-Stegi-
Sirenen weckten mich, verwirrt schaute ich mich um. Diese Sirenen waren weit weg, kamen aber näher. "Verflucht!", stieß ich aus, packte schnell alles zusammen. Zog noch meinen Mundschutz auf, um mit der Tasche auf dem Rücken aus dem Dachfenster zu springen. Landen tat ich auf dem Dach, und sah dann in die Ferne, wo die Lichter eines Krankenwagens leise vor sich her blinkten.
War ich irgendwie komplett bescheuert geworden? Ich musste doch Krankenwagen und Polizei auseinander halten können...
Augen verdrehend hing ich mich vom Dach runter und meine Tasche ließ ich fallen.
Was ich nicht verstand, warum die hier waren. Ich hatte niemanden umgebracht, gar verletzt in der Umgebung. Und hier ist weit und breit nur Wald.
Langsam zog ich die Ninja-Sachen wieder aus und normale Kleidung an. Dann öffnete ich die Tür, welche eigentlich vorgesehen dafür war, daraus zu gehen. Was ich auch tat, um sicher zu gehen, dass die nicht meine Hütte fanden.
Lange laufen musste ich nicht, um an einem Typen anzukommen, der verletzt am Boden lag. Er schien von weit oben gestürtzt zu sein, doch die ehere Frage war, was er hier zu suchen hatte.
"Mein Bein ist sicher gebrochen", holte mich der Typ aus den Gedanken. Verwirrt starrte ich ihn an, ich dachte er sei ohnmächtig. "Ich wollte doch nur in dem Wald auf Erkundung gehen, hab eine kleine Lichtung gesehen und wollte auf den Baum! Warum musste ich abrutschen, und was machen Sie überhaupt hier?", jammerte er weiter rum, sah mich mit Tränen in den Augen an.
"Ich gehe spazieren", sagte ich stumpf, ohne jegliche unnötigen Emotionen. Er war misstrauisch, was ich an seinem Blick erkannte. "Du kommst von dem Hausding dort, du wohnst da, hab ich Recht?"
Ich drehte mich in die Richtung, in welche er mit einem Nicken zeigte, drehte mein Kopf dann wieder zu ihm. Als hätte ich keine Ahnung, wovon er redete.
"Ne Recht hast du nicht. Diese Hütte ist abgeranzt, wer würde da leben wollen?", sprach ich, konnte ihn so einfach töten jetzt.
Doch ich brauchte den Nervenkitzel, oder die Herausforderun wenn professionelle Leute noch dabei waren, welche ich auch noch zusätzlich abschalten musste. Deshalb wartete ich geduldig auf den Krankenwagen. Sie würden vermutlich deren Kollegen Bescheid sagen, die ich dann auch von der Tanzfläche schubsen würde.
Menschen, die meine Base kannten, mussten weg. Auch ohne Ninja-Anzug war es easy.
Und auch wenn sie nicht wussten, dass es meine war, sie könnten Verdacht schöpfen, wenn sie nach meiner Base suchten.
"Wie heißt du eigentlich? Ich bin Jannick, kannst mich aber einfach Jann nennen, falls wir uns nochmal über den Weg laufen sollten", erzählte er, es war ein Stich ins Herz. Es fühlte sich an, als hätte ich den Verlust nie überwunden, als säß ich noch immer in meinem Zimmer und würde weinen, seinem Tod nachtrauern. Wir standen uns so nah und dann war er vom Dach gesprungen. Bildete ich mir den Typen vor mir nur ein? Wollte ich den überhaupt umbringen und nicht ihm um den Hals fallen?
Eigentlich hatte ich ihn ja nicht überwunden gehabt, ich hab ihn nur umgewandelt in Hass, hab den Schmerz genutzt, um gemeinen Menschen ein Ende zu setzen.
"Hat es dir die Sprache verschlagen? Ich hab was gefragt, hallo?" Wusste der nicht, normal mit Menschen umzugehen? Was war er so aggressiv?
"Ste... Stegi..", ich stotterte, wusste nicht was ich jetzt machen sollte. Einem weiteren Jannick das Tor zum Ende zeigen? Komplett buffed stand ich vor ihm, wollte schreien, wollte alles um mich rum zerstören und verbrennen.
Viel zu lange regte ich mich nicht, Bastian kennenzulernen war ein großer Fehler.
Dass der Krankenwagen hier anhielt, Leute aus dem Wagen stürmten, holte mich doch ins hier und jetzt. Sie legten den Mann auf eine Trage, um diese noch ins Auto zu bringen.
