Shain lehnte sich weiter an den Mast und schnaufte: "Endlich sind wir sie los fürs Erste." Rodes musterte ihn, er zog einen Dolch von seinem Gürtel. Mit diesem schlitzte er erbarmungslos in Shain's Richtung, er traf ihn zwar nicht aber sein Oberteil, welches vorne geöffnet wird durch einen Schnitt. Rodes konnte nun den Verband um seinen Oberkörper sehen: "Waren wir wieder unvorsichtig?", murrte er und schaute Shain durchdringend an. "Es war bloß ein unachtsamer Moment, was juckt dich das?" Snow kam wieder an Deck mit Ayden als sie merkten, dass sie ausgelaufen waren und sie sah Shain und Rodes. Sie schaute Rodes mit dem Dolch in der Hand erschreckt an. So wie die Szene sich darstellte, hätte man meinen können, Rodes hätte Shain verwundet. Snow rannte zwischen Rodes und Shain und stellte sich vor Shain: "Stopp! Hör auf, ich lass nicht zu, dass du ihm was tust!" Rodes hob eine Augenbraue auf Grund der Reaktion: "Beruhig dich, ich gedenke nicht ihm was zu tun, noch nicht zumindest." Snow drehte sich langsam um und sah Shain's Wunde unter dem Verband bluten. Und merkte auch, dass es nicht Rodes gewesen war, weshalb er blutete: "Deine Wunde ist offen, Ayden!" Ayden kam nun auch näher, sah Shain und runzelte die Stirn bei dem Anblick der Wunde: "Wunden, die mit Waffen aus Wolfram verursacht wurden, sind schwierig in der Handhabung." Shain lehnte sich mit dem Rücken an den Mast und verzog das Gesicht schmerzgeplagt: "Ist halb so wild." Das Blut quoll jedoch wieder stark aus der Wunde durch den kleinen Kampf. Rodes schnaubte und steckte seinen Dolch weg: "Wehe du versaust mir mein Schiff Shain! Dann schrubbst du das gesamte Deck!" Mit diesen Worten wand er sich ab und ging. Ayden inspizierte die Wunde: "Ich muss sie neu versorgen und dann die nächsten Tage auch regelmäßig überprüfen." Snow versuchte Shain zu stützen wie sie nur konnte, während Ayden die andere Seite übernahm. Zusammen brachten sie Shain unter Deck in eines der Quartiere, welches Rodes ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Der Nachteil auf einem kleinen Schiff: Sie mussten sich dieses teilen.
Im Quartier angekommen, setzten sie Shain auf das Sofa. Dieser lehnte sich zurück, die Arme über die Lehne legend. Shain brummte kurzatmig: "Es ist wirklich halb so schlimm." Währenddessen suchte Ayden seine Tasche. Der Schiffsjunge hatte alles ins Quartier gebracht, so wie es ihm befohlen wurde. Ayden holte aus seiner Tasche eine wesentlich kleinere Tasche und setzte sich zu Shain gedreht auf das Sofa. Snow schaute Shain eindringlich an, dieser schaute Snow zurück an und schüttelte still den Kopf. Er konnte sich denken was sie ihm sagen wollte, doch genau das wollte er nicht hören. Snow setzte dennoch zum Gespräch an und beschwerte sich kleinlaut: „Ihr wusstet die ganze Zeit wer das ist und sagt mir nichts?" Shain verzog das Gesicht schmerzerfüllt, da Ayden bereits seine Wunde untersuchte: „Wir wissen, dass Zadkiel der Prinz eines angrenzenden Königreichs ist. Aber nicht, dass dieser schmierige Typ, dein Verlobter sein sollte." Snow hielt einen Moment die Luft an, dass ihre Wangen eine rötliche Färbung annahmen: „Ich hatte nie vor zu Heiraten! Also sprich nicht von Verlobten!" Shain sah sie einen Moment überrascht an, über ihren kleinen Wutausbruch und behielt weitere Kommentare für sich.Snow setzte sich auf einen nahe stehenden Stuhl und atmete auf. Die Färbung ihrer Wangen ebbte langsam ab und sie beruhigte sich. Sie schaute Ayden zu. "Ist es sehr schlimm?", fragte sie, während Ayden den Verband löste. Shain klagte nur mit leisem grummeln, als sich der Verband beschwerlich von der Wunde ablösen ließ. Die Wunde blutete stark, jedoch wirkte sie leicht verfärbt, etwas dunkel, beinahe schwärzlich. Ayden runzelte die Stirn: "Was zum...?" Shain schaute an sich runter und grollte leise: "Tu was immer nötig ist." Ayden nickte und zog einige Werkzeuge aus der Tasche. "Du musst dich hinlegen.", bat er Shain und machte Platz für ihn. Ayden zog sich stattdessen einen Stuhl nah ans Sofa. Shain legte sich gepeinigt hin, wobei er sich mehr fallen ließ, was ein dumpfes Knarzen des Sofas hervorbrachte. Ayden seufzte und in seiner linken Hand entstand eine kleine Flamme, die den Raum erhellte. Er sah Snow an: "Könntest du das bitte halten?" Snow schaute verwundert und etwas verunsichert die Flamme an. Ayden war fähig Magie zu wirken, fragte sie sich und stand langsam auf. Sie ging hinter das Sofa, zu den beiden und streckte vorsichtig die Hände nach der kleinen Flamme aus. "Keine Sorge sie tut nicht weh", lächelte Ayden und übergab Snow die Flamme vorsichtig in ihre Hände. Snow schaute diese fasziniert an, sie konnte eine wohlige Wärme spüren, welche von dem kleinen Feuer ausging. "Halte sie über die Wunde bitte, damit ich besser sehen kann", meinte Ayden nur und Snow tat wie angewiesen. So konnte Ayden gut genug sehen, um die Wunde mit seinem medizinischen Wissen zu versorgen. Snow war beeindruckt von Aydens Fähigkeiten, welche sie bereits seit ihrem Kennenlernen beobachten durfte. Shain schnaufte schwer und es trieb ihm Schweiß auf die Stirn. Die Fäden waren wohl schon länger aufgerissen und die Reste entfernte Ayden, bevor er schaute ob sich noch Rückstände der Wolframkugel in der Wunde befand. "Es scheint als haben sich Splitter gelöst als sie stecken geblieben ist", meinte Ayden verblüfft und begann vorsichtig diese zu entfernen. Es dauerte seine Zeit bis Ayden, mit Schweiß auf der Stirn, ebenso wie Shain, alle Splitter entfernt hatte und sich dem auch sicher war. Snow hatte die ganze Zeit beobachtet und die kleine Flamme gehalten, während sie Ayden ein wenig über seine Magie ausgefragt hatte. Ayden entfernte vorsichtig sämtliche Werkzeuge von der Wunde, welche er benötigt hatte. Snow war etwas beeindruckt davon, dass Shain die ganze Zeit über kein Wort von sich gegeben hatte. Shain schaute stattdessen an die Holzdecke und hielt still, die Kiefer feste aufeinandergepresst. Ayden sah aus als hätte er ein Verbrechen begangen. Seine Hände waren beinahe gänzlich von Shain's Blut bedeckt. Er begann schließlich die Wunde fein säuberlich zu vernähen. Keiner sagte etwas bis er fertig war und wieder einen festen Verband um die Wunde legte. Shain setzte sich mit seiner Hilfe langsam auf und brummte nach Luft schnappend: "Ich muss dir danken." Ayden schmunzelte nur: "Das war doch selbstverständlich. Ruh dich aus, es ist spät geworden. Ich gehe mich sauber machen und dann schlafen.", sagte er und stand auf. Ayden nahm seine Tasche, klemmte diese unter seinen Arm und ging raus.
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Dämonenherz
FantasyAls der Reisende Shain auf seinem Weg von üblen Kerlen aufgefasst wird und im Kerker des naheliegenden Schlosses landet, fangen seine Schwierigkeiten eines bevorstehenden Abenteuers erst an. Doch als die neugierige Snow, Tochter des Königs, den geh...