Kapitel 1

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Violetta

Mein Herz rast. Ich habe das Gefühl, als würde es sogleich in tausend Teile zerspringen und ich würde umkippen. Langsam trete ich an das Mikrofon. Die Musik beginnt. Doch anstatt zu singen, bekomme ich keinen einzigen Ton raus. Die Musik verstummt wieder, und viele Lacher sind zu hören. Ich wusste es, es war ein Fehler... Schweißgebadet schrecke ich hoch. Mein Herz schlägt wie verrückt und mir ist sehr kalt. Ich sehe auf die Uhr. 3 Uhr morgens. Jetzt würde ich sicherlich nicht mehr einschlafen können. Seufzend werfe ich die Decke zurück und stehe auf. Meine Schritte führen mich zu dem großen Fenster in meinem Zimmer. Ich setze mich auf den Fensterbalken und sehe hinaus. Die Sterne leuchten am klaren Himmel. Draußen weht ein wenig Wind und es fahren noch ein paar Autos. Ich stehe wieder auf und gehe runter. In der Küche hole ich mir ein Glas Wasser und trinke es schnell aus.

Am nächsten Morgen

Ich habe die restliche Nacht maximal 2 Stunden geschlafen. Verständlich, dass ich jetzt müde bin. Es ist jetzt halb 7 und ich muss so früh wie möglich aus dem Haus raus. Ich will Papá nur ungerne begegnen, da er mich dann wahrscheinlich wieder anschreit. So geht das bereits seit 4 Jahren. Ich habe keine Ahnung, wieso. Plötzlich war er nur noch genervt und hat mich angeschrien. Ludmila, meine Stiefschwester, die seit 5 Jahren bei uns wohnt, da ihr Papá bei einem Unfall starb, und ihre Mamá sie nicht bei sich aufnehmen wollte, ist Papá's Liebling. Sie bekommt was sie will und Papá hat immer ein offenes Ohr für sie. Bei mir ist es das genaue Gegenteil - Ich muss selber für meine Sachen sparen und sie mir kaufen, und mich schickt Papá sofort weg, wenn ich ihm etwas erzählen möchte. Ludmila schenkt mir aber zum Glück immer die Sachen, die sie nicht mehr braucht. Dank ihr ist mein Schrank doppelt so voll, als er normalerweise wäre. Übrigens sind wir erst vor einer Woche hier her gezogen. Davor haben wir in Sevilla, also in Spanien gewohnt. Ich muss schon sagen, es ist die perfekte Stadt, um sich zu verlieben, aber bei mir hat es trotzdem nicht geklappt. Naja, ich ziehe mich jetzt erst einmal an. Ich gehe zu meinem Schrank und öffne ihn. Etwas zum anziehen, in Form eines Vokuhila Kleides in der Farbe hellblau und dazu passenden High Heels habe ich schnell gefunden. Anschließend gehe ich sofort ins Bad, wo ich mich zuallererst anziehe, dann meine Haare locke und schließlich noch mein Make-Up mache. Dann noch einmal schnell in mein Zimmer, um meine Tasche zu holen und dann renne ich schon fast die Treppe runter. Ich nehme meinen Hausschlüssel und verlasse das Haus. Heute werde ich mir mal die Stadt ein wenig genauer ansehen. Schließlich sollte ich mich auch ein wenig hier auskennen, wenn ich jetzt schon hier wohne. Aber zuerst werde ich mir wohl etwas zum Essen holen. Hier wird es ja wohl irgendwo einen Bäcker geben...

Tatsächlich finde ich zehn Minuten später einen Bäcker. Ich gehe schnell hinein und hole mir einen Kaffe und etwas zum Essen. Anschließend verlasse ich das Geschäft wieder und gehe in einen Park, wo ich mich auf eine Bank setze. Die Bank liegt vor einem See. Das Wasser glitzert in der Sonne. Ich will gerade anfangen, zu essen, als ich Musik höre. Ohne lange zu überlegen stehe ich auf und gehe in Richtung der Musik. Den Kaffee und das Brötchen lasse ich auf der Bank liegen. Essen und trinken könnte ich später auch noch. Ich verstecke mich hinter einem Baum, um zu sehen, wer spielt.

A Leonetta StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt