Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 1)

Kapitel 28

Am nächsten Tag wartete Katsuo schon auf die anderen beiden Männer, die ihn zum Leveln begleiten würden. Es kam ihm ziemlich suspekt vor, dass die so lange brauchten, doch dann konnte er in der Ferne zwei Gestalten erkennen. Zwei Männer in ein und derselben Uniform kamen auf ihn zu. Als die beiden näher kamen konnte er auch die Gesichter erkennen. Den einen hatte er schon öfter bei den Versammlungen getroffen. Der andere, es schockierte ihn, war die damalige Eskorte von Amaya. Das hatte er bestimmt extra eingefädelt, damit er sich bei ihm rächen konnte. "Guten Morgen, Katsuo! So trifft man sich also wieder!", wurde er sarkastisch begrüßt. "Ja, ich freue mich auch Sie zu sehen!", gab er nur trocken zurück. Der andere übernahm das Wort: "Wie ich sehe, kennt ihr euch bereits. Also, der heutige Plan besteht darin, dass er uns an einen geeigneten Platz zum leveln bringt und du uns dann einige deiner Skills zeigst. Wir brennen natürlich beide auf deinen Beidhändigkeitsskill, doch das wird deine Entscheidung sein, welchen du benutzen wirst. Du musst dich aber für einen entscheiden und nur mit diesem darfst du dann auch kämpfen. Damit erhöhen wir deine Statuswerte und du kannst diesen Skill besser anwenden. Dies werden wir an verschiedenen Tagen jeweils mit allen deinen Skills machen und somit wirst du perfekt trainiert. Wir haben jedoch nicht mehr viel Zeit, bis zum nächsten Bosskampf, also sollten wir uns jetzt auf den Weg machen." "So ist es.", gab der andere Mann zu Antwort. Katsuo wusste noch nicht mal seinen Namen, doch das interessierte ihn auch wenig. Er nickte nur stumm mit dem Kopf und drehte sich noch einmal um, um vielleicht Amaya noch ein letztes mal zu sehen, doch vergebens. Keine Menschenseele war zu sehen, außer ihnen. So machten sie sich also auf den Weg. Der ihm unbekannte Mann, lief direkt neben Katuk und erzählte ihm seine ganze Lebensgeschichte. Wie er seine Frau kennengelernt hatte und wie sie zusammen auf dieses Spiel gekommen sind und so weiter. Katsuo hörte ihm jedoch kaum zu, sondern war in Gedanken woanders. Er war sich ziemlich sicher, dass der andere Mann, sie in eine Falle locken würde und er dann seine Rache bekommen würde, doch bisher lief alles sehr friedlich ab. Er hörte nur immer wieder ein böses Lachen von vorne, doch dachte sich schlussendlich nichts mehr bei. Sie liefen an wunderschönen grünen Wiesen vorbei, und liefen durch einen hellen Wald, als sie schließlich an einer Schlucht ankamen. "Falls ihr denkt wir müssen dort jetzt drüber, habt ihr falsch gedacht. Wir müssen jetzt dort runter klettern und dann können wir einen Platz zum Ausruhen suchen. Ihr müsst ja mittlerweile ziemlich hungrig sein, oder nicht?", fragte der Unbekannte, während Katsuo skeptisch in die Schlucht sah. Ein Fehler, denn er wurde leicht nach vorne geschuckt und stand jetzt unmittelbar am Abgrund. Das war wohl ein Zeichen dafür, dass er als erster nach unten klettern sollte. Er sah noch einmal kurz nach hinten und blickte die beiden an. Der Bekannte grinste ihn schelmisch an, während der andere ängstlich hinter ihm stand. Man könnte fast meinen, er würde sich an ihn klammern. Katsuo drehte sich wieder um und sah nach unten. Er zuckte kurz die Schultern nach oben und begann nach unten zu klettern. Es war gar nicht so schwer, wie er es erwartet hatte. Klettern war schon immer sein Ding gewesen. Den letzten Teil sprang er lässig nach unten und sah zu den anderen hoch. Sie sahen ebenfalls zu ihm herunter. "Ist alles okay, ihr könnt runter kommen. Es sieht schwerer aus, als es ist.", versuchter er mehr den Unbekannten zu beruhigen als, dem Bekannten zu versichern, dass alles gut sei. Beide kletterten dann ebenfalls nach unten und sprangen schließlich ab, um den letzten Teil zu überspringen. Der Unbekannte fiel längs hin, während der andere lässig an die Wand gelehnt stehen blieb und nicht einmal den Anstand dazu hatte ihm zu helfen. Katsuo reichte ihm eine Hand und half ihm aufzustehen. Danach liefen sie ein Stück weiter als sie plötzlich stehen blieben und der Bekannte ihnen einen Beutel mit Essen und Trinken hin warf. "So hier. Jetzt könnt ihr euch ausruhen." Katsuo setzte sich auf einen der Steine, die um sie herum standen und biss genüsslich in eines der Brote hinein. Die Sandwiches von Amaya konnte jedoch niemand toppen. Als er an sie dachte, fing er an sie zu vermissen und überlegte, was sie wohl gerade tat. Als er schließlich den Krug mit Wasser aus dem Beutel zog, schrie der Unbekannte auf. Katsuo nahm gerade einen Schluck des Wassers, als er den Schrei hörte und bemerkte selbst, dass etwas nicht stimmt. Er wusste es. Hätte er doch nur besser aufgepasst. Der Unbekannte versuchte gerade aufzustehen und zu dem anderen Mann hinzugehen, als dieser wieder längs hin fiel und sich nicht mehr bewegen konnte. "Ein Lähmungstrank?", fragte sich Katsuo laut und der ihm Bekannte Mann fing an böse zu lachen. Natürlich hatte er seinen Beutel nicht einmal angerührt. Er lief lässig zu dem anderen Mann hin, zog sein Schwert und stach es ihm direkt in den Rücken. "Hahaha, tja und so beweist es sich mal wieder, dass man besser niemandem vertrauen sollte!" Er lachte noch einmal auf, als er das Schwert noch kräftiger in den Rücken schob. Der Gelähmte sah schmerzvoll zu Katsuo auf, doch da er ebenfalls etwas getrunken hatte, konnte er sich auch nicht bewegen und fing an loszuschreien. "Nein! Das kann doch nicht sein!" Der Mann lachte noch einmal auf und dann geschah es. Der Gelähmte schrie ein letztes mal auf und zerplatzte in tausend kleine Partikel. "Nein!", schrie Katsuo noch einmal, doch das brachte ihn auch nicht wieder zurück. Er war tot, das wusste er. Der noch übrig gebliebene lachte laut auf und schob einen Ärmel seiner Rüstung hoch. Katsuo erblickte das Symbol der Gilde "Laughing Coffin", einer Red-Player Gilde und versuchte sich abermals zu bewegen, doch keine Chance. Er wusste, würde der Trank nicht bald seine Stärke verlieren, würde er einen ehrenlosen Tod sterben. Der Mann kam auf ihn zu. "Armer Katsuo, armer, armer Katsuo. Kann sich wohl nicht wehren, was? Stirb du elende Missgeburt! Du hast mir alles genommen, du Drecksvieh!" Damit stach er sein Schwert in Katsuo Bauch. Er hielt die Luft an, um nicht loszuschreien. Er wollte nicht schreien. Nicht vor Schmerz eines so sinnlosen Todes. "Schrei' endlich du elender Wurm! Ich will dich schreien hören! Schrei' nach deiner Amaya! Na los schrei' nach ihr!", rief er ihm ins Gesicht, doch er verkrampfte sich nur um so mehr. Oben links konnte er erkennen, dass er Stück für Stück immer mehr HP verlor. Er würde bald in den roten Bereich kommen. Plötzlich sah er einen weißen Blitz vorbeihuschen. Er wusste nicht was es war, doch kurz darauf verlor er das Bewusstsein, denn er war in den letzten Teil des roten Bereiches gekommen.