Der Tag an dem alles begann

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Es war gerade erst 06.00 Uhr morgens, als mich das laute Brüllen, der noch immer besoffenen Leute, auf weckte. Genervt zog ich mir mein lila überzogenes Kissen über den Kopf, bis der meiner Meinung nach alte Knacker, endlich Ruhe gab.
Nach einer viertel Stunde verzweifeltem versuchens wieder einzuschlafen, stand ich an einem Samstag Morgen um viertel nach sechs auf, um mit meinem Pyjama und den Hausschlappen runter in die Küche zu torkeln, damit ich mir einen doppelten Espresso machen konnte.
Kaum zu glauben, aber der Kaffee hatte keine Wirkung. Seltsam schien es mir nur, dass ich auch schon vor dem Espresso relativ wach war.
Hunger hatte ich aber auf jeden Fall. Eine Portion Haferflocken würde mir für's erste auch schon reichen.

Nach meinem verfrühten Frühstück ging ich dann auch schon ins Badezimmer, um mich etwas frisch zu machen.
Erst putze ich mir meine strahlend weißen Zähne, um dann unter die warme Dusche zu steigen.
Eigentlich hatte ich sehr goldenes Haar, mit ebenso goldenen Augen, doch die unnatürlichen Merkmale musste ich schon, seit ich mich erinnern konnte, verschleiern. Deshalb färbte ich mir meine Haare regelmäßig Schoko braun, und trug braune Kontaktlinsen.
Meine Mum, Madeleine Bellefleur, behauptete immer, dass mich dies zu etwas besonderem machte, ich aber sah mich da durch eher als Freak.

Meine Mum und ich lebten hier seit vielen Jahren schon alleine. Eigentlich schon immer. Sie erzählte mir, mein Vater sei abgehauen, als er erfuhr, dass sie mit mir schwanger war.
Das war auch gut so. Denn wer möchte schon so einen Vater, der einen gar nicht liebt, und einem egal ist. Ich jedenfalls nicht.

Eine Stunde später stieg ich dann endlich aus der Dusche, zog meinen weißen Bademantel an, holte mir den ersten Band der Pan Trilogie aus unserem Büro, pflanzte mich gemütlich auf die schwarze Leder Couch und fing an zu lesen.

Keine halbe Stunde später hörte ich wie die Bratpfanne brutzelte, und lief in die Küche, um zu sehen was meine Mutter kochte.
》Du bist ja schon auf, Schatz. Möchtest du was vom Rührei? 《
》Nein danke. 《 sagte ich, nachdem ich sie zur Begrüßung auf die Wange küsste.
》Hast du denn gut geschlafen?《
fragte sie mich, obwohl sie die Antwort schon wusste.
》Das weist du doch Mum.《 antwortete ich wie immer freundlich.

Ihr müsst wissen, ich hatte noch nie in meinem ganzen Leben einen Albtraum. Aber geträumt, habe ich auch noch nie.
》Musst du heute noch weg, oder warum bist du so früh auf?《

》Stimmt Schatz, ich gehe heute eine alte Freundin im besuchen. Ich werde so in einer Stunde abgeholt.《
》Von wem?《
》Wirst du sehen, ziehst du dich bitte an, und machst dich fertig? Ich möchte dass du heute zu Maia gehst. Übernachte auch bitte bei ihr.《
》Wieso? 《
Madeleine warf den Kochlöffel in die Pfanne und sagte lautstark》jetzt mach es doch einfach Laelynn!《
》Okey, ist ja gut.《

Selten war meine Mum schnell so aufgebracht, daher wusste ich auch schon dass etwas nicht stimmte. Anlügen konnte sie mich auch nicht, da ich das immer sofort bemerkte, egal wie gut jemand log.

In meinem Zimmer nahm ich aus meiner Kommode mein Lieblings Top, welches eigentlich ziemlich schlicht war, mit lauter Gänseblümchen und dem Wort "Love" drauf graviert, heraus und zog mir dazu eine hell blaue Hotpants an.
Meine noch etwas nassen Haare, band ich mir zu einem unordentlichen Dutt zusammen, bei dem vereinzelte Strähnen in mein Gesicht hingen.
Ich hatte von Natur aus sehr lockige Haare, schon fast Engelslocken, die mir schon bis unter die Brust gingen.
Dazu zog ich mir schlichte Perlen Ohrringe und eine goldene Kette mit Engelsflügeln an.
Ich schminkte mich eher schlicht, da ich Make-Up eigentlich gar nicht benötigte. Nur meine "braunen" Augen betonte ich etwas.
Es war schon fast die Stunde vergangen, bis man meine Mum abholte, daher lief ich ins Wohnzimmer und setzte mich zu ihr, als sie gerade in der Zeitung laß.
》Hör mal Laelynn, tut mir leid dass ich vorhin so über reagiert habe...《
》Ist schon gut, ehrlich. Ich werd zu Maia gehen, ist kein Problem.《
》Danke Schatz, ich hab dich ganz doll lieb, vergiss das bloß nie. Egal was kommen mag.《
》Keine sorge, das werde ich nicht. Ich hab dich doch auch lieb.《 sagte ich ehrlich, als sie mich in den Arm nahm.
Daraufhin klingelte es auch schon an der Tür.
Erschrocken fuhr Madeleine auf und wies mir auf, mich sofort in der Küche zu verstecken. Da ich die leichte Panik in ihren braunen Augen bemerkte, widersprach ich nicht und rannte in die Küche.

Vor der Haustür standen drei Personen, doch ich merkte dass noch mehr da waren. Keiner sah älter als 20 Jahre aus.
》Clary, Hallo.《 sagte sie in einem freundlichen Ton. 》Jace, Magnus.《 begrüßte sie auch die anderen beiden, in einem gleichgültigen Ton.

Ich hatte die Tür einen Spalt weit aufgelassen, um alles zu beobachten und zu belauschen.
》Können wir aufbrechen? 《 fragte der blonde.
》Aber natürlich.《
Gerade als meine Mum die Tür schließlich wollte, kam von dem schwarz haarigen 》Wer ist noch hier, Madeleine? 《
》N-niemand, ehrlich.《
》Lüge mich nicht an. Ich kann die unglaubliche Aura einer weiteren Person spüren, verkaufe mich also nicht als dumm!《
》Magnus,《sprach das hübsche Mädchen mit den dunklen Haaren ruhig, 》Wenn sie sagt dass hier niemand weiteres ist, glaube ich ihr da auch. Können wir jetzt bitte aufbrechen?《
Alle nickten einverstanden. Keine Sekunde später knallte auch schon die Tür hinter den anderen zu, sodass ich erleichtert aufatmen konnte.

Sofort griff ich nach meinem Smartphone, und textete Maia
Heute Morgen war seltsam, komme vorbei!

Chroniken der Unterwelt (FanFiktion) ( Pausiert )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt