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"Mariella!" schrie jemand in weiter ferne. "Mariella!" nun drang die Stimme zu mir durch. Ich schrie und machte die Augen auf. Langsam wurde ich leiser. Tränen ran an meiner Wange hinab. Ich winselte ein wenig. Jetzt war ich stumm. Wischte mir die tränen weg. Erst jetzt merkte ich, dass meine Mutter mich in den Arm genommen hatte und mir gut zuredete. Seitdem Seth nicht mehr da war ging es mir beschissen. Träume, dass mich jemand umbringt weil ich ein halb Wolf halb Vampir war. Ich ignorierte meine Mutter und ging ins Bad. Emotionen bei vollem Bewusstsein zu zeigen kann ich nicht mehr, seitdem Seth Clearwater verschwunden war. Heute ist seine Beerdigung. Seit einem Jahr hatte ich ihn schon nicht mehr gesehen. Seit einem Jahr blagen mich Alpträume. Seit einem Jahr bin ich wie erstarrt äußerlich und innerlich. Ich ging Duschen. Entspannen konnte ich mich nicht, egal wie warm das Wasser war. Seit einem Jahr bin ich verspannt. Mir ging es schrecklich. Ich war ein wandelndes Stück Wrack. Was will ich hier überhaupt? Kann ich nicht einfach sterben gehen? Anscheinend bin ich dazu verdammt auf dieser Welt zu bleiben bis sich die Erde auflöst. Die Ewigkeit gibt es glaube ich nicht. Problem gelöst. Es ist jedoch noch so lange hin. Bis ich endlich sterben werde. Als ich fertig mit Duschen, Föhnen und waschen war, zog ich mich an für die Trauerfeier. Jipii! Wieder ein toter. Ich hasse diese Welt, ich hasse mich. Ich hasse alle außer Seth. Ich kann ihn nicht hassen. Nie. Das einzige was ich kann ist in bis zum Ende zu lieben. Ich würde ihn bloß hassen wenn er das alles mit Absicht getan hat. Mir schmerzen zu bereiten. Doch das kann und will ich nicht glauben. Alles zieht an mir vorbei. Wie Alice mich lobte, dass ich ein schwarzes Kleid anhatte. Sie meinte es wäre fast perfekt. Es fehlt noch etwas. Ich fragte mich wieso sie so glücklich war. Wir gehen auf eine Beerdigung. Sie Band mein braunes leicht gelocktes Haar zu einen Knödel. Sie befestigt den Knödel mit etwas schwarzen. Ich wusste nur nicht was es war. Eine Stunde hing sie daran. Eine gelockte Sträne hing aber neben meinem Gesicht. Im Spiegel merkte ich, dass sie mich geschminkt hatte. Mein Gesicht sah noch bleicher aus als sonst. Alles zieht einfach zu schnell an mir vorbei. Ehe ich mich versah saß ich schon ihm Auto und fuhr nach La Push. Alice drückte mir einen schwarzen Schirm und schwarze Handschuhe in die Hand. Genau in dem Moment begann es zu regnen an. Ich möchte da nicht hin. Eine träne ran an meinem Gesicht hinab. Meine Familie versuchte vergeblich mich glücklich zu machen, doch nichts zeigte es seine Wirkung, ich blieb erstarrt. Das Auto kam zu stehen und ich zog schnell die Handschuhe an. Stieg aus dem Auto. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Alle blickten mich so bemitleidenswert an. Es drückte in meinem Inneren stark. Ich würde am liebsten los heulen. Aber dann tut alles noch mehr weh und es würde peinlich werden. Als ich das Grabstein sah. Sein lächelndes Bild. Mit einem schönen Rahmen. Er leuchtet, selbst aus diesem großen Foto. So als würde er mich ansehen und sagen es wird alles gut. Ich fasste in meine Handtasche und nahm meine Kette in die Hand. Streichte darüber ehe ich es aus der Handtasche nahm und es öffnete. Er und ich küssend. Er und ich als Wolf Gestalten. Er und ich wie wir uns einfach ansahen. Ich vermisse diese Zeit. Eine Träne tropfte darauf. Ich nahm die Kette und trug es an den Hals. Wenigstens heute. An dem Tag als er verschwand nahm ich es ab, weil er das Versprechen nicht gehalten hatte, heute werde ich es wieder tragen. Wegen ihm. Weil ich ihn liebe. Der Pfarrer sagte irgendetwas doch ich hörte ihm nicht zu. Warum auch. Da standen wir draußen in der Kälte und hofften, dass es so schnell wie möglich vorbei war. Jetzt musste ich etwas sagen. Ich stand neben ihm. "Seth und ich. Wir hatten etwas Besonderes, etwas wunderschönes. Er war mein Lebensinhalt. Er war so perfekt. Seth brachte mich bei jedem Lächeln zum schmunzeln. " ich müsste lächeln bei dem Gedanke. Jedoch sagten womöglich meine Augen etwas anderes. "und doch nun stehe ich hier und denke mir was ich hier zu suchen habe. Seth ist nicht hier. Wozu sollte ich dann hier sein?" in Gedanken male ich aus, dass ich weggehen soll. Einfach weg. Jetzt sofort in den Wald sprinten und sich verwandeln in den großen roten Wolf. Ja. Denn ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr hierbleiben. Deswegen fuhr ich einfach fort als hätte ich den letzten Satz nicht gesagt. " Seth ist ein wunderbarer Mann, er hat mir richtig lieben beigebracht. Wenn er nicht wäre, wäre ich ein komplett anderer Mensch geworden." ich würde mich als Monster sehen. Wenn er nicht wäre. Das einzige das weinen kann. Das letzte Mal sah ich ihn in die Augen. "Ich liebe dich Seth Clearwater für immer." und dann schmiss ich eine weiße Rose in das Grab. Dann spannte ich denn Schirm zu. Schmiss in auf dem Boden. Regentropfen vielen auf meinem Körper. Schon in kurzer Zeit hatte ich nasses Haar. Endlich. Ich sprintete in den Wald und verwandelte mich in den großen roten Wolf.

Bis(s) ich wieder LebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt