Autumn Leaves - A short vmin story

Autumn Leaves Part 2

Jimin lächelte. Und dachte nicht mehr an seine Trauer und Einsamkeit.
Er fand in Taehyung einen Pinsel, der seine Welt wieder anmalte. Wieder Farben gab.

Er hatte in der gesamten nächsten Stunde sich genau überlegt, wie er Taehyung am besten nach seiner Nummer fragte, ohne das es komisch rüberkam.
Er entwickelte die Angewohnheit, Taehyung anzustarren. Immer wenn er ihn erwischte, zeigte er sein wunderschönes Lächeln, das Jimin anfing zu lieben. Er saß wieder neben ihm, da Taehyung darum gebeten hatte und die Lehrer ihm nichts abschlagen konnten.
Anscheinend hatte er auch eine Wirkung auf sie.
Wenn er wollte, könnte er jeden um den Finger wickeln.
Beschämt stellte Jimin nun fest, wie verschossen er eigentlich war.
Und doch war es unmöglich, dass er es erwiderte. Er konnte es sich nicht vorstellen. 
Natürlich hatte Taehyung sich schon mit Vielen unterhalten, und alle mochten ihn. Kein Wunder, sein Aussehen war engelsgleich.
Seine Persönlichkeit war sehr interessant, er kam mit jedem aus. Seine selbstsichere und kumpelhafte Art war jedem sympathisch. Er könnte mit jedem zusammensein, wenn er wollte. Doch auf etwas Festes ließ er sich anscheinend nicht ein.
Jimin war ziemlich froh darüber, da es ihm wahrscheinlich das Herz brechen würde, wenn er mit jemandem anderen ausging.
Doch er würde das akzeptieren müssen. Der Gedanke lastete schwer auf seinen Schultern, obwohl sie nichtmal lange miteinander geredet hatten.
Einige seiner Mitschüler warfen Jimin böse Blicke zu, doch das konnte ihn diesmal nicht runterziehen.
Er ging im Kopf durch, was er sich überlegt hatte. Dann wandte er sich am Ende der Stunde Taehyung zu, doch sein Anblick machte ihn wieder sprachlos, dass er alles Sinnvolle vergaß.
Dieser grinste nur leicht und packte seine Sachen ein.
Enttäuscht von sich selber fing Jimin auch an einzupacken.
Doch dann streifte etwas seine Hand und er brauchte nicht lange bis er begriff, dass es Taehyungs Hand war. Er öffnete schnell Jimins Hand, lege einen Zettel hinein und verschloss sie wieder.
Dann machte er seelenruhig weiter, als wäre nichts passiert.

Peinlich berührt öffnete Jimin den Zettel. Darin stand eine Telefonnummer.

Text me: ...

Ich weiß, dass du mich fragen wolltest :D

War Jimin so auffällig gewesen?
Wahrscheinlich ja.
Doch es war ein berauschendes Gefühl.
Ganz in Gedanken versunken, starrte er den Zettel an.

Als ihn jemand antippte.
„Hey Jimin. Ich weiß, dass du liebend gerne mit mir reden würdest, aber ich muss leider nochmal zum Schulleiter in der Pause. Würg, ich dachte, ich müsste den nicht nochmal sehen. Der hat sowasvon gestunken."

Angewiedert rümpfte Taehyung die Nase.
Das sah ziemlich süß aus.
Jimin nickte nur, halb amüsiert halb enttäuscht, da die Welt nun wieder trostlos verharren würde.
„Ich weiß zwar nicht, ob ich wiederkommen werde. Wenn ich nicht mehr komme, heißt es, ich bin da drin erstickt von dem Geruch des Typen. Spiel Gangnam Style an meiner Beerdigung! Vor der Choreo wird sich nicht gedrückt!!!", rief Taehyung ihm noch zu, bevor er aus der Tür ging.
„Falsche Richtung!", rief Jimin ihm hinterher. Tatsächlich drehte er sich um und rannte lachend in die entgegengesetzte Richtung.

Kichernd stand Jimin von seinem Stuhl auf und betrat den Schulhof.

Wie jeden Morgen schlenderte er über den breiten Hof, lustlos und melancholisch.
Er kickte ein paar Blätter weg, die in seinem Weg lagen.
Es machte Jimin verrückt, es war als würden sie ihn verfolgen.
Früher hätte er sich gefreut, und begeistert die Farben betrachtet und ganz Besondere aufgehoben und mit nach Hause genommen.
Seine Mutter hätte ihn in den Arm genommen und er hätte die Blätter ihr stolz präsentiert.
Sie hätte ihm über den Kopf gestrichen und ihm zugeflüstert, dass er ein paar ganz Tolle gefunden hatte.
Dann fielen ihm seine Freunde wieder ein.
Wie ging es ihnen wohl?
Hatten sie ihn über die Ferien vergessen?
Hatten sie ihn überhaupt vermisst?
Tückische Tränen bildeten sich in seinen Augen, sie glitzerten im schwachen Sonnenlicht, das nach wenigen Sekunden wieder von Wolken verdeckt wurde.
Die Wiese, der einzige grünen Fleck auf dem grauen Hof, auf dem er stand, erinnerte ihn an die Zeit mit ihnen.