Demjan
Das leise Summen meines Funkgeräts riss mich aus dem Schlaf. Meine Augenlider waren schwer, doch als ich die Stimme am anderen Ende hörte, war ich schlagartig wach. „Sir, ich habe Miss Aya draußen aufgegriffen. Sie war allein." Die Worte schnitten durch die Dunkelheit des Raumes wie ein Messer.
Draußen? Hitze stieg in mir auf, und ich spürte, wie Zorn und Sorge sich in meiner Brust verflochten. Wie dumm konnte sie nur sein? Diese Naivität, diese Unachtsamkeit – sie gefährdete nicht nur sich selbst, sondern uns alle.
Doch so schnell wie die Wut kam, legte ich sie beiseite. Meine Miene wurde glatt, meine Gedanken kühlten ab. Niemand durfte sehen, was wirklich in mir vorging. Ich zog meine Maske aus Neutralität und Kontrolle auf, während ich mich langsam aufsetzte und meine Kleidung anlegte.
Jeder Handgriff war ruhig, methodisch. Die Fassade musste perfekt bleiben. Es war nicht die Zeit für Emotionen, sondern für klare Entscheidungen. Als ich fertig war, war mein Gesicht leer, meine Augen kalt.
Ich ging in das Wohnzimmer, wo die Schatten des Mondlichts lange, verzerrte Muster auf den Boden warfen. Mit einem Seufzer ließ ich mich in den Sessel sinken. Dort wartete ich. Die Dunkelheit hüllte mich ein, doch mein Inneres war aufgewühlt. Warum hatte sie das getan? Wollte sie fliehen, oder suchte sie etwas, das sie in mir nicht fand?
Als die Tür aufging und der Wachmann mit Aya eintrat, schien die Zeit einen Moment stillzustehen. Sie sah blass aus, ihre Schritte waren unsicher. Der Wachmann salutierte und sagte knapp: „Miss Aya wurde draußen erwischt, Sir. Sie war allein."
Ich nickte knapp, ohne meine innere Anspannung zu verraten. „Danke. Du kannst gehen."
Der Wachmann verschwand, und die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Stille. Ich ließ meinen Blick auf Aya ruhen, die immer noch nicht den Mut hatte, mich anzusehen. Gut so. Sie sollte sich schuldig fühlen. Sie sollte spüren, dass sie einen Fehler gemacht hatte, den ich nicht so leicht verzeihen würde.
Langsam erhob ich mich aus dem Sessel und ging auf sie zu. Meine Schritte waren leise, doch die Spannung in der Luft war fast greifbar. „Aya," begann ich leise. Meine Stimme war ruhig, doch unter der Oberfläche lag eine Schärfe, die sie sicher spürte. „Was hast du dir dabei gedacht?"
Sie stammelte eine schwache Entschuldigung, aber es war mir egal. Worte bedeuteten nichts, wenn sie die Konsequenzen nicht verstand. „Du hättest in Gefahr geraten können," sagte ich kühl. „Die Wachen sind hier, um dich zu schützen, nicht um dich draußen aufzugreifen. Wenn du die Regeln brichst, bringst du nicht nur dich, sondern auch uns in Gefahr."
Ich ließ das einen Moment sacken, beobachtete, wie ihre Schultern sanken. Sie hatte Angst. Das war gut. Sie musste wissen, dass sie unter unserer Kontrolle stand – dass sie uns gehorchen musste, nicht nur aus Respekt, sondern aus Notwendigkeit.
„Du wirst jetzt nicht einfach zurück ins Bett gehen. Du kommst mit mir."
Ihre Augen weiteten sich kurz, aber sie widersprach nicht. Das war klug von ihr. Ich legte eine Hand auf ihren Rücken, sanft, aber bestimmt, und führte sie aus dem Raum. Der Gang war dunkel, doch jeder meiner Schritte war entschlossen. Sie sollte wissen, dass ich die Kontrolle hatte – immer.
In meinem Zimmer öffnete ich die Tür und deutete auf das Bett. „Leg dich hin." Mein Ton ließ keine Widerrede zu, und sie gehorchte. Sie kroch ins Bett, ihre Bewegungen unsicher und zögerlich. Ich setzte mich in den Sessel in der Ecke und beobachtete sie. „Ich bleibe hier, bis du einschläfst," sagte ich leise, doch ich wusste, dass das nicht genug war.
Nach einer Weile stand ich auf und ging in die Küche. Dort, in einem der oberen Schränke, fand ich die kleine Flasche mit Beruhigungsmitteln. Es war nicht viel nötig, nur ein paar Tropfen, um sie tiefer schlafen zu lassen – um sicherzustellen, dass sie nicht wieder versuchte, auszubrechen. Ich füllte ein Glas mit Wasser, gab die Tropfen hinein und rührte es leise um. Niemand musste davon wissen. Schon gar nicht Aya.
Zurück in meinem Zimmer reichte ich ihr das Glas. „Hier, trink das." Sie sah mich einen Moment zögernd an, und ich konnte ihre Unsicherheit spüren. „Es ist nur Wasser," fügte ich hinzu, als ich bemerkte, dass sie zögerte. „Du brauchst es nach dem Schock."
Langsam nahm sie das Glas und trank. Ich beobachtete, wie die Müdigkeit langsam Besitz von ihr ergriff. Die Wirkung würde bald einsetzen. Sie würde schlafen, und ich könnte sicher sein, dass sie nicht mehr entkommen konnte.
„Gut gemacht, Aya." Meine Stimme war sanft, doch in mir tobte noch immer das Bedürfnis, sie zu kontrollieren, sicherzustellen, dass sie verstand, wo ihre Grenzen lagen. „Jetzt schlaf ein."
Ich sah zu, wie sie das Glas absetzte und sich tiefer in die Kissen sinken ließ. Ihre Atmung wurde langsamer, ihre Augenlider schwerer. Schließlich schloss sie die Augen. Ich blieb noch einen Moment stehen, beobachtete sie, bis ihr Atem ruhig und gleichmäßig ging.
Doch während ich sie so friedlich schlafen sah, spürte ich die Kälte in mir. Der Abstand zwischen uns fühlte sich falsch an, zu groß, obwohl ich wusste, dass ich ihn aus rationalen Gründen hielt. Doch die Leere, die sich in mir ausbreitete, ließ mich anders handeln, als ich es mir vorgenommen hatte.
Ohne lange nachzudenken, löste ich mich aus dem Sessel und setzte mich leise auf die Bettkante. Ich beobachtete sie für einen Moment, wie sich ihre Brust gleichmäßig hob und senkte. Der Schlaf hatte sie fest im Griff. Vorsichtig hob ich die Bettdecke und legte mich neben sie, aber ich war achtsam, sie nicht zu berühren. Ich erinnerte mich an das Hämatom, das sich über ihren Bauch zog. Sie war verletzt, und so schwer es mir fiel, ich musste sanft sein.
Die Nähe zu ihr beruhigte etwas in mir, das ich vorher nicht bemerkt hatte. Ihr Körper strahlte Wärme aus, die ich tief in meiner Brust spürte, und ohne dass sie es mitbekam, zog ich sie sanft zu mir, jedoch mit äußerster Vorsicht, dass meine Hände nicht ihren Bauch berührten. Mein Arm legte sich um ihre Taille, knapp oberhalb der verletzten Stelle, und hielt sie fest, aber behutsam.
Sie reagierte kaum, der Schlaf war zu tief, als dass sie etwas davon wahrnahm. Als sie schließlich dicht bei mir lag, spürte ich, wie die Kälte in mir nachließ, ersetzt durch ein merkwürdiges Gefühl von Zufriedenheit.
Ihr schmaler Körper war warm und weich an meinen gepresst, und ich atmete tief ein, ließ die Spannung in meinen Muskeln langsam nach.
Ich ließ meine Stirn gegen ihr Haar sinken und spürte den Duft von Frische und etwas Unschuldiges, das in meiner Welt schon lange verloren gegangen war. Für einen Moment fühlte es sich an, als würde ich sie nicht nur kontrollieren, sondern auch beschützen wollen – vor allem, was draußen lauerte, und vor ihren eigenen unüberlegten Entscheidungen.
„Wenn dir etwas passiert, Aya," flüsterte ich leise in die Dunkelheit, wohl wissend, dass sie es nicht hören konnte, „würde ich alles niederbrennen. Alles."
Die Worte, leise und doch von einem tiefen, unverrückbaren Versprechen getragen, hallten in der Stille des Raumes nach. Es war keine Drohung – es war ein Fakt. Niemand durfte ihr wehtun, nicht solange sie unter unserer Obhut stand. Nicht solange sie uns gehörte.
Ich hielt sie noch einen Moment fest, spürte ihre Wärme, bevor die Müdigkeit auch mich überkam. Ihre ruhigen Atemzüge, der Rhythmus ihres schlafenden Körpers neben mir, linderte die Unruhe in mir.
In dieser Nacht war sie sicher. Bei uns. Und wir würden sie beschützen, koste es, was es wolle.
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Hey friends ich hoffe euch geht's gut und ich hoffe euch gefällt bisher so die Story :)
Und dann habe ich da noch eine Frage an euch .
Wollt ihr eine Lese Nacht haben ?
Wenn ja lasst es mich gerne wissen 🫶🏻
Ps: Eure Lsxlsx ❤️

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Dark Devils King - Dark secrets
Romance„ Sag mir Маленький дьявол { kleiner Teufel } , wie fühlt es sich an im Mittelpunkt zu stehen ? " Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu und packte kurz mein Kinn grob . Er beugte sich dann vor und fragte mich an mein Ohr „ Begehrt zu werden...