Mr. Bachelor 1

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>Hey du, komm rein.< Sie hebt eine frisch gezupfte Braue, mustert den einfachen, braunen Pferdeschwanz, die Jeans und dann das etwas weiter geschnittene Shirt, für das ich mich heute entschieden habe. Es kaschiert meine etwas zu großen Brüste und ist lang genug, um auch meinen Hintern ein bisschen zu verdecken. Darin fühle ich mich einfach wohl, außerdem interessiert es sowieso niemanden, was ich an haben werde. Auf Partys ist es laut, die Lichter blinken die ganze Zeit, da kann man nicht viel erkennen. Das gilt vermutlich ganz besonders für die Erstsemester-Willkommensparty, auf die wir gehen wollen. Da sind die Leute vermutlich sogar noch betrunkener, als in Clubs oder auf normalen Partys.

>Oh je.< Sie seufzt langgezogen, ehe sie zu mir nach drinnen kommt, sich in der offenen Küche und dem dazugehörigen Wohnzimmer, direkt hinter den kurzen Flur, umsieht. Unsere Küche ist nicht sonderlich groß, U-Förmig und auf der Seite, die zum Wohnzimmer hin offen ist, befindet sich auch eine Verlängerung der Arbeitsplatte, um die Rückseite als Bar zu nutzen. Weil wir hier nur zu zweit sind und selten Gäste haben, gib es lediglich zwei Barhocker, aber keinen Esstisch. Die Couch im Wohnzimmer dagegen ist groß genug für uns und ein paar Freunde, wenn wir doch mal Besuch haben.

>Die Frage, warum du noch nicht für die Party fertig bist wird eine längere Diskussion nach sich ziehen, außerdem ist meine andere Frage viel wichtiger. Ist er hier?< Ihre grünen Augen funkeln hoffnungsvoll, sie faltet sogar die Hände. Sie sieht umwerfend aus in ihrem dunkelgrünen Kleid, die blonden Locken sind ihr ausgesprochen gut gelungen. Auch mit ihrem Make-up hat sie sich wieder selbst übertroffen, stellt mich komplett in den Schatten. Das ist in Ordnung so. Ich mag es sowieso nicht, aufzufallen. In ihrem Schatten zu stehen ist da sehr viel angenehmer, als vielleicht selbst ins Rampenlicht gezerrt zu werden. Das ist nichts für mich.

>Nein, er ist bei seiner Lerngruppe. Warum müssen wir immer über Theo reden?< Sie fragt wirklich jedes Mal nach ihm, dabei weiß sie ganz genau, dass ich nicht über ihn reden will. Zumal sie das nur wissen will, um mit ihm zu flirten, obwohl er noch nie darauf eingegangen ist.

>Mist<, flucht sie, ignoriert meine Frage, lässt sich dann schwer auf die Couch fallen. >Warum ist er so gut wie nie zu Hause, wenn ich hier auftauche? Geht er mir aus dem Weg?< Allein der Gedanke ist lächerlich, zumal sich die beiden kaum kennen. Das heißt, Emma ist schon oft hier und die beiden begegnen sich daher ab und an, aber sie haben eigentlich nichts miteinander zu tun.

>Er studiert und macht seinen Bachelor, Emma. Er hat andere Dinge zu tun, als hier herum zu sitzen und darauf zu warten, dass du vorbei kommst und mit ihm flirtest.< Sie zieht einen Schmollmund, verschränkt dann die Arme vor der Brust.

>Es ist so unfair, dass du hier bei ihm wohnst. Mit einem so heißen Typen zusammen zu leben und nicht mit ihm ins Bett zu gehen, das ist eine beinahe unzumutbare Verschwendung.<

>Er ist-<

>Verschwendung!<, betont sie, stemmt sich dann wieder von der Couch. >Komm, wir suchen dir ein Outfit für die Party raus. So nehme ich dich auf keinen Fall mit.< Wir beide betrachten mein schlichtes Outfit, dann ihr wunderschönes, grünes Kleid. Ja, dagegen komme ich nicht an, nicht mal ansatzweise. Aber das liegt auch daran, dass sie die sehr viel vorteilhaftere Figur hat.

>Ich habe kein Kleid, das-<

>Süße, es gibt nicht nur Kleider auf dieser Welt, die deine Reize zur Show stellen können. Aber alles, wirklich alles, ist besser, als das da.< Sie rümpft die Nase, zupft an dem eigentlich zu großen Shirt herum. >Das Motiv ist ja ganz süß, aber es geht maximal als Pyjama durch. Also komm, wir zaubern dir was, womit du dich sehen lassen kannst.< Sie schnappt sich meine Hand, nimmt dann den Umweg an Theos Zimmer vorbei, bis zu meinem.

One Shots and more_recover (FSK18)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt