Ich wollte....

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Ich wollte so sehr sein wie andere

Ich verfluche mein Schicksal...

So oft habe ich mir gewünscht nur ein Kind zu sein. Ein mal ein Kind sein...aber nein.

Schon mit meinem 3 Lebensjahr musste ich anfangen Selbstständig zu denken, hatte keinen der mich mal in den Arm nahm, hatte keinen der auf mich aufpasste. Ein verlassener 3 jähriger..

Ich gehe schon mit dem Bus in die Stadt um für meinen kranken Großelterm Medizin zu kaufen. Pflege sie so gut ich kann, oft reicht das übrige Geld nicht mehr für Nudeln oder Reis. Statt dessen esse ich trockenes Brot mit einer Tomate..

Jedes mal wenn ich Kindern mit ihren Eltern sehe schwebe ich Gedanken in der Hölle...in mir schmerzt es....

Meine Freunde sind die Schafe auf der Weide, ich danke dir lieber Gott, nichts desso trotz geht es meinen Großeltern den Umständen entsprechend gut. Doch sehr oft frage ich mich was ich gemacht habe, womit habe ich das verdient? Ich kenne das Gefühl von Liebe nicht richtig, ich kenne das Gefühl satt zu sein nicht...
Doch das Gefühl von Angst kenne ich sehr gut.. , angst davor, dass es meinen Großeltern schlecht gehen wird. Das es wieder nichts zu Essen gibt. Das ich nicht raus gehe, weil die Kinder über meine zerrissene Hose lachen, über mein Tshirt was mehrere Nummern zu groß ist...

So oft lege ich mich hungrig hin schlaf mit Tränen im Gesicht ein und hoffe auf ein besseres Morgen.
Wache mit getrockneten Tränen auf und bete zu Gott.

Meine Welt ist doch noch so klein und doch so voller Sorgen und Kummer.

Ich mache keinem Vorwürfe, ich weiß, dass das Geld nicht für mehr Essen reicht.
Das highlight meines Lebens in Kurdistan waren ein paar Turnschuhe, die mein Opa mir grkauft hat, denn der kleine Junge, der so gelitten hatte sollte nun nach Deutschland. Um mir dies zu ermöglichen können verkauftest du dein Schaf, ach Opa, ihr seit mein Herz in Person. Ich habe sehr große Angst vor dem Tag an dem ihr gehen werdet. Du machtest aus mir ein Mann, ich durfte zwar nie ein Kind sein, im Dreck spielen und quatsch machen doch trotzdem danke ich dir, ich küsse deine Füße, egal wie wenig Gott uns gegeben hat, dafür dass ich euch habe danke ich ihn jeden Tag tausend mal.

Nie habe ich an mich gedacht, schockierend was für Zustände für einen 3 Jährigen. Jetzt wo ich drauf zurück Blicke bin ich stolz auf meine Narben, ich habe Tag für Tag gekämpft. Tag für Tag geweint, doch ich hab nie aufgegeben und mir jedes mal in die Faust gebissen. Ich habe dein Charakter übernommen. Nicht nur meine Gesichtszüge und Gesichtsform sind eure, Oma und Opa, nein. Auch meine Charaktereigenschaften sind eure, ich habe sehr viel von euch gelernt, egal was ich tuhe ich werde das was ihr mir gegeben habt nie geben können, Gott ist groß inshallaah ya Allah sehe ich sie nach ihrem Tot eines Tages im Paradies wieder.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 11, 2015 ⏰

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Mein Schicksal, der BastardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt