Hoch hinauf zum Tod

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So ging das Leben immer weiter, jeden Morgen aufstehen,anziehen, frühstücken und sich zur Schule widmen. Jeder verdammte Tag rauschte so an mir vorbei. Man könnte sogar meinen, dass die Schule mein Leben komplett übernommen hat.
Schlussendlich hatte ich nie Zeit für die Außenwelt, für meine Freunde und für meine Familie. Die Zeit fasste sich um mein Hals. Ich hatte die Kontrolle über mich selbst verloren. Andere Schüler zu sehen die weniger für die Schule tun, beneidete ich. Und dann kam's.
Der Tod meiner geliebten Oma.
Ich saß im Klassenzimmer, als uns der Lehrer unsere Klausur der letzten Deutscharbeit ausgeteilt hatte und plötzlich die Sekretärin ins Klassenzimmer eintrat mit folgender Botschaft: " Haben einen Anruf von deinem Vater bekommen, du sollst schnellstmöglich nach Hause."
Ich hatte es geahnt gehabt. Schnell rannte ich raus mit Tränen in den Augen und wählte die Nummer von meinem Vater.
„ Was ist passiert ? " fragte ich mit zitternden Stimme.
-„ Mama...", sagte mein Vater und legte auf. Schnell ging ich meine Schwester von der Schule abholen und wir beide machten uns auf dem Weg nach Hause.
Währenddessen probierte ich es noch einmal. Diesmal wählte ich die Nummer von meiner Mutter, da ich dachte ihr wäre was passiert. Sie nahm den Hörer ab und weinte.
Ich fragte sie: „ Sagt mir doch endlich was passiert ist, was zur Hölle geht hier ab? Klärt mich auf!"
Sie weinte und sagte: „ Deine Oma.."
Ich unterbrach sie und schrie:„ Nein! Nein! Erzähl mir kein Blödsinn! Sie lebt! Sie würde mich nie alleine lassen. Ich wollte ihr Arzt werden, ich wollte sie heilen, warum lässt sie mich allein? Allein auf dieser Welt". Ich lag auf.
Meine Schwester sah wie sehr mich des betroffen hat aber verstand nichts.
Ich sagte es ihr und konnte die Trauer in ihren schwarzolivenfarbigen Augen erkennen.
Wir beeilten uns und da standen wir. Ich brach zusammen, wollte es nicht glauben und konnte es auch nicht Wahrhaben.
Nun lag sie vor mir, gestorben in ihrem Bett, weißes Tuch über sie und ihr Gesicht ganz violett.
War es das? War es der Tod?
Nun liegt sie unter der Erde, allein.
Ich denke Tag und Nacht an sie.
Friert sie? Hat sie Angst? Ist es zu dunkel? Braucht sie mich?
Gott, wie sehr ich sie vermisse.
Jeden verdammten Tag
Jede verdammte Stunde
Jede verdammte Minute
Jede verdammte Sekunde
Und jeden verdammten Atemzug.
Sie fehlt.
Mit Tränen in den Augen schrieb ich diese Zeilen, Oma ich liebe dich.

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