Tangled

Die Geschichte der verschollenen Prinzessin

„Mom? Mom! Kannst du uns eine Geschichte erzählen?", Listera sah mich mit großen Augen an und bettelte um eine gute Nacht Geschichte. Eigentlich nicht etwas, in dem ich gut bin. Doch ich konnte der Kleinen und ihrem Bruder diesen einen Wunsch nicht verwehren... schließlich hatten sie heute Geburtstag. Nur noch ein Jahr und sie würden bereits nach Hogwarts gehen. Ich vermisste sie jetzt schon viel zu sehr... dabei waren sie direkt vor meiner Nase.
„Welche denn, mein Schatz?", fragte ich sie also sanft.

„Die von Tante Mione!", erwiderte dann Dante.
„Oh, na ja... so eine richtige Geschichte ist es ja nicht aber, na gut... wenn ihr es euch wünscht. Dann legt euch hin."

Brav legten sich die beiden hin und zogen ihre Decken bis hin zu ihren Nasen.

„Also gut. Es war einmal vor langer Zeit... nun ja, eigentlich ist es gar nicht so lange her, da erhoben sich aus einem weit entferntem unmagischem Land dreizehn grauenvolle Könige und Königinnen. Sie hießen Malfoy, Zabini, Parkinson, Greengrass, Nott, McLaggen, Lestrange, Black, Crouch, Rosier, Meadowes, Greyback und Prescourt."

„Aber sind das nicht Zauberer und Hexen?", fragtd Listera ungeduldig. Ich strich ein Haar hinter ihr Ohr und lächelte sie an.
„Und waren die Prescourts nicht eigentlich gute Menschen?", fügte Dante hinzu. Mein Lächeln wich und meine Freude ihnen die Geschichte zu erzählen verblasste.

Ich hatte ihnen Jahre zuvor schon diese Geschichte erzählt. Doch langsam wurde es Zeit, dass sie die Wahrheit bekamen.

„Dies ist eine Geschichte der Wahrheit, der Grenzen und der Liebe. Jeder Mensch hat eine böse Eigenschaft an sich. Die der Prescourts war es, Tom Riddle zu ehren und zu beschützen, mit Leib und Seele, so wie es auch die anderen 12 der Königinnen und Könige getan haben. Dabei war Tom eigentlich nur ein junger Mann... doch er schaffte es, die schlausten von ihnen zu überlisten und die schwächsten von ihnen zu überreden, im etwas zu schulden. Manche verloren ein ganz einfaches Spiel gegen ihn. Andere lernten ihn zu lieben... durch seine Bälle und dem riesigen Anwesen was er hatte, keine schwere Entscheidung. Tom Riddle hatte Macht. Und jeder von ihnen wollte sie für sich."

„Aber... aber...", stammelte Dante vor sich her und konnte schließlich nur die Wand anstarren.
„Mione ist aber nicht böse und du auch nicht!", warf dann Listera ein. Ich sah sie traurig an.

Keiner kannte bisher die Wahrheit. Weder meine Kinder, noch mein Ehemann, geschweige denn die Welt, welche Hermione, ihre Freunde Harry und Ron und ich zu unserer gemacht haben. Nur Draco, Mione und ich waren darin eingeweiht. Es schmerzte beinahe schon, meinen Kindern die Geschichte zu erzählen.

„Wir scheinen vielleicht die Welt gerettet zu haben... doch selbst die Rettung der Welt, ob nun magisch oder nicht, hat einen Preis."

„Mom... bitte... du bist die beste Mom die es gibt!", warf Dante noch einmal ein, in der Hoffnung, dass sich meine Laune bessern würde. Doch sie tat es nicht.

Ich sah die Zwillinge ein weiteres Mal an. Wieso genau hat sie Barty hier einfach bei mir zurück gelassen? Konnte er sie nicht genau so lieben, wie ich es tat? Hatte er nicht endlich aufgegeben der böse zu sein?

Mein Gesicht verzerrte sich an die Erinnerung an Crouch und mein Gesicht verzog sich, als ich die Ähnlichkeiten zwischen ihm und den Kindern erkannte.

Er war auf der Flucht mit Evan. Ich konnte ihm eigentlich keine Vorwürfe machen. Hätten sie nicht einen Freipassschein vom Ministerium bekommen, nun da Hermione nicht nur Königin sondern auch noch Ministerin ist, damit sich ändern und ihr restliches Leben in Ruhe und Frieden zu ende zu Leben konnten, würden sie wahrscheinlich wieder in Azkaban landen.

Die Zwillinge... eigentlich war ich nur ihre Leihmutter gewesen. Doch bis Barty und Evan keine feste Bleibe gefunden hatten, weit weg vom Zaubereiministerium, musste ich auf sie aufpassen. Und ich liebte sie... bloß wollte ich nicht, dass sie so wurden wie Barty oder ich.

Ich verkniff mir wie schon so oft seit die Kinder da waren das Bedürfnis, lauthals zu fluchen und versuchte ein paar von Dante's widerstrebenden Strähnen zu glätten. Es funktionierte nicht.

„Dies ist die Geschichte der verschollenen Prinzessin. Macht es euch gemütlich, denn das wird eine lange Gute Nacht Geschichte und keine weiteren Widerreden bitte..."