Kapitel 1

18 1 1
                                    

Ein vertrautes, dröhnendes Geräusch riss ihn aus dem Schlaf. Er stöhnte auf und drehte sich auf die andere Seite seines Bettes. Das Geräusch wurde lauter. "Schnauze halten!" fluchte er. Der Wecker gehorchte nicht. Natürlich nicht. Wär ja auch komisch. Viel doller als es notwendig gewesen wäre schlug er auf den Knopf seines Digitalweckers um ihn ruhig zu stellen. Wiederwillig stieg er aus dem Bett und zog sich Hose und T-shirt an. Er warf beiläufig einen Blick aus dem Fenster. Der Himmel war grau und düster jedoch regnete es nicht. Seiner Meinung nach könnte das Wetter ruhig besser sein, vorallem da in Morgen  die Sommerferien anfangen würden. Immer noch verschlafen, stapfte er die Treppen hinunter  in die Küche. Lustlos und ohne richtigen Hunger zu haben aß er ein Toastbrot mit Schinken und trank einen Schluck Milch aus der Packung. Er hörte wie die Haustür zu fiel und sein Dad sich auf den Weg zur Arbeit machte. Er lebte mit ihm in einer Drei Zimmer Wohnung, mitten in der Stadt. Seine Mutter starb an Krebs als er 6 Jahre alt war. Besonders viele Erinnerungen hatte er nicht mehr an sie. Er und sein Dad kamen, trotz der hitzigen Diskussionen die sie manchmal führten recht gut miteinander aus.
Ein Blick auf die Uhr sagte ihm dass er schon wieder viel zu lange da gesessen hatte und in seine Gedanken vertieft war. Er war spät dran also schnappte er sich sein Skateboard was im Flur an der Kommode lehnte und machte sich auf den Weg zur Schule.

Schon von weitem sah er Dean, Simon und Jasper, seine engsten Freunde, lässig am Schultor lehnen. Als er bei ihnen ankam, stieg er ab, kickte sein Board mit dem Fuß hoch und fing es mit der rechten Hand auf. "Luke, hey, Alter!" rief Simon und begrüßte ihn per Handschlag. Jasper und Dean begrüßte er ebenfalls. Sie schlenderten gemeinsam zum Schulgebäude. Der restliche Tag zog sich so dahin. Da die Lehrer, genauso wie die Schüler, kein Bock mehr auf Unterricht hatten fand auch eigentlich kaum welcher statt.

Als die Glocke um 16:30 läutete, stopfte Lucas seine Sachen in seine Tasche, wünschte seinen Freunden erholsame Ferien und fuhr zügig nach Hause. "Bin daa" rief er und ging in die Küche. "Alles gut?" kam die Stimme seines Vaters aus dem Wohnzimmer, wo er sich vermutlich ein Tennisspiel ansah. "Ja" rief Lucas aus Gewohnheit obwohl nicht wirklich alles gut war. Sein Zeugnis war wie nicht anders zu erwarten, ziemlich grauenvoll. Sein Vater kam rein und als könnte er Gedanken lesen fragte er" Und... Zeugnis?" Er biss sich auf dir Unterlippe, kramte es aus seiner Tasche und legte es auf den Küchentisch. Charlie beäugte es kurz misstrauisch dann schaute er Lucas In die Augen:" Das ist ja wieder schlechter als das letzte" "Ja! Mann, ich weiß doch!" sagte er und musste sich Mühe geben ruhig zu bleiben. "Hör zu, ich will dir echt nicht unnötig Stress machen aber..." Machst du aber! unterbrach Lucas ihn. "Darf ich Bitte ausreden, Lucas?!" Nun wurde auch er lauter. "Das kann so nicht weiter gehen. Wenn du später keinen anständigen Abschluss hinkriegt wirst du auch keine gute Arbeit kriegen. Wir oft muss ich das nich sagen? Du hast noch zwei Jahre Zeit um echt mal was zu ändern! Ich will dass mein einziger Sohn was aus seinem Leben macht...
Schule ist verdammt wichtig!" Es folgte ein kurzes Schweigen. Lucas wusste dass es das schlauste war, nichts zu argumentieren und lieber die Schnauze zu halten. Es fiel ihm eh nichts passendes ein. "In jedem Fach bist du schlechter geworden." "Nein, Kunst ist um eine halbe Note besser geworden!" sagte Lucas nun doch. Sein Vater zog die Augenbrauen hoch und kniff die Augen zusammen. "Lucas setzt dich" Charlie ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen und Lucas setzte sich gegenüber von ihm hin. "Ich hab nachgedacht und ich denke es ist eine gute Idee wenn du diese Ferien bei deinem Onkel verbringst." "Wieso zum Teufel soll ich nach Dänemark?!" fragte Lucas vollkommen verwirrt. "Lucas, ich spreche nicht von Jack. Du hast noch einen anderen Onkel" Lucas dachte nach und langsam verstand er:" Du bist also der Meinung ich sollte die Ferien bei Jerry, auf seinem komischen Bauernhof  verbringen? vergewisserte er sich. Charlie nickte. "Wieso zum Geier?!"  "Weil ich geschäftlich ins Ausland muss und nicht will dass du die ganzen Ferien alleine hier rum gammelst." "Dad ich bin 16! Du kannst mir ruhig zutrauen alleine zu Hause zu bleiben...Oder soll das eine Strafe für die Noten sein?!" "Wenn du es 'Strafe' nennen willst, ja...Ich denke diese Abwechslung tut dir mal gut. Außerdem hast du Jerry eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Und Elly auch nicht."
"Das ist nicht dein Ernst oder?! Du weißt genau dass ich mit Jasper 2 Wochen nach Schweden fliegen wollte! Da ist seit Monaten geplant...." presste er gereizt hervor. " Und im übrigen ist Elly ne arrogante Zicke." fügte er noch hinzu." Lucas deine Noten sind katastrophal, das weißt du selber und dafür werd ich dich nicht belohnen! Du verbringst die Ferien bei deinem Onkel auf dem Land und damit Basta! Außerdem frag ich mich wie du zu der Annahme kommst Elly zu so gut zu kennen. Das letzte mal als ihr euch gesehen habt wart ihr sechs!" "Ja, und schon damals hat sie meine Sandburgen kaputt gemacht und meine Sandförmchen versteckt!"
Charlie musste lachen, schüttelte den Kopf und fasste sich wieder: "Ich rufe gleich Jerry an dass er dich morgen Nachmittag abholen kann."Verdammte Kacke!" fluchte Lucas. Er wusste dass es verloren hatte. Er musste sich damit abfinden eine Weile auf einem stinkenden Bauernhof zu leben, bei einem Onkel den er kaum kannte und einem merkwürdigen Bauernmädchen, das im Dreck rumwühlte, und noch nie ne Großstadt gesehen hat. Das wird sicher lustig...

Er lief schnell hoch in sein Zimmmer und setzte sich aufs Bett. Er schrieb ne Nachricht an Jasper:
"Hey Alter, tut mir echt Leid, Mann aber Schweden fällt ins Wasser."
Nach nur etwa einer Minute kam eine Antwort:
" Alter?! Dein Ernst?! Erzähl keine Scheiße!" "Sorry, Mann. Ich muss die Ferien bei nem Onkel auf einem stinkenden Bauernhof verbringen! Mein Dad lässt sich nicht umstimmen."
"Naja...Mach dir keinen Stress, vielleicht frag ich ja Dean ob er mitkommt. Wird schon" Dafür mochte Lucas Jasper. Er war unkomploziert, ein guter Freund und nie lange sauer auf einen. "Danke, Mann" schrieb er zurück
und ließ sich aufs Bett fallen. Er griff zum Schrank neben seinem Bett und nahm seine Kopfhörer. Er steckte sie in sein Handy machte h Musik an und starrte an seine Zimmerdecke. Irgendwann als die Müdigkeit ihn besiegte, legte er sein Handy weg und schlief ein.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 01, 2015 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

VariousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt