Herz aus Gold, Lächeln aus Licht

ONE - SHOT

Diese Fan-Fiction beschreibt meine Magistra Merlin. Sie heißt Thalia. Ihre Charakterbeschreibung lest ihr im Kapitel. Kopfschmuck, Kleidung und Haare orientieren sich an den In-Game-Skins.

Da jeder M/C von euch individuell ist, kann ich mir vorstellen, eine Version des One-Shots zu erstellen, indem ich die Zuschreibungen zu Namen und Aussehen möglichst zurückhalte. Sagt mir gerne Bescheid, wenn ihr daran Interesse habt.

***

Am Horizont umarmt die Nacht die Sonne. Die Schatten werden bereits länger, als ich mit raschen Schritten den gepflasterten Weg vom Hafen in die Stadt gehe. Der Wind des Meeres ist mir an Land gefolgt und streicht mir meine blonden Haarsträhnen ins Gesicht. Der Gedanke an Valens dringliche Nachricht lässt mich jedoch keine Zeit damit verschwenden, mich um solche Kleinigkeiten zu kümmern. Das Wiegen der Wellen hat meine Hast auf der Überfahrt aus dem Dunkelwald beschwichtigt, doch nun, wo ich in Heilstein angekommen bin, treibt mich die Eile an.

Fischer, Händlerinnen, Bewohner - selbst die spielenden Kinder gehen mir aus dem Weg.

»Magistra Merlin, wartet auf uns!« Hammies Stimme durchbricht meine nagenden Gedanken.

Das laute Klackern meiner Absätze verstummt, als ich mich umdrehe. Hammie und Chippy, meine beiden Hamstergefährten bemühen sich, zu mir aufzuschließen. Hinter ihnen stützt sich Lorsan atemlos auf seine Knie ab. Seine Ohren hängen hinab, jeder Atemzug ist auf die Entfernung sichtbar.

Ich verschränke die Arme vor der Brust. In meiner Eile habe ich meine Gefährten vollkommen vergessen.

»Wenn wir Valen oder Hogan gefunden haben, können wir uns ausruhen«, erkläre ich. »Hoffe ich ...«, füge ich etwas leiser hinzu.

Auch Lorsan kommt näher und fixiert mich. »Es sieht nicht so aus, als wäre hier etwas passiert.«

Ich hebe eine Augenbraue und nehme mir das erste Mal, seit das Boot angelegt hat, Zeit, um mich umzusehen. Er hat recht. Aus den Fenstern der Geschäfte, Tavernen und Wohnungen scheint bereits sanftes Kerzenlicht. Vor jeder Haustür liegen herbstliche Dekorationen. Die Händler verräumen gerade ihre Ware. Die Menschen ... lächeln. Nun runzle ich die Stirn.

Nach Valens Nachricht habe ich mir bereits das Schlimmste ausgemalt, doch keines dieser Szenarien scheint eingetroffen zu sein. Ich hole den Brief aus meiner Reisetasche und falte ihn auf. Die Zeilen wirken noch immer dringlich.

Lorsan, der mittlerweile neben mir steht, schaut über meine Schulter. »Thalia«, beginnt er vorzulesen. »Normalerweise würdest du meine Einladungen ignorieren, ich weiß. - Na, den Herrn hast du schon ziemlich zu deinen Gunsten erzogen, oder?« Er lacht. »Aber diesmal bitte ich dich dringend - komm nach Heilstein. Es geht um mehr, als ich hier sagen kann. Deine Anwesenheit ist der Schlüssel zu allem.« Seine Ohren wippen amüsiert. Lorsan schenkt mir einen Seitenblick, bevor er den Abschluss mit tieferer Stimme vorliest: »Vertrau mir, es ist ernst. Ich brauche dich hier, am letzten Tag des Monats. Dein geliebter Valen.«

»Das steht da nicht«, erwidere ich. »Zumindest nicht geliebter Valen.« Wir sehen einander an, unsere gemeinsame Reise hat Lorsan und mich miteinander vertraut gemacht. Ein feines Zucken seines Mundwinkels verrät mir, dass ihm noch etwas auf der Zunge liegt.

»Er blufft«, sagt er trocken. Dann macht er eine ausladende Geste. »Der Schlüssel zu was? Thalia, vertrau mir, er hat nur Sehnsucht nach dir gehabt.«

Ich atme einmal tief ein und wieder aus. Auf diese Art von Geplänkel möchte ich mich nicht mit ihm einlassen. Valens Brief stecke ich zurück in die Innentasche meiner blauen Uniformjacke.

»Gut, dass du mir das erklärst, jetzt weiß ich endlich, wieso du es so genießt, Bryon zu reizen.« Ich weiß, dass ich einen wunden Punkt getroffen habe, als er die Ohren sinken lässt. Für einen Moment frage ich mich, ob Lorsan mit dem, was er gesagt hat, nicht wirklich recht hat. Ich wende mich Hammie und Chippy zu. »Kommt, wir suchen Valen. Ich benötige Antworten.«