In der Winkelgasse

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"Seraphina, nun komm endlich!", ertönte laut die herrische Stimme von Druella Black. "Jaja, brauchst trotzdem nicht gleich die ganze Winkelgasse zusammenschreien", antwortete Seraphina, den letzten Teil murmelnd. Trotzdem trottete Seraphina zu ihrer Mutter und ihren Schwestern. Das waren einmal Seraphina's dunkel gelockte Zwillingsschwester Bellatrix, welcher sie nicht sehr ähnlich sah- weder äusserlich noch innerlich, und ihre jüngere Schwester Narzissa, welche mit ihren blonden Haaren und den blauen Augen so gar nicht ins Familienbild passte, und dieses Jahr früher eingeschult werden sollte.

"Wir brauchen nur noch eure Bücher und die Zauberstäbe", las Mrs. Black in dem Moment gelangweilt von der Einkaufsliste ab. Bellatrix' dunkle Augen begannen zu leuchten. Sie war schon als fünfjährige Hexe von der Macht von Zauberstäben fasziniert. Seraphina konnte das nie verstehen. Klar fand sie Zauberstäbe auch toll, aber ihrer Meinung nach gab der Zauberer dem Zauberstab die Macht.

Inzwischen war die kleine Gruppe bei Flourish & Blotts, dem Buchladen, angekommen. Mrs. Black stiess die Tür zum Laden auf und trat ein, ihre Töchter im Schlepptau.
Sie ging zu einem älteren Mann, Seraphina glaubte den Ladenbesitzer zu erkennen, und las ihm die benötigten Bücher von der Liste. Währenddessen schaute Seraphina sich in der Buchhandlung um. In der Abteilung für Zaubertränke entdeckte sie ein Buch, welches sie besonders interessierte. Es war dunkelviolett eingefasst, mit einem grün brodelnden Kessel darauf. Sie starrte fasziniert auf das Buch. Seraphina mochte Zaubertränke schon immer. Sie faszinierten sie richtig.
"Seraphina", ertönte plötzlich Bellatrix' Stimme hinter ihr. Seraphina wirbelte herum, und ihre leuchtend grünen Augen trafen auf Bellatrix' schwarze. "Wir müssen los." Seraphina folgte ihrer Zwillingsschwester nach draussen, wo der Rest der Gruppe schon wartete.
Nach einem bissigen Kommentar von Mrs. Black gingen sie weiter Richtung Ollivander's.
Dort angekommen drückte Bellatrix die Tür auf. Sie sah extrem aufgeregt aus. Eine Glocke ertönte. Der Laden war leer, nicht einmal der Ladenbesitzer war in Sichtweite.
Während die vier Blacks zur Ladentheke traten, sah Seraphina sich neugierig um. Der Laden war ziemlich klein, düster und verstaubt. Vor den Fenstern, durch die man sicherlich früher besser gesehen hatte, standen wackelige Holzstühle. Hinter der Theke war ein schweres Holzregal, in dem Seraphina bei näherem hinschauen kleine Schachteln erkannte. Rechts neben dem Regal war eine Tür. Wahrscheinlich führt sie ins Lager, dachte sich Seraphina. In diesem Moment trat ein weisshaariger, alter Mann aus der Tür. "Ah, Mrs. Black. Schön Sie zu sehen. Schwarzeiche, Einhornhaar, 13 Zoll wenn mich nicht alles täuscht?"
"Mr. Ollivander", begrüsste Mrs. Black ihn, ohne auf seiene Frage einzugehen.
"Meine Töchter brauchen Zauberstäbe. " Sie deutete auf die drei Mädchen. "Natürlich", erwiderte Mr. Ollivander und fing an in dem Regal zu suchen, während er die ganze Zeit "Wo ist er denn" und "Nein, der ist es nicht" murmelte. Schliesslich schnappte er eine Schachtel und drehte sich um. Er nahm einen hübschen, dunklen Stab hervor und gab ihn Narzissa. "Mahagoni, 11 3/4 Zoll, Drachenherzfaser. Sehr biegsam. Schwingen Sie ihn", forderte er die jüngste der Schwestern auf. Narzissa schwang ihn zögerlich. Sofort ging eine Vase kaputt. "Nein, der ist es nicht", murmelte Ollivander daraufhin und gab Narzissa einen neuen. Diesmal war es anscheinend der richtige. "Schwarzeiche, 12 Zoll, Einhornhaar. Unbiegsam", murmelte Ollivander. Aus was Bellatrix' Zauberstab besteht, verstand Seraphina leider nicht. Nun trat Seraphina vor, denn sie war endlich an der Reihe. Als sie so nah vor Ollivander stand, erkannte sie seine Augenfarbe. Er hatte sehr helle Augen, sie wirkten fast schon silbern. "Schattenwandlerin, nicht?", fragte er. Seraphina erschrak. "Woher...?" Er antwortete nicht und verschwand im Lager.
Als er wieder zurück kam, hatte er eine sehr alt aussehende Schachtel in der Hand. Er nahm einen schlichten, dunkelbraunen Zauberstab hervor, dessen Griff Schwarz war. Obwohl er so schlicht war, zog er Seraphina in seinen Bann und ehrfürchtig griff sie danach. Runen, die vorhin noch nicht sichtbar waren, erschienen dunkelviolett schimmernd auf dem Stab verteilt. "Mahagoni, 12 1/2 Zoll, Schattenwandlertränen als Kern. Dieser Zauberstab schenkte mir einmal ein Schattenwandler, er brauchte ihn nicht mehr. Sie müssen ihn eigentlich gar nicht mehr schwingen, da die Runen erschienen sind. Aber wenn Sie wollen..." Und Seraphina schwang ihn. Dieselben dunkelvioletten Runen, die schon auf dem Stab erschienen waren, erfüllten nun den Laden. "Der ist es", flüsterte Seraphina.

*

~Geschrieben von Rumtrexberxn

Another Hogwarts Story-SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt