Es war kalt. Fürchterlich kalt. Tom schlug die Augen auf. Die undurchdringliche Schwärze traf ihn wie eine riesige Welle. Er fühlte Panik in sich aufsteigen. Wo war er? Und wie war er hierher gekommen? Er erinnerte sich dunkel an die Party. Nico war dabei gewesen, und Mara und Fabian und Jo und seine ganzen anderen Freunde. Doch von dem was danach geschehen war, war nur noch Leere übrig geblieben. Plötzlich ging flackernd eine kalte, einzelne Glühbirne an. Er befand sich in einem Raum mit nackten Betonwänden. Sie waren feucht und in den Ecken siedelte sich grüner, pelziger Schimmel an. In dem Raum befand sich absolut nichts außer einer Schwarzen Metalltüre. War er entführt worden? Möglich wäre es. Er ging zur Tür und drückte die Klinke. Sie war offen. Draußen befand sich etwas, das wie eine U-bahn Station aussah. Ein riesiger dunkler Saal mit einer Art Bahnsteig und Schienen davor, die in einen langen schwarzen Tunnel führten. An der hinteren Wand des Bahnsteigs befanden sich weitere Türen. Versuchsweise öffnete er eine von ihnen. Hinter ihr war ebenso ein Raum wie der, in dem er selber aufgewacht war. Und auf dem feuchten Boden lag eine Gestalt. "Jo!" im nu war Tom bei ihm. Jo schien gerade zu sich zu kommen. "Scheiße, Jo was machst du hier?" Jo hustete Laut. "Ich hab keine Ahnung. Tom, wo sind wir hier?" "Ich weis es genauso wenig wie du. Wir sollten erst mal nachsehen, was hinter den anderen Türen ist." "Den anderen Türen?" Tom erklärte ihm schnell, wie es ihm ergangen war. Jo's Blick verfinsterte sich. "Meinst du, wir sind entführt worden?" "Daran hab ich auch schon gedacht, aber was hat es mit diesen Schienen auf sich? Und wenn entführt wurden, warum waren unsere Türen dann nicht abgeschlossen?" "Da fragst du den falschen, Tom. Aber lass uns jetzt nach den anderen Türen sehen!" sagte Jo. "In Ordnung." Doch gerade als sie den Raum verließen, öffnete sich eine der Türen links von ihnen, und ein Mädchen stolperte heraus. "Verdammt," stieß Jo hervor. "Mara! Geht es dir gut?
Tom konnte sich schon vorstellen, wer hinter den anderen Türen war. Alle die in seiner letzten Erinnerung auftauchten. Es war ganz klar, Fabian und Nico. Moment - fehlte da nicht jemand? "Jasmin," stieß Tom hervor, "sie fehlt!" Die anderen sahen ihn an. "Wie meinst du das; sie fehlt?" Mara sah ihn ratlos an. "Überleg doch mal. Es sind alle hier, die auf unserer Party waren. Alle bis auf sie!" Bevor jemand etwas erwidern konnte, hörten sie ein Geräusch. Es klang wie ein weit entfernter Zug. Toms Verdacht bestätigte sich, als eine große, altmodische schwarze Eisenbahn vor dem Bahnsteig einfuhr, auf dem sie alle saßen. Es war kein Schaffner zu sehen. Alle sahen einander an. "Sollen wir einsteigen?" Es war Nico, der diese Frage stellte. "Ich schätze, es bleibt uns nichts anderes übrig." sprach Tom. Er erhob sich, und ging langsam auf eine der schwarzen wagontüren zu und zog prüfend an ihrem Riegel. Sie ging quietschend auf. Nun erhoben sich auch die anderen, und einer nach dem anderen stieg in den dunklen Wagon, der sie wie eine gigantische schwarze Schlange zu verschlucken schien.
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Cold inside
Mystery / ThrillerEinHorror-action Thriller in dem es um ein paar jugendliche geht, die in einem riesigen dunklen Labyrinth gefangen sind und von einem Monster verfolgt werden. Doch wie sind sie hierher gekommen? Und warum ausgerechnet sie?