Junes POV
Allein mit der Bahn kam ich hier her. In eine fremde Stadt. Nun stand ich hier vor den Toren des Internats. Es regnete wie aus Kübeln und ich irrte auf dem riesengroßen Gelände herum.
An der Eingangstür angelangt hievte ich meinen Koffer die paar Stufen hoch. Gerade als ich die Tür öffnen wollte wurde sie aufgerissen und ein Junge stand vor mir. Zugegeben er war verdammt heiß, aber ich schaute weg und konzentrierte mich wieder auf meinen Koffer. "Dein Ernst?" Ich schaute verwirrt hoch und war erstaunt wie tief und rau seine Stimme doch war. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu und sagte "Was ist?"
Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit "Willst du dich nicht vorstellen?"
"June" antwortete ich knapp.
"Ich bin Dylan"
"Ok" sagte ich und wollte mich an ihm vorbeidrängen.
Er schaute verwirrt zu mir runter.
Ich wedelte mit meiner Hand vor seinem Gesicht rum "Lässt du mich mal durch?"
Aus seinen Gedanken gerissen, kratzte er sich am Hinterkopf und machte mir platz.
Ich freute mich endlich drinne zu sein, als ich die Wärme spürte.
Ich spazierte den Gang entlang und fand schließlich das Büro.
Dann klopfte ich kurz und ging rein.
Am Schreibtisch vor mir saß eine ältere Frau und lächelte mich sofort an.
"Hallo du bist bestimmt July Merchor! Wilkommen in unserem Internat!"
Ich verkniff mir das "Ich heisse June" und nahm den Stundenplan und die Schlüssel entgegen die sie mir freundlich reichte.
Mit einem "Danke" verließ ich das Büro.
In meinem Schlüssel war die Nummer 157 eingraviert. Das war wohl die Zimmernummer.
Überall an den Wänden hingen Schilder mit Zimmernummern. Ich folgte einfach der Aufschrift "150-160".
Ziemlich schnell kam ich an einem ellenlangen Flur an und rollte meinen Koffer hinter mir hier.
Jetzt stand ich vor der Zimmertür. Sie war dunkelbraun so wie auch alle anderen. Ich atmete tief durch.
Eigentlich war es mir egal was die anderen von mir dachten, doch ich wollte nicht mit meiner Zimmergenossin Streit haben. Vielleicht waren es aber auch mehrere.
Entschlossen drückte ich die Klinke runter. Meine Augen weiteten sich, das Zimmer war riesig und durch Absperrwände in zwei Teile geteilt. In der Mitte war aber ein Durchgang
Ich ging rein und schloss die Tür hinter mir. Eins der beiden Betten im vorderen Teil war leer und frische Bettwäsche lag daneben. Das war wohl meins. Das andere war rosa bezogen und es gehörte ganz sicher einem Mädchen.
Ich stellte meinen Koffer ab und folgte den Stimmen hinter den Absperrwänden. Sie hatten mich wohl noch nicht bemerkt, ich warf meine dunkelbraunen Locken nach hinten und räusperte mich kurz. 6 Augen richteten sich auf mich. 4 männliche und 2 weibliche, die Betten gehörten eindeutig diesen zwei Jungs. War sowas überhaupt erlaubt? Nicht dass ich verklemmt bin aber ich hätte schon lieber mehr Privatsphäre. Auf dem Bett vor mir saß der Junge den ich eben sch on getroffen hatte. Und er sah verdammt nochmal verboten gut aus. Seine blauen Augen bohrten sich in meine grünen und ich konnte nicht länger hinschauen. Als ich mich wieder fasste, lächelte mich das Mädchen an "Ich bin Nila, das sind Dylan und Jake. Du bist bestimmt ehhhh July oder?" Die Leute hier habens aber auch mit meinem Namen. Gerade als ich sie verbessern wollte, sagte Dylan "Sie heisst June" Nila und Jake schauten ihn verwundert an doch er schaute stur nach vorn.
Die ganze Situation wurde zu peinlich also beschloss ich wieder zu meinem Bett zu gehen. Nachdem ich mein Bett bezogen habe kniete ich mich vor meinen Koffer und begann ihn auszupacken.
Nila und Jake waren mittlerweile verschwunden und es war so still im Zimmer, dass ich Dylans Atem hören konnte. "Willst du nicht was sagen?" Rutschte es mir raus und ich verfluchte mich im gleichen Moment.
Er lachte kurz auf, doch es war kein echtes Lachen sondern kalt.
"Scheinst wohl doch gesprächig zu sein?" fragte er.
"Wieso sollte ich es nicht sein?" antwortete ich.
"Weil du mich unten eher abgewiesen hast"
Ich schaute ihn verwirrt an "Sorry, dass ich kein Gesprächsthema mit einem Fremden finde" antwortete ich dann doch.
Er grinste mich schief an.
"Schöne Unterwäsche" sagte er verschmitzt.
Ich schaute runter und tatsächlich war ich grad dabei meine Unterwäsche auf dem Bett auszubreiten. Es war mir nichtmal peinlich, warum auch.
"Erhoff dir nicht viel, du wirst sie niemals an mir sehen"
"Babe jedes Mädchen an dieser Schule würde sich freiwillig von mir flachlegen lassen"
Ich schnaubte "Ich bin aber nicht jedes Mädchen. Komm mal lieber von deinem EgoTrip runter sonst muss ich dich noch runterschubsen"
Schnell sammelte ich die BHs und Slips ein und stopfte sie in die Schublade einer Kommode. Als ich mich wieder umdrehte sah ich Dylan auf meinem Bett liegen.
"Runter" knurrte ich wütend.
"Drauf" gab er grinsend zurück"
"Was drauf?" fragte ich ihn.
"Du auf mich drauf"
"Glaub mir die einzige Situation wo ich auf dir drauf sein werde, wird sein wenn ich dich erdrossel" gab ich patzig zurück.
"Du bist frech, ich mag das"
"Und du bist nervig, ich mag das nicht."
"Ach June"
"RUNTER JETZT " schrie ich und stapfte auf ihn zu.
In diesem Moment zog er mich zu sich runter "Du heisst zwar June, aber bist kalt wie der Dezember"
"Wag es nicht mich Dezember zu nennen" knurrte ich ihn an.
"Was ist wenn ich will Dezember?" flüsterte er mir ins Ohr.
"Dann schnappt sich Dezember einen Eiszapfen und ersticht dich" hauchte ich zurück. Ich befreite mich aus seinem Griff und stieg von ihm runter. Ich stolzierte zu seinem Bett und legte mich drauf. "Dein Bett stinkt nach Mann"
"Schon vergessen Ich bin ein Mann"
"Glaub ich nicht"
Er grinste "Soll ichs dir beweisen?" Er war schon dabei seine Hose aufzuknöpfen.
"Sorry aber meine Lupe ist noch in meinem Koffer" konterte ich.
Sein Grinsen verschwand und er starrte mich nur an.
"Na hat das dein Ego verletzt? Was im Vergleich zu deinem kleinem Freund ziemlich groß zu sein scheint" gab ich noch dazu. Sein Blick wurde immer wütender. "Hör auf mich zu provozieren June" knurrte er.
"Was wenn nicht?" fragte ich unschuldig und ging zum Fenster.
"Nach einer Stunde bringst du mich schon komplett aus der Fassung" murmelte er eher zu sich selbst als zu mir. Ich lies mich auf dem Fensterbrett nieder und beobachtete wie er an die Wand starrte. "Du bist echt komisch" sagte ich einfach.
"Sagst du Dezember"
Ich lächelte leicht über den Spitznamen.
Genau in dem Moment kamen Jake und Nila herein.
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Schwer zu haben
ChickLitJune hat zurzeit die Nase voll von allem und jeden. Sie ist dauernd genervt von ihren Mitschülern und allen in ihrem Umfeld. Sie lebt allein mit ihrer Mutter die zwar streng ist, aber nur selten zu Hause ist. Ihre beste Freundin verlor sie vor kurze...