13. Noah

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Auch bei diesem Kapitel möchte ich am Anfang eine bzw. mehrere Triggerwarnungen aussprechen! Wer sich bei Themen wie Panikattacken, Family Issues oder Selbstverletzung unwohl oder getriggert fühlt, sollte das hier vielleicht besser nicht lesen!

Ansonsten hoffe ich, dass ich alles einigermaßen realistisch dargestellt habe und wünsche euch viel Spaß beim Lesen! <3



"Ja und als ich dann zum ersten mal die Klippen in echt gesehen habe, hat es mir fast den Atem verschlagen. Die Natur dort sieht so viel besser in real life aus als auf irgend welchen Bildern. Es war einfach irgendwie...magisch! Ich wollte gar nicht mehr weg. Irland war einfach toll!", erzählte Colin gerade. 

Es war so schwer ihm zu folgen, da mich einfach seine bloße Anwesenheit ablenkte. Einerseits interessierte es mich brennend, was er so gemacht hatte, aber andererseits konnte ich nicht anders als ihm in seine wunderschönen grünen Augen zu blicken und während er sprach darin zu versinken. Seine Stimme hatte irgendwas für mich beruhigendes an sich. Er hätte den größten Mist erzählen oder einfach immer den gleichen Satz wiederholen können und er hätte mich nicht gestört.

Schon wieder hatte ich es nicht geschafft seiner Erzählung zu folgen, denn er tippte mich leicht an der Schulter an. "Hörst du mir zu? Ich wollte wissen ob ich dir die Fotos aus Irland zeigen soll?" Ich nickte. "Ja klar!" 

Ich hatte schon am Anfang seiner Erzählung an seiner Stimme und an dem Leuchten in seinen Augen bemerkt, wie sehr Irland ihn fasziniert hatte. Am liebsten wär ich sofort mit ihm dahin geflogen, aber diesen Gedanken schob ich schnell wieder beiseite. Das würde niemals passieren. Ich hatte mich von ihm getrennt. So sehr es schmerze, wahrscheinlich war es die richtige Entscheidung gewesen, denn dadurch ist er erst nach Irland gegangen. Außerdem hatte er einen neuen Freund gefunden, der höchstwahrscheinlich normal war. Es hätte nicht besser für Colin kommen können.

Ich warf einen Blick auf die Bilder die Colin mir zeigte. Irland war wirklich wunderschön. Vielleicht sollte ich irgendwann auch einmal dort hingehen. 

"Wie hast du eigentlich Tim kennengelernt?", fragte Colin plötzlich. Die Gespräche zwischen uns waren allmählich lockerer geworden. Am Anfang war die Situation noch ein bisschen weird, aber jetzt war es schon wieder fast wie ganz früher am Einstein. 

"An der Uni. Ich war Einzelgänger, er war Einzelgänger und als wir dann zusammen eine Gruppenarbeit machen mussten und ein bisschen geredet hatten, haben wir uns dann gedacht unser Einzelgänger Leben sausen zu lassen und haben uns zusammengeschlossen.", antwortete ich ihm. 

Er fing an leicht zu lachen, sodass sich leichte Grübchen auf seinen Wangen bildeten und ich konnte gar nicht anders als in sein Lachen mit einzustimmen. 

"Was wollen wir machen?" Colin zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, schlag du was vor!" Ich überlegte kurz, dann fiel mir was ein. "Ist jetzt bestimmt bisschen komisch, aber wir hätten noch ein paar alte Tücher und Farbe. Wir könnte vielleicht irgendwas malen."

Colin nickte. "Klingt doch eigentlich ganz gut, aber ich kann nicht gut zeichnen!" "Das macht doch nichts, du bist kreativ und außerdem muss es ja kein Porträt werden." Ich lächelte ihn leicht an und er nickte zustimmend. "Okay, los gehts!" 

Ich holte Farbe und Tücher aus dem kleinen Raum neben dem Bad und breitete die Tücher im Wohnzimmer aus. "Wir müssen halt aufpassen, dass wir die Farbe nicht auf dem Boden verteilen. Weil keine Ahnung was Tim dazu sagen würde.", mahnte ich noch, doch da hatte Colin seinen Pinsel schon in die rote Farbe getaucht und fing an quer ein paar Striche über dem Soff zu verteilen.

Ich tauchte meinen Pinsel ebenfalls in eine Farbe und fing an wellenartige Linien zu zeichnen. Aus den Augenwinkel sah ich wie Colin zu seinen Strichen ein paar Kreise und ein großes Herz dazu malte. 

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