Mit 11 fing es an, mit 12 fing ich an zu brechen und mit 13 war ich so kaputt wie ein Glass, dass jemand vor Wut gegen die Wand geschmissen hat. Und so fühlte ich mich auch die ganze Zeit über. Wütend. Wütend darüber, dass die Menschen anscheinend so viel Langeweile in deren Leben hatten um ein kleines 11 jähriges Mädchen kaputt zu machen. Ihr so viele Unsicherheiten zu geben, dass sie an ihnen ertrinkt.
Mit 11 Jahren sollte ich meine Kindheit genießen und mit meinen Freunden fangen spielen doch stattdessen fing ich an nach Lösungen zu finden. Lösungen wie die stimmen innerhalb und außerhalb meines Körpers aufhören mich zu beleidigen. Doch egal wie sehr ich mich bemühte. Egal wie anders ich mich kleidete und wie anders ich mich verhielt es war nie genug. Ich war wie eine Beute für einen hungrigen Wolfs Rudel.
Mit 12 Jahren zerbrach ich mehr. Ich machte mir 24/7 Gedanken darüber was andere von mir denken, denn mich selber konnte ich nicht mehr überzeugen, dass ich gut genug für irgendwas bin. Meine Psychischen Wunden waren schon so groß, dass ich den schmerz nur mit Physischen Wunden betäuben konnte.
Ich fing an, an mir so stark zu zweifeln, dass es sogar ganze Freundschaften zerstörte. Ich glaubte immer mehr den Leuten, wenn sie mir sagten, dass ich fett, nervig und zu viel bin, weshalb ich mich immer mehr in meinem Zimmer einschloss und in meinen Depressionen so stark versank als währe ich eine Leiche in einem tiefen Meer.
Mit 13 wurde ich gebrochen. Mit 13 fand ich mich so dick, dass ich Komfort in einer Essstörung fand. Ich wollte den Menschen die mir so weh getan haben, die mich so gebrochen haben gefallen. Denn vielleicht hört es ja dann auf. Nicht wahr? Vielleicht bringt es was, wenn ich dünner werde und still bleibe.
Aber selbst das war nicht genug. Selbst als ich meine ganze Persönlichkeit verlor und nur noch ein nichts war hörte es nicht auf.
Mit 13 Jahren realisierte ich, dass egal was ich mache es wird nie genug sein. Und dieser Gedanke tat weh. Es tat so weh, dass selbst der ganze Physische schmerz den ich mir selber antat meinen Mentalen schmerz nicht mehr betäubt hat. Ich hatte keine kraft mehr. Keine Kraft mehr um aus dem Bett aufzustehen, zu duschen oder sogar meine Zähne zu putzen. Ich konnte keine Ordnung mehr in meinem Zimmer halten. Überall lagen Klamotten rum, Lebensmittel verschimmelten und Insekten konnte man an den Wänden finden. Und genau so wie mein Zimmer aussah fühlte ich mich auch. In mir herrschte ein Chaos von Gefühlen. Und umso länger ich in meinem Bett lag und in den ganzen Gefühlen ertrank desto mehr fing ich an von innen zu Verrotten. Und nach einer gewissen Zeit fühlte ich mich wie eine Leiche. Denn ich fühlte nichts mehr.
Mit 13 Jahren starb ich langsam. Meine Persönlichkeit Existierte nicht mehr und meine Lebenslust schwand. Ich hatte keine Lust mehr. Ich wollte nicht mehr kämpfen. Und was gab es da auch noch zu kämpfen? Ich habe mich so stark verändert, dass ich mich selber nicht mehr erkennen konnte. Mein Körper war beschmückt mit Narben und meine Seele war leer.
Mit 14 Jahren bekam ich endlich die Aufmerksamkeit die ich brauchte. Das Mobbing hörte auf und ich sollte endlich Hilfe bekommen. Ich habe Freunde gefunden die sich wirklich für mich interessieren und mir helfen. Doch trotzdem ging es mir nicht besser. Trotzdem ertrank ich immer noch an meinen Ängsten.
Obwohl es aufhörte, fühlte ich mich wie eine Marionette die immer noch Kontrolliert wird. Den genau das Passierte. Meine Gedanken drehten sich trotzdem noch darum was andere von mir halten und wie ich mich wann verhalten soll.
Jetzt bin ich 15 und realisiere, dass ich früher nie gegen das Mobbing gekämpft habe. Ich habe mich selber bekämpft. Anstatt mich zu verteidigen habe ich mir selber mehr weh getan. Anstatt den Mobbern zurück zu geben was sie mir angetan haben habe ich all meinen Schmerz doppelt so stark auf mich zurück projiziert und mich damit in den Abgrund gestürzt.
Jetzt bin ich 15. Ich kriege endlich Therapie und führe ein besseres Leben. Doch warum geht es mir nicht besser? Warum halten mich alle meine Ängste nachts immer noch Wach? Warum kontrolliert mich meine Vergangenheit noch so sehr?
_______________________
Also ich hoffe es war akzeptabel
Ich bin immer bereit für Feedback:))
DU LIEST GERADE
Die Nebenwirkungen von Mobbing ~Slam Poetry
PoetryDas ist das erste mal, dass ich Slam Poetry schreibe also nicht so gemein sein bitte. Außerdem bin ich mir nicht so sicher ob es überhaupt als slam poetry durchgeht. Hier geht es um meine erfahrungen mit mobbing und was es mit einem Machen kann (aka...