Kindheitsträume - III. Aus der Asche

3. Update

Dir schwirrt der Kopf und das nicht nur wegen des Schlafmangels und des grellen Lichtes im Besprechungsraum. Die blaue Weltkarte verschwimmt etwas vor deinen Augen und du reibst dir die Lider. Vor wenigen Sekunden wurde sie noch von anderen Bildern abgelöst und du versuchst, die Vielzahl an neuen Informationen zu verarbeiten und logisch zu verknüpfen.

Dass ein Meteorit auf die Erde zugerast und dabei in mehrere Teile zersplittert ist, hast du schon vor deiner Ankunft im Hauptquartier gelesen. Dazu hat dir Gingka in einer Nachricht mitgeteilt, dass Pegasus und Leone selbstständig ihre Form verändert haben, nachdem ein Licht in sie eingeschlagen ist. Das deckt sich mit den Vorkommnissen auf und macht sie alle drei zu legendären Bladern.

Jene Bezeichnung ist neu für dich und ein gewisser Yuki Mizusawa hat sie das erste Mal genutzt. Scheinbar wurde ihm von seinem Großvater eine alte Legende aus Koma Village übermittelt, welche besagt, dass irgendwann ein neues Sternenbruchstück auftauchen würde. Angeblich hätten die Maya sogar die Ankunft berechnet und sie mit dem Tag, an dem die Erde untergehen solle, verknüpft. All das klingt unwirklich und beinhaltet nicht einmal die halbe Geschichte.

Schon in der Historie wurde davor gewarnt, dass die Macht der Sternenfragmente zum Guten und Bösen genutzt werden könnte und weil Doji und Co auf das Erscheinen gewartet haben, ist der Meteorit in mehrere Stücke zerbrochen. Diese Behauptung hat zumindest Yuki aufgestellt und er hat wie du die schwarze Sonne gesehen, allerdings hat er die Stimme im Gegensatz zu dir sogar verstanden.

Der richtige Wahnsinn beginnt erst dann, denn hinter der schwarzen Sonne würde der Gott der Zerstörung stecken und sein Ziel wäre es, die Welt in absolute Dunkelheit zu tauchen. Die sogenannten legendären Blader wären vom Himmel ausgewählt worden, um die Erde zu schützen. Anhand der Bruchstücke lässt sich des Weiteren schließen, dass es zehn von ihnen geben muss. Mit Ryuga, Kyoya und Gingka sind euch schon drei von ihnen bekannt.

Ohne die erschlagenden Informationen und die Gedanken an die eher unglückliche Kombination würdest du die Erkenntnis als beruhigender empfinden, so verstärkt sie das Pochen in deinem Hinterkopf sogar. Deshalb massierst du dir deine Schläfen und unterdrückst ein Seufzen. Eine Zusammenarbeit zwischen Kyoya und Ryuga grenzt an ein Ding der Unmöglichkeit und es ist schon optimistisch, auf keine Mordversuche zu hoffen.

Die allgemeine Lage ist nicht deutlich rosiger als die Vorstellung. Zwar konnte bei einem Sternenbruchstück berechnet werden, wo es gelandet ist, nur ist der Ort ausgerechnet Zarkan Island. Gingka und Co sind sogar extra dorthin aufgebrochen und ihr habt euch knapp verpasst. Als wäre das nicht ärgerlich genug, deuten verstärkte seismische Aktivitäten auf einen möglichen Vulkanausbruch hin und der Drachengott würde sich dort mutmaßlich jeden Tag zeigen.

Ryuga hat dir versprochen, die Insel zu verlassen und doch hat er das anscheinend nicht getan. Ungewollt ballst du bei der Feststellung die Hände zu Fäusten und wackelst dann zur Lockerung hinter deinem Rücken mit deinen Fingern. Er belügt dich eigentlich nie und es sollte ihn nichts mehr dort halten. Dennoch hat er deine Sorgen und Gründe ignoriert und gefährdet egoistisch sich und andere. Aufgrund des fehlenden Empfangs kannst du weder ihn noch Gingka und seine Wegbegleiter warnen – die Dorfbewohner ebenso wenig.

Am liebsten wärst du schon wieder unterwegs nach Zarkan Island, nur musst du noch manches klären und ein gewisses Thema schwebt unausgesprochen im Raum. Bei ihren Berichten haben Ryo und Hikaru Doji nicht erwähnt und Erstere weiß wahrscheinlich weiterhin nichts von seiner Beteiligung. Deswegen meidest du den Namen, obwohl deiner Meinung nach die anderen informiert werden sollten. Schon häufiger hast du deinem Chef daher eindeutige Blicke zugeworfen und du lehnst dich gegen den riesigen Tisch.