Ich saß wieder ein Mal allein in der Cafeteria und hörte das Lachen und Tuscheln der anderen. Ich ahnte bereits, was passieren würde. Ich hatte Sam in der Klassenarbeit nicht abschreiben lassen, also würde er mich erneut zur Lachnummer der Schule machen.
Als er vor meinem Tisch stand, stoppte er und auch sein Gefolge, in Form von drei Idioten, hielt an. Cole. Ricky. Philipp. In einem Halbkreis standen sie um mich herum und ich konnte die Blicke aller Schüler auf mir spüren. Ich hielt meinen Blick stur auf den Tisch gerichtet, um ihn nur nicht ansehen zu müssen. Meine Hände waren unter meine Beine geklemmt, damit niemand merkte, wie sehr ich zitterte.
Meine Tasche, mit meinen Wertsachen, hatte ich in meinen Spind gepackt, damit nichts kaputt gehen konnte, denn bei Sam konnte man sicher sein, dass er es kaputt gemacht hätte. Das wollte ich vermeiden, denn ich wollte meinen Eltern nicht wieder eine Lüge auftischen müssen, um ein neues Handy kaufen zu können.
Ach übrigens, ich bin Ariana, 17 Jahre alt, ich habe blonde, glatte Haare, die mir etwa bis unter die Schulterblätter reichen, ich lebe in New York und ich bin das Mobbingopfer Nummer eins von Sam und seiner Gang seit.. Naja, eigentlich schon immer.
Und da saß ich nun, zum dritten Mal in dieser Woche, in der Cafeteria und vor mir stand der heißeste Junge der Schule mit seinen braunen,verwuschelten Haaren, seinen braunen Augen und egal wie schlecht er mich behandelte, er war trotzdem verdammt heiß anzusehen, obwohl ich mir jedes Mal eine Ohrfeige geben wollte, wenn ich mich beim Starren erwischte. Ich wartete, was er dieses Mal machen würde.
Gerade, als ich den Kopf verwirrt anheben und nach schauen wollte, was er tat, bekam ich den Smoothie von Sam über den Kopf geleert.Vermutlich hatte ich das nicht verdient, denn ich hatte nichts getan, was nicht richtig gewesen wäre, aber da er es mir jedes Mal sagte und mich vor der ganzen Schule bloß stellte, glaubte ich ihm inzwischen, denn es war leichter ihm zu glauben, als mich ihm entgegen zu stellen. Ich hatte aufgehört, mich zu wehren, denn es brachte nichts.
Seine Gang begann zu lachen und die ganze Cafeteria stimmte mit ein.
"Noch zwei Tage..", redete ich mir innerlich ein, "noch zwei Tage, dann sind Ferien. Dann bist du ihn für zwei Wochen los. Genießt die Ferien mit deiner besten Freundin und ihrem Bruder und das war es dann."
Dann stand ich auf und wollte an ihnen vorbei zur Mädchentoilette gehen, doch er packte mich an der Schulter, drehte mich zu sich und grinste mich dreckig an. "Hübscher BH", meinte er noch, bevor ich mich los riss und hinaus rannte. Dadurch, dass mein weißes T-shirt durchnässt worden war, konnte jeder meinen schwarzen Spitzen-BH sehen. Ich trug so etwas nicht oft und im Nachhinein fragte ich mich immer wieder, warum ich es eigentlich tat, aber manchmal genoss ich das Wissen, genau so zu sein, wie die anderen. Ich würde nie wieder ein weißes Oberteil und einen dunklen BH darunter anziehen. Es war mir unangenehm, deshalb zog ich mir meine Jeansjacke über, obwohl ich voller Smoothie war, schnappte mir meine Tasche und rannte nach Hause.
Es war zwar fast eine Stunden zu laufen, da ich ziemlich weit außerhalb wohnte, aber ich wollte nicht mit dem Bus fahren und mich noch dümmer anschauen lassen.
Zuhause angekommen warf ich meine Tasche in eine Ecke, kramte mir eine schwarze Jogginghose, von meinem besten Freund Dennis, und ein schwarzes, schlichtes Top heraus, dann noch Unterwäsche und dann ging ich ins Bad. Ich stellte mich vor den großen Spiegel und zog mich langsam aus. Dann starrte ich meinen nackten Körper an. „Fett! Hässlich!", hatte Sam immer gesagt. Eine Träne rollte mir über das Gesicht. Schnell wischte ich sie weg und wendete mich ab. Danach löste ich meinen Dutt und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser half mir, mich zu entspannen und ich konnte endlich wieder klar denken.
Zum Glück waren in zwei Tagen Ferien und meine beste Freundin Michelle würde vorbei kommen. Mit ihr war ich ein anderer Mensch. Ich war offener, fröhlicher und mutiger mir selbst gegenüber zu stehen.
Als ich nach dem Duschen ins Wohnzimmer lief, kam meine Mutter gerade von der Arbeit nach Hause. "Hallo Schatz, wie war dein Tag?" Ihre Stimme ertrank fast im Mitleid, denn sie wusste, dass ich noch gut zwei Stunden Unterricht gehabt hätte und dass es einen guten Grund gab,weshalb ich jetzt schon da war. "Wie immer... Kann ich die letzten beiden Tage hier bleiben? Ich will nicht noch Mal dahin. Nicht jetzt. Ich pack' das nicht mehr." Ich fragte nie danach von der Schule befreit zu werden, aber ich wollte nicht noch Mal zwei Tage unter Sam leiden und so nickte sie und nahm mich fest in den Arm, als meine Tränen anfingen mir durch das Gesicht zu laufen. Sie wusste, was los war, aber weder sie noch ich konnten etwas dagegen unternehmen. Selbst die Schule wusste bescheid und dennoch wurde nichts unternommen und ein Schulwechsel kam für mich nicht in Frage, da meine Eltern sich keine Privatschule leisten konnten und die nächste Schule sonst zu weit entfernt wäre, als dass ich sie mit dem Bus erreichen konnte.
Immer wieder hielt sie mich im Arm, während ich den Tränen freien Lauf ließ. Sie versuchte jedes Mal, mich zu trösten und es tat gut. Egal, was sie tat. Daher ließ sie mich auch dieses mal die letzten zwei Tage vor den Weihnachtsferien zu Hause.Nach einer Tasse heißer Schokolade und ein paar Keksen ging es mir etwas besser und meine Mutter und ich beschlossen in die Stadt zu fahren und alles für die Weihnachtsfeier zu kaufen, schließlich war es bereits kurz vor der Anreise meiner besseren Hälfte, was so viel hieß, dass in drei Tagen meine beste Freundin und mein bester Freund endlich zu mir kommen würden und ich nicht mehr allein sein würde. Das Tollste an dem Ganzen war die Vorfreude, aber nicht auf die Geschenke, sondern auf das Gefühl der Gemeinsamkeit mit meinen Freunden, die für mich wie ein Teil der Familie waren.
Hätte ich allerdings gewusst, was in diesen Ferien passieren würde, dann hätte ich vermutlich keine Freude, sondern Angst verspürt.Vielleicht auch Aufregung.. Naja, lest selbst.
Das ist meine Geschichte...!
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Friends
WerewolfAriana ist Jahre lang das Mobbingopfer von Sam und seinen Anhängern, doch irgendwann hat sie es satt. Ihre beste Freundin bietet ihr einen Ausweg aus dem Chaos in ihrem Leben, aber der Preis, den sie dafür zahlen muss, ist hoch und die Folgen ihrer...