Pov stegi.
Manchmal Frage ich mich, wie dumm ich eigentlich bin.
Wie kann ein Mensch sich in seinen besten Freund verlieben, der auch noch eine Freundin hat?
Er ist glücklich mit ihr
Flüstert mir eine Stimme zu. Meine innere Stimme. Die Stimme, die recht hat
Man sagt, wenn man Stimmen hört, die dich runter machen, ist man Depressiv.
Vielleicht ist es ja so.
Vielleicht bin ich Depressiv.
Vielleicht bin ich traurig.
Vielleicht bin ich aber auch nur verliebt.
Vergiss ihn
Schnell krammte ich das Metallding heraus, was mich inzwischen knapp 2 Jahre begleitet.
Er braucht dich nicht.
Eine Träne floß aus meinem Auge.
Er ist glücklich ohne dich.
Ich setze die Klinge an.
Du bist nutzlos.
Drückte die Klinge fest in die Haut und schneidete die Haut auf.
Du bist unwichtig.
Und ich wiederholte den Vorgang.
Du bist es nicht wert.
Und noch einmal.
Es tat gut, zu spüren, dass ich noch am leben bin.
Jetzt kann ich meine wahren Gefühle rauslassen.
Meinen Selbsthass und meine Traurigkeit.
Tränen wanderten mein Gesicht entlang.
Ist er das alles wert?
Bin ich das alles wert?
Warum Frage ich mich das alles?
Ein Ton ertönte.
Wer schreibt mir denn jetzt?
Tim.
"Kommst du auf'n TS?"
Sollte ich? Dann muss ich wieder dieses Gespielte ich sein.
Meine Maske aufsetzen.
Glücklich sein.
Kann ich überhaupt glücklich sein? Ich meine, richtig. Nicht fake glücklich?
Hab ich das nicht verlernt?
"Kann erst in ner halben stunde"
Schrieb ich schnell. Ok genug Zeit um mich einigermaßen zu beruhigen.
Ich holte Taschentücher und ein paar Pflaster.
Wischte das Blut weg und verwundete meine Wunden.
Ging schnell ins badezimmer und waschte mir das Gesicht.
'Bin ich das alles wert?'
Flüsterte ich leise gegen den Spiegel.
Erwartete ich wirklich eine Antwort?
Ich betrachtete mich selbst noch einmal genau.
Augenringe bis zum Boden.
Rote Augen, fast so rot wie der Teufel selbst.
Dünn, sehr dünn. Man konnte fast alle Rippen einzeln zählen.
Wie lange habe ich nicht mehr geschlafen oder gegessen?
Lange. Was war meine letzte Richtige Mahlzeit? Täglich ne Fertig suppe ist keine Mahlzeit. Essen tu ich es meistens eh nicht.
'Was hat er nur mit mir gemacht?'
Wieder erwartete ich für kurze Zeit eine Antwort.
Ich ging langsam aus dem Badezimmer, zurück in mein Zimmer, zum Computer, zu Tim.
Ich öffnete den PC schnell und direkt TS.
Halbe Stunde hat nicht ganz hingehauen, aber erwartete Tim wirklich von mir Pünktlichkeit?
"Prinzessin!"
Ertönte eine tiefe, schöne Stimme.
"Tim.. Du weißt du sollst mich nicht so nennen!"
"Ich mag es aber."
Ich lächelte.
Hab ich gerade wirklich gelächelt... Also.. So richtig?
Was macht tim nur mit mir?
Ging es mit wieder durch den Kopf.
Stunden vergingen und wir hatten schon 23 Uhr.
Wir hatten MineCraft geschlossen und redeten einfach so.
Ich habe tatsächlich alle Probleme vergessen, wegen ihm.
Alle sorgen, alles vergessen, wegen ihm.
Er ist meine Medizin.
Er redete irgendwas von seiner Freundin, nebenbei schrieb ich auf Twitter.
"Vermisse zwischen all' den Supen das essen von Mama"
Sofort kamen antworten wie "Casper❤" und einige fragten, ob irgendwas nicht stimmt.
Auch tim fragte mich ob etwas nicht stimmt.
Ich sagte nur geschickt "vermisse das essen von mama" und lachte, er ebenfalls.
"Stegi.. Ich muss mit dir reden."
Angst baute sich in mir auf.
Was wenn er was bemerkt hat?
Meine Hände schwitzen.
"Ja?"
Brach ich zittrig raus.
"Du bist.. Naja.. Komisch geworden. Nicht mehr stegi. Nicht mehr der lebensfrohe junge. Lachst viel zu selten, oder gefakt.
Denkst du ich bemerke nichts?
Liegt es an mir? Hab ich was falsch gemacht?
Warum redest du nicht mit mir, kannst mir doch alles sagen.
Ich bin doch dein bester Freund..."
Ich schluckte. Eine Träne rollte meine Wange herab.
"Es ist nur... Ach keine ahnung, wie ich es sagen soll. Ich hab mich verliebt. Und die Person ist in einer Beziehung"
Ich hab absichtlich weder "sie" noch "er" gesagt.
"Och Prinzessin. Wir finden ne Lösung."
"Nenn mich nicht so! Aber Tim? Kann ich vielleicht zu dir kommen?"
"Nein, ich komme zu dir, stegi. In 4 Stunden dann?"
"So früh?"
"Für dich, ja."
Er verlies den TS.
Muss aufräumen.
Alles Blut wegmachen.
Pizza bestellen.
Ich hab Lust auf pizza.
Was? Ich will was essen? Komisch.
Apropos essen... Er wird bemerken, dass ich lang nichts gegessen hab...
Das ist aber egal.
Ich sag ihm einfach alles.
Alles? Wirklich.. Alles?
Ja..
Ich räumte schnell auf und zog mir schnell den eZ hoodie an.
Ein paar Stunden später kam er auch endlich.
Ich öffnete die Tür und er fiel mir direkt um den Hals.
Ich atmete tief seinen Duft ein.
Ich will ihn amliebsten niemehr loslassen.
Aber ich muss.
Wir ließen von einander ab.
Er musterte mich.
"Du hast geweint" bemerkte er nun.
Ich sagte nichts.
"Und bist sehr dünn.. Stegi, was hast du getan?"
"Mehr als du denkst" flüsterte ich so leise, dass er nichts verstand.
Er schaute mich nur an.
"Tim... Komm doch erstmal rein, hab pizza bestellt, liegt im Wohnzimmer aufm Tisch"
"Geil" bemerkte er.
Seine Tasche legte er auf den Boden und setze sich um die pizza zu verschlingen
Ich machte es ihn gleich.
Ich hab ganz vergessen, wie geil das schmeckt.
Nachdem es kein Stück mehr gab, schaute er mich an.
"Erzähl, was ist los?"
"Unglücklich verliebt"
"Wer ist sie?"
"Er." brach ich leise heraus.
"Er?"
Ich schaute ihn in seine Schokoladen braunen Augen. Ich verlur mich drin, vielleicht, dass letzte mal. Denn jetzt ist es soweit.
Ich werde es ihm sagen.
Ich bin darauf vorbereitet, dass er geht.
Dass er loslässt.
Dass er mich fallen lässt.
"Wer ist er?"
"Unwichtig, oder?"
"Nein... Los, come on"
"Bin nicht bereit, ich will nen film gucken!"
Gut gerettet stegi. Aber morgen dann, oke.
Ich nahm irgendeinen Film und steckte ihn in die DvD Öffnung.
Der Film öffnete sich und ich lehnte mich an meinen besten Freund, kuschelte mich an ihn und genoss seine Wärme.
Pov: Tim
Stegi kuschelte sich an mich, schon ein bisschen süß.
Ich war schon lange nicht mehr mit meiner Freundin zusammen, war aber auch nicht bereit, irgendwem das zu sagen.
Nicht mal stegi.
Ich konnte es einfach nicht.
Ich zog den halb schlafenden stegi noch näher an mich.
Nachdem er komplett schläft mache ich den Fernseher aus und hievte stegi hoch und brachte ihn in sein Zimmer.
Zog ihm die Hose aus, sodass er bequem schlafen konnte.
Ich dachte mir nichts dabei, bis ich Narben sah. Viele Narben.
Frische und alte.
Auch Verbrennungen.
'Stegi...' flüsterte ich leise.
Ich zog ihn seinen hoodie aus, warum trägt man bei so nem Wetter auch 'n hoodie?
Meine Frage beantwortete sich wie von selbst.
Seine arme sahen genau so aus.
'Prinzessin...' brachte ich nochmal raus.
Ich zog ihm noch ein Tshirt an und legte ihn unter die decke.
Ich zog mich noch um und legte mich neben ihn. Kuschelte mich an ihn und dachte nach, die ganze Nacht.
'Wer ist 'er'?'
'Tut stegi das nur wegen ihm?'
'Wie lange geht das schon so?'
Letztendlich schlief ich doch ein.
Ich wachte aufgrund der Sonne, die mir ins Gesicht fiel, neben mir lag ein weinender stegi.
"Wa ist los, Prinzessin?" fragte ich müde und besorgt, gleichzeitig.
"Nichts" schluchzte er.
Ich atmete tief aus und schaute ihn mit einem 'lüg-nicht-Blick' an.
Er verstand und zeigte auf seine Narben.
"Du wirst mich hassen, oder?"
"Prinzessin, ich hasse dich nicht. Ganz im Gegenteil, du bist mir wichtiger as fuck.. Nur, warum sagst du nichts?"
Ich nahm ihn in den Arm und wuschelte seine Haare durch.
"Ach.. Wie soll ich sagen, du wirst mich dann Hassen"
"Stegi.. Ich kann und werde dich nicht hassen."
'Denn ich liebe dich' führte ich in meinem Kopf den Satz fort.
"Weißt du, Stegi.. Du bist mir wichtig. Sehr wichtig. Wichtiger, als du vielleicht denkst. Dich so zusehen, tut mir weh. Und ich weiß genau, dass diese Zeit für dich Schlimm ist. Aber nur wegen einer unglücklichen Liebe werde ich doch nicht gehen. Ich werde dich nie alleine lassen, vor allem jetzt, wo du so verletzlich bist, erst recht nicht. Wenn ich dich gehen lassen würde, dich loslassen würde, würde ich doch auch alleine sein. Ich hab doch niemanden ausser dich."
"Und was ist mit...ihr?"
"Mit ihr bin ich schon lange nicht mehr zusammen.. Ich hab Schluss gemacht, weil... Ich dich liebe"
Er schaute mir in die Augen, seine wunderschönen blauen augen funkelten. Er kam meinem Gesicht immer näher. Ich konnte seinen warmen, gleichmäßigen Atem auf meinen Lippen spüren.
Ich machte den letzten schritt und küsste ihn.
In mir ging ein Feuerwerk auf.
Alles kribbelte.
Lange habe ich dieses Gefühl von liebe nicht mehr gespürt.
Wir lösten uns von einander und er sagte, dass er auch in mich verliebt sei.
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