Eine trügerische Ruhe lag über dem weiten Rund vor dem fürstlichen Palast, dessen tiefschwarzen Zinnen, schroff und Messerscharf durch die grauen Nebelschwaden herausragten....und nur das Getrappel von Hufen die auf der Knochenbrücke aufschlugen, störten diese.
Ein einzelner Reiter überquerte den beinernen Übergang, welcher von der Stadt die unterhalb des Fürstenpalast lag, ausging und vor dem schwerbewachten Tor, der düsteren Residenz endete.Noch bevor die einsame Gestalt überhaupt einen Fuß auf der anderen der Brücke hatte setzen können, waren die Wachtposten schon in Stellung gegangen und erwarteten den späten Besucher mit glühenden Lanzen.
"Senkt eure Lanzen Kommandant....ich habe wichtige Nachrichten für General Abyssus, die keinen Aufschub dulden.
Und sofern ihr nicht wollt das euer Kopf als weiteres Accessoire, an des Generals Armstütze endet......rate ich euch mich schnell hindurch zu lassen!"Kerzengerade auf seinem Ross aufgerichtet, aus dessen Nüstern graue Rauchwolken heraus und in die Dunkelheit waberten, blickte der Reiter augenscheinlich von der bewaffneten Präsenz der Wachen vollkommen unbeeindruckt,...fast schon gelangweilt auf den Kommandanten herunter.
Die Unverfrorenheit dieses Fremden, ihn vor seinen Untergebenen so entgegen zu treten, reizte den ohnehin stets schlechtgelaunten Anführer der Palastgarde so sehr, das er schon versucht war den Reiter aus seinem Sattel zu reißen und von der Brücke in die endlose Finsternis darunter zu werfen, wo er auf den spitzen Felsen, die Astarots Zähne genannt wurden,...aufgespießt und elendig verrecken würde.Aber dann kam ihm die Konsequenz seines möglichen Handels in den Sinn und der Zorn des Generals, deren Beiname "Die Schlächterin" vollkommen der Wahrheit entsprach,....und welchen er sich auf gar keinen Fall aussetzen würde.
Mühsam beherrscht knirschte er mit seinem Raubtiergebiss und knurrte einem seiner Gardisten etwas zu, woraufhin dieser die Zügeln des laut schnaubenden Rosses packte."Was soll das...?" rief der Fremde aufgebracht, was dem Kommandanten ein hämisches Grinsen auf sein, von vielen Kämpfen....tief vernarbtes Gesicht zauberte.
"Keine fremden Reittiere innerhalb der Palastgrenze.
Absteigen und laufen!" knurrte der Kommandant und betrachtete das Medaillon am Hals des Fremden, welches das Siegel des Generals,...der Regentin des Fürstentums...zierte.....während dieser erbost abstieg und sich schon an schickte, auf das schwere, Schmiedeiserne Tor zu zugehen.
Wie auf Kommando traten die Gardisten beiseite und gaben den Weg frei, doch als der Fremde, mit gestrafften Schultern schon eifrig loslaufen wollte, geriet er unversehens ins Stolpern und schlug der Länge nach auf dem Kopfsteinpflaster auf."Gebt acht feiner Herr,...hier lauern überall...Gefahren!" zischte der Kommandant gehässig.....während sich sein Dornenbewehrter Schweif hinter seinem Rücken wieder zusammen ringelte.
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.....währenddessen im Thronsaal....
Von dem Schein hunderter Kerzen erhellt, ragte der imposanteThron in seiner ganzen grausigen Pracht am Ende des großen Saals,...in die Höhe.
Aus den Gebeinen und Schädel geschlagener Feinde gefertigt, fungierte er nicht nur als Sitz der Macht, sondern auch gleichzeitig als Mahnmal an all jene, in welchen Verrat innewohnte.Etwas beklommen blickte sich der Fremde in dem riesigen Raum um, nachdem der Gardist ihn hier herein geschoben hatte und dann wieder gegangen war, natürlich nicht ohne vorher noch die beiden schweren Flügel der Tür, mit lautem Donnern zu zuschlagen.
Vor Schreck hatte der späte Besucher einen hastigen Satz gemacht und wäre dabei fast auf dem silbrig glänzendem Marmor ausgerutscht.
Gerade noch so eben aber konnte er eine erneute Bruchlandung vermeiden und straffte nun seine Schultern, während er seinen Wams glattstrich.
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Menhit
FantasyIn der Schattenwelt regiert in der Abwesenheit des einarmigen Fürsten Belial, der sich seit Jahrzehnten in der Gefangenschaft des Souterrains befindet, Generalin Menhit Abyssus....allen jedoch eher bekannt als die Schlächterin. Als der Befreiungsver...