overwork

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Bangchan:

Scheiße, ich bin so müde, doch ich kann nicht aufhören, ich muss mehr geben, ich muss härter arbeiten, ich muss mich mehr anstrengen, ich bin so ein Versager, ich bin ein Nichts. Ich bi-

"Chan!" ich zuckte hoch. "Was ist?" fragte ich Felix, der in meiner Tür stand und mich anscheinend schon mehrmals angesprochen hatte. "Hast du wieder nicht geschlafen?" fragte er mich. Ich schaute auf die Uhr. 06:57 Uhr. 

Nein ich habe nicht geschlafen. Mir geht es nicht gut. Ich bin so verletzt. Ich fühle mich so alleine. Ich kann einfach nicht mehr. Mein Körper ist so schwach. 

"Doch, wirklich, aber ich bin schon 05:00 Uhr aufgestanden, aber keine Sorge, dafür war ich gestern schon 22 Uhr im Bett" lächelte ich ihn an. Absolute Lüge. Er lächelte leicht und schien mit der Aussage zufrieden zu sein, denn er verschwand.

Ich wünschte ich hätte 7 Stunden schlaf bekommen. Doch ich habe gestern Abend für 2 Stunden geschlafen, danach konnte ich nicht mehr. Der Druck war zu hoch. Mein Körper musste aufstehen. Ich musste was machen. 

Ich öffnete eine App auf meinem Handy. Durch meine Uhr konnte ich meinen Schlaf überwachen. 

Montag: 4h 20min

Dienstag: 3h 17min

Mittwoch: 3h 38min

Donnerstag: 2h 23min

Freitag: -

Durchschnitt der Woche: 2h 37min 

Meine Augen zuckten alleine von diesem Ergebnis vor Müdigkeit. Doch ich muss arbeiten, ich kann hier niemanden im Stich lassen. Ich muss noch mehrere Songs schreiben und möchte später noch einen Live mit Minho und Seungmin machen. Keine Zeit für Schlaf. 

Damit war das Thema aufgehoben. Ich begab mich in die Küche um für alle Frühstück zu machen.Spätestens 07:30 Uhr müssten alle wach sein, da heute Freitag war, das heißt wir haben alle noch ein bisschen was zu tun. 

"Das riecht gut" sagte ein lächelnder Jeongin, der die Küche betrat. Ich musste automatisch selber lächeln und bekam dann meinen langersehnten Kuss. "Ew nehmt euch ein Zimmer" "Auch dir einen guten Morgen Seungmin" schmunzelte ich. 

Jeongin und ich waren mittlerweile fast 2 Jahre zusammen. JYP und die Stays wussten natürlich nichts davon, doch im Dorm war das natürlich bekannt und es interessierte hier niemanden. Jeongin war zur Zeit mein einziger Lichtblick, doch er wusste nichts von meinen Problemen, in der Woche schlafen wir meistens getrennt, da jeder um eine andere Uhrzeit kommt oder geht. Am Wochenende kommt es einfach auf die Planung drauf an.

"Guten Morgen" langsam fanden sich alle in der Küche ein und jeder aß etwas. Ich ließ es aus. Das mache ich in letzter Zeit öfter, dadurch das mein Körper relativ erschöpft ist, verspüre ich kein Hungergefühl mehr. "Warum isst du nichts?" fragte Felix misstrauisch. 

Jeongin ist mein fester Freund, allerdings kennt mich Felix ein  wenig mehr, soll nicht heißen dass ich Felix mehr mag, sondern einfach das wir schon länger eine sehr gute Freundschaft führen, er weiß so gut wie alles über mich und bemerkt so auch immer am schnellsten wenn es mir mal nicht gut geht. Irgendwo ist es süß, doch gerade dann wenn andere sowas nicht bemerken sollen, ist das ziemlich nervig. 

"Schon gut, ich habe heute morgen nach dem Aufstehen oben was gegessen, ich brauche gerade nichts, aber Mittag esse ich wieder mit euch" sagte ich mit einem Fake Lächeln. Ich ging wieder auf mein Zimmer, da ich nicht wollte dass noch mehr dumme fragen kommen.

Ich setze mich vor meinen PC und fing an wieder weiter Lied Texte zu verfassen. Doch es war schwieriger als sonst, mein Kopf brummte und ich konnte kaum ordentliche Gedanken erfassen. 

Ich sah auf mein Handy. 10.59 Uhr. 

Ich wollte meinen Kopf frei bekommen. Ich klopfte an Jeongin's Tür. Nach seinem ja, trat ich ein. Er lag auf seinem Bett und swibte gerade durch seine Foryou. "Hey, alles gut bei dir?" fragte er mich. Ich nickte nur und legte mich neben ihn, um ihn dann an mich zu ziehen, zum kuscheln. "Was machst du heute noch?" fragte ich ihn nach kurzem schweigen. "Ich wollte mit Changbin ins Gym, er wollte mir einige neue Geräte zeigen, die ich noch nicht benutzt habe" lächelte der Jüngere. Ich nickte "Und du?" "Ich mache dann einen Live mit Seungmin und Minho und danach arbeite ich vermutlich noch ein bissen" 

Ich blieb noch eine Weile bei Jeongin, bis es wieder Zeit war, weiter zu arbeiten. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und fing ein komplett neues Lied an. 

Es vergingen mehrere Stunden. Felix brachte mir Essen aufs Zimmer, doch ich rührte es nicht an. Das Lied war etwas emotionaler und ich musste sagen, ich hatte gute Arbeit geleistet, es fehlte nur noch der Titel doch der war nicht schwer. Ich tippte die Buchstaben schnell auf die Tastatur

"I hate to admit."

"Hey Chan, kommst du mit runter?" fragte mich Minho und ich nickte. Wir begannen den live und ich muss echt sagen, es war zwar sehr chaotisch, doch es hatte mir sehr Spaß gemacht. Er hat mich abgelenkt von allem und ich konnte wieder ich selbst sein, das aber auch nur für 2 Stunden.


Timeskip

Mein Blick huschte zur Uhr. 02.48 Uhr. 

Ich kann nicht mehr.

Ich bin zu schwach. 

Ich muss doch kämpfen, aber habe ich nicht genug gekämpft?

Ich bin so ein Schwächling

Ich bin so ein schlechter Freund, schlechter Sohn, schlechter Bruder. Ich muss besser werden, doch wie soll ich das machen, wenn meine Batterie komplett runter ist? Wenn ich nicht mehr essen kann. Wenn ich nicht mal mehr Ruhe finde. Ich bin am Ende. 

Ich brauche Hilfe.


"Chan? Was ist los? Es ist um 3, alles gut?" fragte mich ein besorgter Jeongin, als ich bei ihm eintrat. ich wollte eigentlich nicken, so wie immer. Doch es ging nicht mehr. Die Tränen liefen über meine Wangen. Ich war so verzweifelt.

jeongin sprang sofort auf. "Alles ist gut" sagte er als er mich in seine Arme zog, doch bei mir war nichts okay. Ich war so kaputt. Ich klappte einfach zusammen, all der Stress, all die Angst, all die Trauer, alles kam hervor. Ich weinte so sehr, bekam kaum noch Luft. 

"Ich muss doch kämpfen" stotterte ich. Jeongin sah mich an. "Ich kann das nicht mehr mit  ansehen, ich wollte dir Zeit geben, gucken ob du es selber schaffst, doch ich bin froh das du zu mir gekommen bist" verwirrt sah ich ihn an.

"Denkst du ich merke nicht, wie sehr du dich unter Druck setzt, wie wenig du schläfst, wie wenig du isst, wie sehr du mit dir zu kämpfen hast? Chan, ich sehe dich. Du bist alles für mich und ich verspreche dir wir bekommen das hin. Ich stehe an deiner Seite und werde diese auch nicht verlassen. Aber dein Körper braucht jetzt Ruhe, du merkst doch selber, wie kaputt du ihn machst. Ich liebe dich so sehr, also bitte, tue das was dir und deine Seele sowie deinem Körper gut tut und nicht das was deinem Gewissen gut tut. Du bist so stark und ich glaube an dich. Wir schaffen das" 

Mein Körper sprühte wieder, ich finde es so erstaunlich welche Wirkung dieser Junge auf mich hat. Die letzen Tage waren so schwer, doch trotz allem, hat er es gesehen, er hat bemerkt wie ich körperlich uns psychisch am Ende war. Ich würde ihm mein ganzes Leben anvertrauen wenn ich müsste. 

Er half mir beim aufstehen und verfrachtete mich in sein Bett, kuschelte sich an mich und endlich nach so langgezogenen Tagen, konnte ich friedlich schlafen. 

Danke Jeongin.

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Ich hatte gerade irgendwie solche Motivation zu schreiben, also kam hier auch direkt ein neues Kapitel, hoffe es gefällt euch :D

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 04 ⏰

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