Sandmann, lieber Sandmann gib Rhun ein bisschen Schlaf

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Kurzbeschreibung: Rhun kann nicht schlafen, weil Dark ihn wach hält und Zeke hilft Rhun, dass er schlafen kann. Okay, Zeke VERSUCHT zu helfen. Kann er es schaffen?




Rhun POV



Lang ausgestreckt lag ich auf dem Boden des Hotelzimmers. Eigentlich müsste ich schon längst Zähne von Kindern einsammeln, aber mein Kopf fühlte sich so an, als würde er explodieren.



„Das ist so ein erbärmlicher Anblick", spottete Zeke, mein Bruder, und beugte sich über mich.



„Du sollst mir nur irgendwas geben, damit ich schlafen kann und keine dummen Kommentare machen", zischte ich giftig, setzte mich auf und lehnte mich gegen das Bett. Jede Bewegung schmerzte, und ich wusste auch, wer dafür verantwortlich war. Dark. Meine dunkle Seite, die heute ganz besonders viel Aufmerksamkeit brauchte.



„Lass uns wenigstens die Zähne von deinem Bruder nehmen, wenn wir heute schon nicht sammeln gehen", sagte Dark, und sein Ton war eine Mischung aus Flehen und Boshaftigkeit.



Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen die Wand geschlagen, nur damit er ruhig wäre. Vielleicht sollte ich das irgendwann mal machen, nur um zu sehen, wie Dark reagieren würde.



Zeke ließ sich neben mich auf den Boden sinken, die Arme locker über die Knie gelegt. Er war offensichtlich amüsiert, während ich mit der drückenden Last von Dark in meinem Kopf kämpfte. Dieses ständige Murmeln, das Flüstern, das mich immer wieder an den Rand des Wahnsinns trieb. Ich wollte nur schlafen, dem entkommen, auch wenn es nur für ein paar Stunden war. Doch Dark war heute besonders hartnäckig.



„Weißt du, es gibt sicher einfachere Wege, sich um den Verstand zu bringen, als sich ständig mit dir selbst anzulegen," sagte Zeke mit einem Grinsen. „Aber hey, was weiß ich schon."



„Ich will einfach nur schlafen," wiederholte ich, meine Stimme leise, aber voller Erschöpfung. „Wenn du nicht helfen willst, dann geh einfach."



Zeke lehnte sich zurück und runzelte die Stirn, als würde er tatsächlich überlegen, wie er helfen könnte. „Gut, ich versuche was. Warte mal kurz."



Er begann, in seiner Tasche zu kramen, zog ein kleines Fläschchen mit einer seltsamen, schimmernden Flüssigkeit heraus. „Hier. Das ist ein kleiner Schlaftrank. Hat bei mir schon oft geholfen. Aber bei dir... na ja, du bist ein Sonderfall."



Ich nahm das Fläschchen widerwillig entgegen. „Wenn das nicht wirkt, kannst du deine Zähne in der Wüste suchen gehen!" Ich setzte die Flasche an und trank einen Schluck, während ich die Flüssigkeit im Hals brennen spürte.



Für einen Moment tat sich nichts. Die Welt blieb genauso laut und chaotisch, Darks Stimme immer noch präsent, immer noch stark.



„Fühlst du was?" fragte Zeke und beobachtete mich gespannt.



„Ja," murmelte ich und lehnte mich gegen das Bett. „Ich fühle, wie sinnlos das war."



Zeke lachte leise, aber es klang nicht höhnisch. „Na ja, du bist ja auch nicht der einfachste Fall. Vielleicht hilft es, wenn ich dich mal ein bisschen ausknocke. Du weißt schon, Sandman-Style."



Ich blinzelte zu ihm hoch. „Du willst mich ernsthaft mit deinem Schlafsand außer Gefecht setzen?"



„Der hilft immer!", sagte Zeke und lachte wieder höhnisch. „Sogar dir wird er helfen."



„Wenn du mich öfter schlafen lassen würdest, hätte ich diese Probleme nicht!", erwiderte ich und funkelte meinen Bruder böse an. „Du machst, was auch immer du willst!"



Zeke behielt sein Lächeln und winkte ab, als er antwortete, mit demselben spöttischen Ton, den er immer hatte: „Das ist nur Rache, weil du mir immer meine Milchzähne geklaut hast, als wir noch Kinder waren!"



Ich verdrehte die Augen. Zeke war so eine nachtragende Person, dass es wirklich schwierig war, ihn zu lieben.



Ich wollte gerade etwas darauf erwidern, als es jemand anderes tat. Meine Lippen bewegten sich, aber ich war nicht derjenige, der sprach. Es war Dark.



„Ohhh", sagte Dark spöttisch. „Ist das Sandmännchen immer noch wütend deswegen?"



Obwohl ich es nicht zugeben wollte, gefiel es mir, wie Dark mit Zeke sprach. So schluckte Zeke seine eigene Medizin. Er redete immer in diesem herablassenden, spöttischen Ton mit mir, Klaus und Fips.



Ein plötzlicher Schmerz durchfuhr mich. Ich war nun wieder da, und meine Hand fuhr zu meinem Hinterkopf. Ich rieb mir die schmerzhafte Stelle. Zeke hatte seinen Sack mit dem Schlafsand von seiner Hüfte abgemacht und mir mit voller Wucht gegen den Hinterkopf geschlagen.



„Au!", nun war es wieder ich, der sprach, und ich funkelte Zeke wütend an. „Hast du mir gerade ernsthaft diesen Sack übergezogen?!"



Zeke hielt den Sandsack jetzt locker in der Hand, als ob er bereit wäre, ihn erneut zu benutzen.



„Dark nervt", entgegnete mein Bruder, als ob er ihn jeden Tag in seinem Kopf hätte. „Ich dachte, das würde helfen."



Ich verdrehte genervt die Augen. „Du bist so ein Idiot, Zeke!"



Zeke hob abwehrend die Hände und fragte: „Willst du jetzt schlafen oder nicht?"



Genervt kniff ich die Augen zusammen und massierte mir die Schläfen. Am liebsten würde ich wach bleiben und Zähne sammeln, aber mein Zustand ließ das leider nicht zu. Dark bereitete mir so starke Kopfschmerzen, dass Schlaf die einzige Möglichkeit war, ihn zu beruhigen.



Zeke griff in den Sack, und er ließ den Sand auf meine Augen niederrieseln. Sofort spürte ich, wie meine Lider schwerer wurden.



„Ich glaube... es funktioniert," murmelte ich, die Augen halb geschlossen. „Wieso hast du das nicht gleich gemacht?"



Zeke lachte, dieses Mal etwas weicher. „Weil es mehr Spaß macht, dich zu ärgern, bevor ich dir helfe."



„Idiot," murmelte ich, doch meine Stimme war bereits müde und schwer. Die Dunkelheit zog mich tiefer, endlich. Der Schmerz im Kopf verblasste, und ich spürte, wie mein Bewusstsein langsam in den Schlaf glitt.



„Gute Nacht, Zahnfee," sagte Zeke leise, während er aufstand. „Träum süß."



Ich wollte noch etwas erwidern, doch die Müdigkeit hatte mich schon fest im Griff. Endlich, nach einem scheinbar endlosen Kampf, gab ich nach und ließ mich vom Schlaf überwältigen.


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