Kapitel 3

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PoV. Taddl

Nun stand ich da auf der verlorenen Lichtung mit ihm. Küssend. Aber stört es mich denn? 

Nein, eigentlich nicht. 

War es nicht das, warum ich ihn herbestellt hatte? Damit ich bei ihm sein kann? 

Nein

Doch dieses Nein traf mich härter und ich wusste, dass ich ihm nichts vormachen sollte denn seine Gefühle waren echt, ich spürte es. 

Er tat mir leid doch ich musste es jetzt einfach tun, sonst wäre er wahrscheinlich noch viel enttäuschter. 

Also drückte ich ihn leicht von mir weg doch was ich in seinem hübschen Gesicht sah ließ mich kurzzeitig erstarren so viele Gefühle spiegelten sich dort wieder, Glück, Verzweiflung, Angst und Enttäuschung, er sah so hilflos aus und das Schlimmste war, dass ich wusste dass ich Schuld war. 

Es tat mir weh. 

"Ich muss dir was sagen", Gott wie klischeehaft das klang. "Ist schon ok. Ich- es tut mir leid ich hätte das nicht tun sollen, ich dachte halt nur weil du mir diese Lichtung gezeigt hast und wie du mit mir umge-"

" Es gibt eine Erklärung dafür", unterbrach ich ihn. 

Er sah mich schon wieder aus seinen mitleidenden Augen an doch ich versuchte sie, so gut wie möglich, zu ignorieren und fuhr fort. "Bevor ich dir das sage versprich, mir dass du nicht allzu wütend auf mich bist", ich machte eine Pause um dass auf ihn wirken zu lassen und sah ihn durchdringlich an.

"kommt drauf an...", murmelte der Braunhaarige. Ich atmete einmal tief durch und fing dann an zu erzählen.

"Ich und Ardy... nunja.. hatten hin und wieder was miteinander..." stammelte ich und wartete seine Reaktion ab.

"U..und weiter", fragte er verunsichert nach. 

"Nun ja ich hab ihn halt gefragt ob das zwischen uns etwas ernstes ist doch er wollte nichts von mir wissen, wurde immer lauter, schrie rum und hat mich so kurzerhand auf die Straße gesetzt", fuhr ich fort. 

Manu sah mich nur auffordernd an als wisse er, dass die Geschichte noch weiter gehen würde. "Nun ja ich eh...", fuck wie sollte ich es ihm nur sagen, ohne dass es ihn allzu stark verletzt? 

"Ich brauchte eine Ablenkung", gab ich geschlagen zu und sah auf den Boden. Ich konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen. Manu atmete einmal tief aus. 

"Und ich dachte, dass du auch was von mir wissen willst, dass du ein guter Freund wärst, dass du nicht so ein Mensch wärst doch wenn du mir sowas schon sagen musst dann sieh mir gefälligst auch in die Augen!", sagte Manu enttäuscht wobei er bei zum Ende hin immer Lauter wurde. 

"Manu ich-" "Nein bleib einfach weg!", schrie er mich an und ich sah aus meinem Augenwinkel wie er sich das Bandana abstreifte und neben sich in den Dreck warf, sich umdrehte und dann in irgendeine undefinierbare Richtung weglief. 

Perplex stand ich da, viel zu überrascht von seiner Reaktion um irgendetwas zu tun, und sah auf das Bandana als bis es mich wie der Blitz traf.
"Manu!", schrie ich doch es war mir klar dass er meinen Schrei höchstwahrscheinlich nicht gehört hat.
Ich sah mich panisch um und schrie noch mal.
"Verdammte Scheiße", fluchte ich und rief mir den letzten Moment nochmal in mein Gedächtnis bis mir klar wurde, dass Logik mich hier wahrscheinlich nicht weiter bringen würde weshalb ich eine sehr riskante Entscheidung traf.
Hör auf dein Herz.
Gesagt getan.
Langsam schloss ich meine Augen und lief in eine Richtung welche ich für richtig hielt.
Ich vernahm das rauschen von Autos, Panik machte sich in mir breit, meine Hände begannen zu schwitzen und ich rannte. Schneller und schneller.
Ich sprang über Steine und Äste bis ich durch Gestrüpp und Büsche sprang und mich vor einer Straße wieder fand.
Dort sah ich ihn.

Jetzt wäre der Zeitpunkt wo ihr die Musik anmachen solltet.

"Manu!", rief ich zum wiederholten male und merkte wie meine Stimme langsam absackte.
Er drehte sich um.
Gott, war ich froh darüber doch in diesem Moment merkte ich auch noch nicht wo Manuel stand...
Eine leichte Briese wehte um uns und hüllte uns ein.
Einzelne Strähnen fielen in sein Gesicht und betonten sein trauriges Lächeln welches er aufgesetzt hatte.
Plötzlich sah ich ein Licht welches ihn von der Seite anleuchtete und näher kam. Verwundert ging ich einen Schritt nach vorne um zu sehen was da ist und erschrack. "Manu geh we-"
Es half nichts. Alles passierte viel zu schnell. Die Lichter stellten sich als Auto heraus und Manuel stand anscheinend mitten auf einer Straße, Manu war ziemlich dunkel angezogen und dazu kam auch noch dass es Nacht war und so kam es wie es anscheinen kommen musste.
Das Auto erfasste Manuel. Mir blieb die Luft weg als ich sah wie Manuel da zusammen gekrümmt am Boden lag und sich nicht bewegte.
Es war als würde mir jemand seine Fäuste auf die Brust drücken. Ich konnte kaum atmen.
Ich eilte zu ihm hin und kniete mich zu ihm und nahm seinen Kopf in die Hände. "Das...Auto", stieß er vor.
Erst verstand ich ja nicht was er meinte doch dann schon nur war es ja schon längst wieder weg.
"Es ist weg", brachte ich heraus doch zückte ich danach mein Handy um den Notarzt anzurufen.
Ich erklärte ihnen schnell was passiert war und wo wir waren.
"Es wird einige Zeit dauern bis wir dort sind aber ich werde mein Bestes geben. Versuchen sie die Blutung zu stoppen und legen sie ihn in die stabile Seitenlage.", Erklärte mir die Frau am anderen Ende der Leitung ehe sie auflegte und ich mein Handy, angewidert von ihrer Arroganz, einfach neben mich pfefferte. "Werde....werde ich sterben?", fragte Manu mit fast garkeinen Ton in seiner Stimme. "Nein alles wird gut der Notarzt ist unterwegs.", doch es hörte sich eher nach einer Beruhigung für mich an und selbst dann nicht glaubhaft.
"Du bist ein ziemlich schlechter Lügner.", gab er mit einem Müdem lächeln doch mit so viel Traurigkeit in seiner Stimme das mir einen Schauer über den Rücken fuhr.
"Du darfst nicht sterben es tut mir alles so leid!", sagt ich und konnte meine Tränen nun nicht mehr zurück halten.
"Es ist doch nicht deine Schuld und außerdem war die Zeit mit dir großartig.", doch ich merkte seine Traurigkeit.
"Aber... aber auf der Lichtung...du sagtest dass du noch viel in deinem Leben machen willst."
"Hey... man kann sein Schicksal nicht voraus sehen und...und für mich ist es eben so bestimmt dass ich mein Leben so lebe und nicht anders.", nun hatte auch er Tränen in den Augen.
"Aber dein Leben kann nicht einfach so vorbei sein noch nicht jetzt und auch nicht hier!"
"Taddl...wenn es so sein muss, muss es so sein und ich kann dem Tod jetzt nicht mehr entrinnen ich muss es hinnehmen so wie es ist."
"Hast du denn gar keine Angst?", fragte ich verzweifelt.
"Doch, mehr als du denkst.", sagte Manu und ein Schluchzer durch fuhr seinen Körper
"Ich will nicht sterben glaub mir das.", er ließ all seine Gefühle aus und ich wusste dass ihm das gerade all seine Energie kostete.
"Ich versichere dir, dass du nicht sterben wirst, wirklich.", sagte ich.
"Ach.. komm sei bitte nicht albern.", meinte Manu und noch mehr Tränen rannten seine Wangen hinab. 
"Taddl...bitte egal was du tust...vergiss mich nicht.", flüsterte er.
"Wie könnte ich so jemanden wie dich vergessen?", fragte ich und legte meine Lippen auf seine.
Es war nur ein kurzer Kuss und doch mit so vielen Emotionen. Ich löste ich von ihm und flüsterte "Ich Liebe dich doch.", verzweifelt umklammerte ich seinen Körper und spürte nur noch einen kleine Vibration, welche ich als Antwort vernahm, als er dann das letzte mal für immer die Luft ausstieß und in das Unbekannte nach dem Leben abdriftete.
Irgendwo in der Ferne hörte Ich Sirenen und merkte dass mich jemand von Manu trennte aber ich hatte keine Kraft mehr mich zu wehren so ließ ich alles über mich hergehen, denn ich hatte nur einen Einzigen Gedanken im Kopf.
Es war meinen Schuld.
Nur wegen mir wird niemand mehr Manu sehen.
Niemand wird ihn wieder hören und vor allem wird niemals wieder irgendwer seine abgöttische Liebe spüren.

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Hey:)

Der Os ist fertig.

wie hat er euch überhaupt gefallen?

Lea <3

Floating - GlpaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt