Back to Texas

(3) Kapitel

Pov Taylor:

Was für ein überwältigender Tag. Am frühen Morgen habe ich noch mit meiner Freundin Tamara im Bett gekuschelt, dann hab ich Charlie auf dem Handy voll getextet und jetzt bin ich hier, nach einem anstrengenden Einsatz.

Das Auto von Ellie und ihrem Vater sah dort erschreckend mitgenommen aus. Die Beiden hatten großes Glück gehabt, obwohl man von Glück auch nicht reden konnte, denn Steven war mit einer Expertin für Tornados zusammen. Da hatte er bestimmt was von ihr gehört.

Ellie sah wirklich wie die blonde Frau auf dem alten High School Abschluss Album meines Vaters aus. Die beiden waren nämlich sehr eng miteinander befreundet, man könnte sogar sagen, dass sie beste Freunde waren. Wie auch immer. Ellie wird bestimmt viel Chaos in Charlies Leben bringen und bei diesem Gedanken konnte ich nicht anders als vor mich hin zu Grinsen, denn ich hatte einen Plan wie ich die beiden näher bringen würde.

„Wieso grinst du schon wieder so? Oh nein.., ich kenne diesen Blick. Was hast hast du geplant?", fragte mich eine aufgeregte Stimme, die einer kleinen schimpfenden Maus glich. Es ist Charlie, die mich misstrauisch anschaute.

Ich pikste ihr daraufhin in die Seite, streckte ihr die Zunge raus und genau in diesem Moment kam problematisch mein Vater um die Ecke.

Er musterte mich mit einer hochgezogenen Augenbraue, die schon fast von seiner Stirn wie eine Rakete in die Höhe hoch schoß.

„Hey ihr Knalltüten, wir sind hier in der Gegend um Menschen, die beim letzten Tornado vieles verloren haben, zu helfen. Wir helfen ihnen ihr Zuhause neu aufzubauen oder zu reparieren und als Leiter unsere Freiwilligen Jugend Feuerwehr, sage ich euch, schwingt eure Ärsche hoch und helft gefälligst mit oder ihr habt hier nichts zu suchen!", so beendete er seine Predigt. Charlie und ich schluckten und dackelten meinem schlecht gelaunten Vater hinterher. Wenigsten konnte ich seine Verstimmtheit nachvollziehen.

Ich stupste Charlie aufmunternd an und scherzte um sie zum Lachen zubringen, was ein bisschen funktionierte. Unsere Familie kann halt oft spießig sein und gerade mein Vater machte ihr oft Druck.

Wir versammelten uns alle im Vorgarten von Mrs. Stone, die Oma von Ellie. Mit „wir alle" sind; Steven, Wendy (Ellie's Oma), Ellie selbst, Evelyn (die Tochter von der Oma) und ihr Mann Oliver und unsere Einheit, die aus meinen Vater, Charlie, Simon, Kevin (ich hasse diesen Typen) und meiner Wenigkeit besteht.

Es wurde besprochen was alles am Haus gemacht werden musste und was wir als Feuerwehr machen konnten. Die ganzen großen Äste, die in der Nachbarschaft verteilt waren, hatten wir schon am Tag des Geschehens von den Straßen geräumt.

Wir machten einen Plan und der lautete wie folgt: ein Teil von unserer Einheit, der Siebenundfünfzigsten, fing an das Grundstück aufzuräumen, während der andere Teil Prospekte an die Menschen aus der Nachbarschaft verteilte, wo viele Informationen zu Organisationen, wo man Hilfe bekommen konnte, draufstanden. Ich gehörte zu denen die von einer Tür zur anderen gingen um mit den Menschen zu reden, ihnen Hilfe von der Feuerwehr an zu bieten und teilweise auch zu beraten. Charlie blieb dort wo Ellie war und half ihnen das Grundstück aufzuräumen. Das Haus von Mrs. Stone hat es aber auch am schlimmsten erwischt.

Als ich zum nächsten Grundstück gehen wollte, kam ein kleines Kind aufgeregt zu mir angerannt und redete: „HILFE, Newton ist in Gefahr! Ich weiß nicht wie lange er das noch aushält!", ich sprach sofort panisch in mein Kommunikation Gerät und folgte dem Jungen, als er stehen blieb sah ich auch wer Newton war oder besser gesagt was. Ein grummeliger Kater schaute mich aus einer Baumkrone an. Der Klassiker also, eine Katze sitzt im Baum fest.

Bevor ich den Alarm als falsch beschreiben konnte, war schon der Rest der Fünfundsiebzigsten da. Peinlich berührt, weil fast alle ihr Handy gezückt haben und mich filmten, wandte ich mich wieder zum Kater. Ich streckte mich so weit es ging nach oben, meine Arme waren jetzt langsam in der Nähe von Newton, mit einem ruhigen Ton versuchte ich auf ihn einzureden. Er stellte sich am Anfang schwer, doch irgendwann kam er mir mit einer schnüffelnden Nase entgegen.