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Müde stützte Rachel ihren Kopf auf die Hände und starrte aus dem Fenster. Von hier aus, konnte sie perfekt auf den Parkplatz blicken. Ihr schwarzer Jaguar stand dort im prallen Sonnenlicht. Es war eine Seltenheit, dass man Studenten auf dem College antraf, die bereits ein so hochwertiges Auto besaßen wie Rachel es tat. Dabei war der Wagen schon Jahrzehnte alt, denn er war seit ihrer Geburt im Besitz der Familie und diese lag bereits knapp 23 Jahre zurück. Viel mehr war es dem Autobot Blade anzurechnen, dass er das XJR Model eines Jaguars eingescannt und es dann übernommen hatte. Ein Wagen, der sonst um die 170.000 Dollar kosten würde, hätte sie sich niemals leisten können.

„Rachel Davis!", wurde die Brünette in ihren Gedanken unterbrochen.

„Ja, Miss Watson?", meldete sie sich und sah zu der älteren Lehrerin, die scheinbar ihren Vortrag über die Strömungslehre beendet hatte.

„Würden sie der Klasse noch einmal die wichtigsten Punkte erklären?", fragte die alte Hexe mit einem Lächeln, das verriet, dass sie darauf gewartet hatte Rachel bloßzustellen.

'Mist', dachte sie sich während sie hilfesuchend ihre Banknachbarin ansah, die nur mit den Schultern zuckte.

„Nun wie es aussieht interessiert sie der Unterricht nicht. Warum sitzen sie dann überhaupt hier.", erwartungsvoll drehten sich einige Köpfe in ihre Richtung. Rachel setzte ein Lächeln auf bevor sie antwortete.

„Nun ja, Miss. Watson, ich höre so gern ihre Stimme.", sagte sie ruhig. Einige Schüler lachten, was der Lehrerin nur noch mehr gegen den Strich ging.

„Verlassen sie den Raum. Sofort!", sagte sie erbost und deutete auf die Tür. Bewusst langsam erhob sich Rachel von ihrem Platz, stopfte ihre Unterlagen in die Umhängetasche und stolzierte grinsend aus dem Saal.

Vor der Schule blieb sie stehen. 'Wieso krieg ich nie etwas auf die Reihe?' Kopfschüttelnd lief sie über das College Gelände zu ihrem Wohntrakt.

Es dauerte nicht lange, da herrschte reges Treiben auf den Gängen und Rachel horchte auf, als das Schloss knackte und die Tür aufging.

„Du bist ja schon hier.", stellte ihre Mitbewohnerin, Charlie, fest.

„Miss Watson kann keinen Spaß verstehen."

„Oh je, was hast du dieses Mal gemacht?", Charlie ließ sich auf ihrem Bett fallen und holte ihr Handy aus der Hosentasche.

„Das Übliche.", erklärte Rachel wage, da es nicht das erste Mal war, dass sie aus dem Unterricht geflogen war.

„Wie willst du deinen Master kriegen? Mensch, noch ein Jahr.", Charlie setzte sich auf und sah ihre Freundin beinahe flehend an.

„Ich weiß.", gab Rachel zu. Sie stand auf um ihren Rucksack neu zu packen.

„Wo willst du hin?"

„Es ist Freitag. Schon vergessen?" Charlie nickte und beobachtete die Brünette beim Packen.

„Stell nichts Dummes an.", kommentierte sie, als Rachel fertig war.

Rachel lächelte sie an und umarmte ihre Freundin zum Abschied, dann hatte sie das Zimmer verlassen.

Auf dem Parkplatz vor ihrem Wohntrakt versuchte ein Gewirr aus Schülern ihre Autos auszuparken. Viele der Schüler fuhren über das Wochenende zu ihrer Familie.

Vor ihrem Wagen blieb sie stehen und betrachtete den glänzenden Lack. Vorsichtig legte die ihre Finger auf schwarze Lasur. Trotz der heißen Sonnenstrahlung war das Auto komplett kalt. Gleich darauf riss Rachel die Fahrertür auf. Sie ließ sich auf die weinroten Ledersitze fallen und seufzte. "Blade, Schätzchen, bring mich hier weg." murmelte sie mit einem leichten Lächeln. Der schwarze Wagen setzte sich in Bewegung und fuhr vom Schulgelände.

"Wie war der Unterricht?", tönte eine mechanische Stimme durch das Cockpit als sie eine Weile gefahren waren.

"Blade, seit wann interessiert dich das? Du bist mein Auto.", lachte sie auf. "Aber falls es dich so brennend interessiert, Miss Watson hat mich aus dem Unterricht geschmissen, weil ich nicht aufgepasst habe."

"Wieso wundert mich das nicht." Blades Stimme klang belustigt. Er fuhr zu einem abgelegenen Containerplatz, wo Rachel ausstieg und auf seine Transformation wartete.

In voller Größe stand nun ein Autobot vor ihr, der durchaus sehr menschliche Züge hatte. Er reichte seine Hand zu Rachel die darauf kletterte, um zu seiner Schulter zu gelangen, dort wo sie eigentlich immer saß.

„Rachel, ich habe eine Nachricht von Optimus Prime erhalten.", sagte Blade nachdem Rachel sicher saß. Ihre Augen wurden unmerklich größer.

„Optimus? Wieso sollte er dir eine Nachricht schicken?"

„Du bist ein wichtiger Bestandteil in der Geschichte der Transformer.", stellte Blade unnötig klar.

„Ja, so wichtig, dass ich auf dem College vor Langeweile ständig aus dem Unterricht geschmissen werde.", äußerte sich Rachel. „Was beinhaltet die Nachricht?" Blade wartete mit der Antwort.

„Er ruft uns in die Mojave-Wüste." Rachel legte das Gesicht in nachdenkliche Falten.

„Blade, das kann nur eins heißen.", kam sie zu einem Schluss. "Die Decepticons sind zurück. Blade wir können uns diesmal nicht raushalten, wenn Optimus uns extra eine Nachricht schickt." Blade ließ die Schultern etwas sacken. Rachel wusste, dass er zurück an ihre Geburt dachte. Damals war er noch in der Obhut ihrer Eltern gewesen, diese waren unbewusst in den Besitz eines Bruchstückes von Cybertron gekommen. Er wurde zur Erde geschickt, um die junge Familie zu beschützen, als Rachel geboren wurden war, denn das Wissen auf diesem Bruchstück war bei ihrer Geburt auf sie übergegangen. Die Decepticons, die dahinter Informationen über den Aufenthalt des Harvesters vermuteten, hatten jedoch in den letzten zehn Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr aufgenommen.

„Blade, du versauerst doch auf dem Parkplatz und ich will hier eigentlich auch raus. Er braucht unsere Hilfe, die Menschheit wird sie brauchen, wenn es sich um Decepticons handelt." Er gab mechanische Laute von sich, sowas wie ein Seufzen.

„Ich werde dir folgen, das ist meine Aufgabe." Obwohl es die feindliche Roboterrasse längst aufgegeben hatte sie zu jagen und zu versuchen sie zu töten, schien es ihm nicht zu gefallen, dass sie sich entschieden hatte gerade eben diesen Robotern entgegen zu treten.

„Ich verspreche dir, mir wird nichts passieren."

„Nein, das verspreche ich dir.", sagte Blade, seine mechanische Stimme klang wenig überzeugt.

„Morgen brechen wir auf.", beschloss Rachel darauf hin.

tbc

-überarbeitet/

- wie gefällt euch das erste Kapitel dieser Geschichte. Ich bin mit manchen Einzelheiten nicht komplett zufrieden, aber was ist heute noch perfekt? :D  

Journey of a fighterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt