Kapitel 3

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Verschwinde und komm nie wieder!

Ich werde vom prasseln des Regens geweckt.
Ein Blick aus dem kleinen Fenster bestätigt mir, dass es draußen in Strömen gießt und die Welt grau und verschwommen aussehen lässt.
Allerdings fällt mir auch auf, dass mir seltsam heiß ist.
Und dieses Gefühl kenne ich.
Gerade als ich aufspringen will, werde ich starr.
Ich kann mich nicht mehr bewegen und der Raum vor mir weicht einem strahlenden, weißen Licht.

Lange Zeit geschieht komischerweise nichts, als würde die kommende Vision überlegen, ob sie es mir wirklich zeigen soll, doch dann weicht das Licht und macht einem Jungen Platz, der inmitten von vielen Schülern steht.

Sie alle tragen lange schwarze Umhänge, auf denen eine Schlange gestickt ist, die von den Farben grün und Silber umgeben ist.

Der Junge hat ein kaltes Lächeln im Gesicht und hebt gerade einen Stock. (Ich vermute mal das ist ein Zauberstab).
Mit einem Schlenker erscheinen drei Wörter in der Luft.

Tom Vorlost Riddle

Mit einem weiteren schlenker ändern die Buchstaben ihre Position und es bilden sich neue Wörter.

Ist Lord Voldemort

Dann wird die Vision abrupt unterbrochen und meine Sicht klärt sich langsam wieder.
Mein Kopf hingegen fühlt sich an als hätte ihn ein Pferd getreten und ich weiß nicht was ich von dem, was ich gesehen habe halten soll.

Irgendwo habe ich den Namen Lord Voldemort schon gehört, aber mir fällt einfach nicht ein wann und wo.

"Gwendolyn!", kreischt Petunia von unten herauf und sofort springe ich auf, mache mich fertig und flitze nach unten.

Am Tisch sitzen schon alle, bis auf mich und im Kamin fackeln drei Briefe.

Das sind bestimmt Harrys Hogwarts Briefe.

Mitleidig schaue ich zu Harry, der betrübt auf seinen leeren Teller blickt und seinen Onkel so gut wie möglich ignoriert, soweit das möglich ist, denn Vernon lacht die ganze Zeit sein fieses Lachen, was mich nach zwei Sekunden schon in den Wahnsinn treibt.

Der soll endlich mal die Fresse halten!

Aber er denkt gar nicht daran.
"Schau Potter! Schau genau hin!", säuselt er, woraufhin Harry wütend die Hände zu Fäusten ballt.

Wieder ertönt Vernons verrücktes Lachen. Der sollte echt mal in die Psychiatrie!

"Halt endlich die Klappe!", zische ich, als er Harry wegen seiner toten Eltern aufzieht.

Stille.
Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Alle sind geschockt von meinen Worten und von meinem Ton.
Ganz ehrlich, ich bin selbst geschockt.

Was habe ich nur getan?!

Wie konnte ich das nur sagen? Sie werden mich umbringen... oder Verhungern lassen!

Niemand darf so mit Vernon Dursley reden!
Ich weiche zurück, als sein Gesicht rot anläuft.
Wahrscheinlich wäre das jetzt sogar lustig, wenn ich nicht gerade mein Todesurteil unterschrieben hätte. Ich meine, wer kann schon einem Hängebauchschwein mit Tomatenkopf widerstehen?
Gebraten ist es natürlich am besten, aber ich glaube nicht, dass ich ihn in den Ofen bekommen würde, also steht das jetzt nicht zur Debatte.

Bedrohlich kommt er auf mich zu und ich weiche immer weiter zurück.
Was jetzt?
Als ich die Tür im Rücken spüre überrennt mich die Panik wie eine Herde wild gewordener Elefanten.
Das ist mein Untergang!

"Verschwinde aus meinem Haus und komm nie wieder!", sagt er bedrohlich ruhig und natürlich lasse ich mir das nicht zwei mal sagen. Ehe er es sich noch mal anders überlegen kann und mich doch umbringt, flitze ich in mein "Zimmer" und stecke meine wenigen Habseligkeiten in einen Rucksack, der seine besten Tage wahrscheinlich 1765 hatte und stürme die Treppe wieder hinunter - natürlich nicht ohne einmal über meine Füße zu stolpern - und dann zur Tür hinaus, die sie freundlicherweise schon weit aufgemacht haben. Oder eher haben sie sie Harry aufmachen lassen.

Der Gedanke an Harry lässt mich auf der Türschwelle stehen bleiben. Was wird aus dem armen Kerl wenn ich nicht mehr da bin? Ich bin schließlich seine einzige Freundin und kein Zauberer überlebt alleine bei den Dursleys.

Das ist U-N-M-Ö-G-L-I-C-H!

Man, irgendwie ist mein Hirn heute noch total komisch drauf. Früh aufstehen war noch nie meine Stärke.

Aber um wieder auf Harry zurückzukommen, sollte ich ihn wirklich allein lassen? Allein mit einem Pferd und zwei Hängebauchschweinen?
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Ja. Ich denke das sollte ich. Ich kann ihm schließlich besser helfen, wenn ich zaubern kann. Dann kann ich Dudley ein passendes Schwänzchen verpassen. Vernon wird ausflippen!
Gott die Vorstellung ist einfach zu geil.
Dann hätten die Dursleys ein komplettes Schwein als Haustier.

Ich sollte echt auf andere Gedanken kommen.
Zum Beispiel könnte ich an... Hogwarts denken. Nur käme ich da auch irgendwann wieder auf Harry, weil er seinen Brief nicht bekommt und dadurch wäre ich dann schon wieder bei der Familie Dursley.
Es ist echt zum heulen.
Aber wenn wir schon wieder bei der Teufelsbrut sind, ist es überhaupt erlaubt ein armes, kleines, 11 - jähriges Mädchen auf die Straße zu setzen? Unwahrscheinlich, aber eindeutig eine glückliche Fügung des Schicksals.

"Du bist ja immer noch da! VERSCHWINDE AUS DIESEM HAUS!!!", macht Schweinchen Senior mal wieder auf sich aufmerksam. Komisch, meine Angst von vorher ist komplett verflogen. Dass mir das erst jetzt auffällt...
"Gwendolyn Saphire!!!" Jaja ist ja nicht so als würde ich dich nicht hören.

Ich hole tief Luft, bevor ich entschlossen über die Türschwelle trete und die Tür fest hinter mir zuschlage. Dann stehe ich vor einem neuen Problem.

Wo sollte ich jetzt hin?

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Nein, ich bin nicht tot, wie manche es vielleicht schon angenommen haben. Ich lebe noch und dank der lieben Skihase263, die mich freundlicherweise dazu aufgefordert hat, weiter zu schreiben, habe ich jetzt eben dieses neue Kapitel hochgeladen.
Ich hoffe einfach mal es gefällt euch und ja....

SCHÖNE OSTERN UND NOCH SCHÖNE FERIEN 😆

P.S Hat irgendjemand diese Hammergeilen Zahlen gesehen?
370 Reads und 37 Votes 😱

OMG Ich liebe euch ❤❤

xx Eure Nara

Gwendolyn Morgenstern (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt