit du beobachten kannst, was sich abspielt, sobald sich die Tür öffnet. Zu deiner Überraschung öffnet dir aber kein Hobbit, wie du erwartet hast, sondern Gandalf. Der Zauberer ist seit langer Zeit ein guter Freund von dir und auch er muss sich bücken, damit er dich sehen kann. Er tritt einen Schritt nach draußen vor die Tür, dass er mit dir auf Augenhöhe sprechen kann. Du nimmst die Kapuze deines schwarzen Mantels von deinem Kopf und neigst leicht dein Haupt vor Gandalf. „Elara, schön dich zu sehen", begrüßt dich der Zauberer. „Es freut mich, dass du meiner Bitte gefolgt und ins Auenland gekommen bist. Es sind schon alle da. Komm doch auch rein, dann werde ich dir Bilbo und die anderen vorstellen." „Danke Gandalf." Er geht voran und du folgst ihm in die Höhle. Die Decke ist nicht gerade hoch und du musst dich bücken, wenn du dir nicht den Kopf anschlagen willst. „Pass auf, die Räume sind sehr niedrig. Ich habe mir schon ein paar Mal den Kopf angeschlagen." Gandalfs Warnung lässt dich schmunzeln. Dann aber führt er dich ins Wohnzimmer, in dem viele Zwerge und ein Hobbit um einen großen Tisch herum sitzen.
13 Zwerge und ein Hobbit schauen dich gespannt an. Du blickst in Gesichter, die dir zum Teil bekannt sind. Du kennst sie, aber sie kennen dich vermutlich nicht. „Das ist Thorin, der Anführer dieser Unternehmung. Thorin Eichenschild", stellt dir Gandalf einen der Zwerge mit langen dunklen, fast schwarzen Haaren vor. Du nickst, ja, Thrórs Enkel hattest du schon hin und wieder gesehen und auch an Balin und Dwalin kannst du dich erinnern. Die restlichen Gesichter sagen dir nichts. „Und das hier", Gandalf deutet auf den Hobbit neben sich, „ist unser Meisterdieb. Bilbo Beutlin." Es erhebt sich ein Gemurmel. „Was will eine Elbin hier?"und „sollte Gandalf eine Frau eingeladen haben?" sind nur einige der Gesprächsfetzen, die dir zu Ohren kommen. Aber als Gandalf eine Karte hervorholt wird es still und er beginnt gleichzeitig zu erzählen: „Weit im Osten, hinter Gebirgen und Flüssen jenseits von Wäldern und Ödland, liegt ein einzelner entlegener Berg." Du kennst den einsamen Berg und weißt auch, was sich dort früher befand und wie die Lage heute ist, aber nicht alle am Tisch scheinen die Geschichte zu kennen. „Der einsame Berg", liest Bilbo von der Karte vor. Einer der Zwerge mit roten Haaren und rotem Bart meldet sich zu Wort. „Ja. Óin hat die Zeichen gedeutet und die Zeichen besagen, die Zeit ist reif." „Man hat Raben gesehen, die zu dem Berg zurückflogen, wie es geweissagt wurde", kommt es von einem anderen. „Kehren die Vögel aus alter Zeit zum Erebor zurück wird die Herrschaft der Bestie enden." Es beginnt ein Gespräch über Smaug, der Hobbit ist sichtlich entsetzt, du aber hältst dich zurück, bis du denkst, dass es der richtige Zeitpunkt ist, auch etwas zu sagen. Die Zwerge wollen also Erebor zurückerobern und Smaug besiegen.
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Sterne über Arda
FantasyDie Gemeinschaft: 13 Zwerge, 1 Hobbit, 1 Zauberer und du mittendrin. Kann das überhaupt gut gehen? Und könnt ihr euer Ziel erreichen oder drängen euch äußere oder innere Umstände zum Aufgeben?