,,Alle Moostänzer sollen sich vor dem Felsen der Unerschütterlichkeit versammeln!", schallt es von genau diesem herunter. Aufgeregt sprang Echo, eine junge graue Schülerin, auf die Lichtung, auf der auch der Felsen der Unerschütterlichkeit stand. Heute war es so weit. Sie würde endlich zur vollwertigen Moostänzerin ernannt werden! Unter den Katzen auf der Lichtung machte sie schnell ihre Mentorin Flusstal aus. Die alte Kätzin hatte Echo schon gesagt, dass sie nach der Ausbildung der jungen Schülerin in den Ältestenbau wechseln wollte. Zwar stimmte diese Nachricht Echo ein wenig traurig, doch sie wusste, wie alt ihre freundliche Mentorin schon war. Also respektierte die junge graue Kätzin diese Entscheidung.
Moostänzerin, ihre Anführerin, wartete derweil, dass alle Katzen still waren. Als dies so war, begann sie.
,,Liebe Moostänzer, heute möchten wir eine junge Kätzin zu einer vollwertigen Moostänzerin machen. Echo, trete vor", miaute Moostänzerin ruhig wie immer. Die junge Schülerin, die nach vorne tappte, war das genaue Gegenteil. Ein Bündel voller Energie, das nicht wusste wohin damit. Doch sie riss sich zusammen. Schließlich wurde man nicht jeden Tag eine vollwertige Moostänzerin. Auf Echos Schweifspitze folgte Flusstal, die sich neben sie stellte, um ihr Mut zu spenden, da Echos Mutter verstarb, als Echo noch drei Monde alt war. Zuerst hatte Flachstatze, die einzige andere Königin im Kinderbau, die Mutterrolle übernommen, und danach Flusstal. Beide hatten ihr eine schöne Kindheit geschenkt. Doch immer war der Schatten der Mutter über ihrer Tochter, auch wenn diese es nicht sah. Doch, zurück zur Zeremonie.
Moostänzerin wandte sich zu Flusstal um. ,,Flusstal, ist diese junge Moosschülerin bereit, eine vollwertige Moostänzerin zu werden?" Flusstal nickte. ,,Dann soll es so sein. Echo, mit der Kraft der Himmelstänzer gebe ich dir nun deinen neuen Namen. Ab heute sollst du Echolied heißen. Ich heiße dich als vollwertige Moostänzerin willkommen", miaute Moostänzerin. Alle Moostänzer begannen zu jubeln, als plötzlich Geistermorgen durch die Menge geschlichen kam. ,,Moostänzerin, ich habe eine Prophezeiung erhalten", miaute die alte Heilerin heiser. Sofort waren alle still. Damit begann Geistermorgen, die Prophezeiung zu rezitieren:Wenn der letzte Stern vom Himmel fällt, und der Wind des Schicksals flüstert, wird diejenige, die die Dunkelheit kennt, die verlorenen Geheimnisse enthüllen.
Alle wurden still. Diese Prophezeiung hieß nichts Gutes, das war allen klar. Selbst die kleine Regenkätzchen war still, obwohl sie sonst immer herummaulte. Nachdem Geistermorgen wieder im Heilerbau verschwunden war, gingen alle leise murmelnd wieder ihren Beschäftigungen nach. Auch die neu ernannte Echolied. Diese setzte sich an den Lagereingang und hielt Wache. Nach außen hin vollständig ruhig, doch in ihrem inneren brodelten viele Fragen. Nach all den Jahren kam ihre unglaubliche Trauer über den Verlust ihrer Mutter wieder hoch, die sie so gut versteckt und verdrängt hatte. Doch die Prophezeiung rief es wieder hervor. Schicksalswind. Das war der Name ihrer Mutter. So lange hatte sie nicht mehr an ihn gedacht. Sie hatte ihn verdrängt, um nicht traurig zu werden. Doch es war zu spät. Mit dem Namen ihrer Mutter kam auch der Name ihres Vaters. Schnuppenschweif. Im Kampf getötet. Keiner aus ihrem Wurf hatte überlebt, außer sie. Und das war traurig. Ihre Mutter beging Selbstmord. Der Verlust ihres Gefährten und fast aller ihrer Jungen hatte sie zerstört. Aber damit ließ sie Echo zurück. Allein. Das war es, dass sie immer war. Nur allein. Flusstal und Flachstatze hatten sich rührend um sie gekümmert, doch niemand konnte die leibliche Mutter ersetzen. Traurig ließ Echolied ihren Schweif hängen. Niemandem fiel es auf. Nie tat es das. Sie hatte ja keine Freunde...
Puh......Ich wollte eigentlich etwas schreiben, das.................... anders ist. Glücklicher? Freundlicher? Nicht so depressiv? Naja, egal. Kann mal passieren. ;)
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Das Lied der Echos
FanfictionEcholied. Eine ganz normale Moostänzerin. Sie ist eine akzeptable Kriegerin, die jeder eigentlich gern hat. Nur gibt es etwas, das ihre Seele belastet. Eine Prophezeiung, die bei ihrer Zeremonie zur Kriegerin empfangen wurde. Nun grübelt sie schon s...