Chapter 1

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ELODIE'S POV

Gähnend und noch vollkommend übermüdet stand ich auf. Wieso zwang ich mich nochmal morgens aus dem Bett? Ach ja, die anderen sollten nichts davon erfahren.

Wenn sie wüssten, dass ich Krebs habe, dann würden sie mich alle anders behandeln. Als ob ich sofort kaputt gehen würde. Ich hasste sowas. Ich möchte auch kein Mitleid! Das ist das letzte, was ich gebrauchen kann.

Ich möchte, dass mein Leben so normal wie möglich zuende geht. Auch wenn es bedeutet, dass ich dafür lügen musste.

Immer noch müde ging ich ins Bad und machte mich fertig. Eine schwarze Leggins, weißen Skaterrock mit schwarzen Blumen. Dazu ein beigen Top und ein Cardigan. Dann trug ich mein Make-Up auf, was aus Wimperntusche, schwarzen Kajal und einen dunkelroten Lippenstift bestand.

Als ich fertig war ging ich nach unten zu meinen Eltern frühstücken.

Meinen Bruder sah ich morgens nie. Er frühstückte, warum auch immer, morgens nicht mehr mit uns.

"Morgen." Sagte ich und erhielt es auch zurück. Dann schweigen. Ich aß mein Brötchen und das wars auch. Ich packte meine Sachen wieder weg und lief wieder in mein Zimmer. Dann schnappte ich meinen Rucksack und ging nach draussen zur Bushaltestelle.

Wenn ich diesen beschissen Krebs nicht hätte, dann würde ich immer noch mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Ich würde immernoch meinem Hobby nachgehen und und und. Aber das geht ja nicht.

Mit meiner Musik in den Ohren, wo gerade Centuries von Fall out Boy lief stieg ich in den Bus ein. Ich suchte mit gleichgültiger Mine einen Platz und fand auch einen ganz hinten.

Eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn kam ich an meiner High School an.

Ich gehörte mit zu den Jüngstens, den Freshman. Obwohl ich die neunte wiederhole.

Auf jeden Fall war es schon einigermaßen voll. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie jemand auf mich zukam. Kiara. Eine meiner besten Freunde. Ich legte mein mittlerweile perfekt gefälschtes Lächeln auf und umarmte sie.

"Hi." Begrüßte ich sie. "Hi, wie war dein Wochenende?" Fragte sie mich. "Langweilig wie immer." Antwortete ich und schon fingen wir an zu lachen. "Wie war deins?" "Ich hatte ja ein Turnier." "Und?" "Ich bin dritte geworden mit Ben." "Uii, herzlichen Glückwunsch!" Ich umarmte sie. "Thanks."

Dann sah ich Mate auf uns zukommen. Shit, was soll ich machen? Mate hatte mir vor zwei Wochen seine Liebe zu mir gestanden und vor drei Wochen bekam ich die Diagnose.

Mare lächelte mich an. "Na Mädels, wie gehts?" Fragte er uns. "Gut." Antwortete Kiara. "Elodie, hast du heute Zeit?" Fragte ich. "Ja, denke schon." "Okay, ich komm um zwei zu dir." Ich nickte. Bloß nicht zeigen, wie unwohl es dir dabei geht! Ermahnte ich mich selber.

Mate verabschiedete sich wieder und dann kam schon Samantha, auch genannt Sam. Sie war von uns allen die Erwachsendste. Ebenfalls war sie von unserer Klasse, Klassensprecherin. Dann kam Mary und zum Schluss Layla. Layla kommt meistens immer kurz vor dem Gong.

Kaum war sie da klingelte es und zusammen gingen wir zur ersten Stunde Politik.

"Habt ihr die Hausaufgaben?" Fragte ich meine Freunde. "Wir hatten Hausaufgaben?" Fragte Layla. Ich lachte. Das ist typisch. "Jaa." Antwortete Kiara für mich. "Kann ich sie abschreiben?!?!" Fragte Layla halb aufgelöst und klammerte sich an meine Schulter fest. "Natürlich." Antwortete ich immer noch lachend. "Danke Danke danke danke!" Sie klang erleichtert. Ich fing an zu grinsen. Typisch. Immer übertreibt Layla, aber das ist grad so lustig und auch ein Teil, was uns zu besten Freunden macht.

All what you want- 2 1/2 years(on hold to the end of april)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt