Das Leben ist nichts für Feiglinge. Zu diesem Schluss bin ich schon vor einiger Zeit gekommen. Mal ehrlich, irgendwie ist es schon komisch, mit 17 schon als Schwerverbrecher gesucht zu werden. War aber nicht meine Schuld. Wer hätte schon geahnt, dass die hübsche Blondine, die ich in meiner Klapperkiste (meinem Auto...), mitgenommen hatte, Dealerin und Schmugglerin gleichzeitig, und noch dazu mit mehreren Kilo LSD im Gepäck auf der Flucht vor den Bullen war? Und das skrupellos? Ich sicher nicht. Jetzt hocke ich unter einer Brücke im Armenviertel der Stadt, ich lausche den Polizeisirenen. Sie durchsuchen schon Ewigkeiten die halbe Stadt. Nach mir. Ich könnte mich stellen und erklären, dass nicht ich der Mörder war sondern Sie (die Dealerin), aber leider war meine Weste auch nicht mehr so weiß wie früher. Okay, sie ist kein bisschen weiß. Eher dunkelgrau oder schmutziggelb oder so. Ich ducke mich tief in das Ufer. In meine Gedanken versunken höre ich das Rascheln des Grases nicht. Schatten vor mir, ich schaue auf. Fuck.