"Komm schon, bitte Alisa, tu's für mich."
Sie raufte sich durch die Haare.
"Ben", begann sie und setzte sich aufrecht hin. "Ich kann deinen Neffen nicht therapieren. Er ist 14 Jahre alt, vermutlich einfach nur in der Pubertät. Das legt sich wieder. Abgesehen davon habe ich keine Erfahrung mit Teenager, ich wüsste nicht einmal welche Fragen ich stellen sollte."
Ben schürzte seine Lippen, lehnte sich an der Stuhllehne zurück und hob seine Hand. Sofort kam eine Bedingungen herangeeilt.
"Noch einen Cappuccino für mich, bitte.", ordnete er an.
Die wasserstoffblonde Frau klimperte verführerisch mit ihren Wimpern, doch er schenkte ihr keine Aufmerksamkeit.
Sein Blick war starr auf Alisa gerichtet. Nervös rutschte sie auf dem Stuhl hin und her.
"Für mich einen Milchkaffee", krächzte sie leise.
Das Gespräch war ihr unangenehm. Einen Gefallen für einen guten Freund... konnte sie das tun? Ohne Erfahrung ein Kind therapieren?
"Er schließt sich in seinem Zimmer zurück, Tag für Tag, sogar die Lehrerin ist auf ihn zugekommen. Er trinkt nicht, isst nicht, er redet mit niemandem, nicht mal mit mir, also sage nicht das es aufhört!"
Ein paar der Café Besucher blickten empört zu ihren Tisch und Ben realisierte, dass er die letzten Worte geschrieen hatte.
Seine Verzweiflung über das Thema stimmte sie nachdenklich.
Sie legte ihren Kopf schräg. Der Neffe hat eindeutige Anzeichen von Depressionen.
"Wie lange geht das schon?"
"Es hat in den Sommerferien angefangen."
Schon seit zwei Monaten. Was auch immer der Auslöser war, er kann es nicht verarbeiten.
"Notenbilanz?"
"Etwas Gesunken, jedoch nicht auffällig.", antwortete Ben schnell.
Er hatte wohl gemerkt, dass sein Neffe ihre Aufmerksamkeit geweckt hat.
"Warum ist dann die Lehrerin auf ihn zugekommen?"
"Marek hat sich von allen Mitschülern distanziert, sogar von seinem Besten Freund. Seit einer Woche hat er kein einziges Wort zu irgendjemanden gesagt."
Klingt nach einem posttraumatischen Ereignis, doch was könnte er mit seinen 14 Jahren schon erlebt haben?
Drogen kann man ausschließen, die Noten müssten davor schlechter sein und auch sein anderes Verhalten passt nicht in das Schema.
"Ich hab mich mit 16 damals auch zurückgezogen.", konterte sie und schluckte die aufkommenden Erinnerungen hinter, verbannte sie aus ihrem Kopf.
Ben verdrehte die Augen.
"Meine Praxis ist noch nicht einmal fertig!"
Auf einmal trat die Bedienung mit einem schwarzen Tablett in ihr Blickfeld.
"Hier, Ihren Milchkaffee.", flötete sie und stellte die warme Tasse Kaffee neben sie. "Und für den Herren den Cappuccino.", ergänzte sie. "Tut mir leid, dass es gedauert hat, doch wie Sie sehen ist heute viel los. Die Menschen wollen die warmen Herbsttage einfach noch genießen."
"Kein Problem.", erwiderte Ben knapp und die Frau verschwand erneut.
Alisa blickte währenddessen unschlüssig aus dem Fenster hinaus.
"Ich weiß du wolltest erst in ein paar Wochen öffnen.", lenkte Ben schließlich ein. "Du musst Marek ja auch nicht gleich therapieren, lern ihn kennen und sag uns ob es nötig wäre."
Alisa schloss für einen Moment ihre Augen, öffnete sie wieder und sah ihren Freund an.
"Na schön.", wisperte sie so leise, dass er sie kaum verstand. "Ich mach's."
"Danke!", stieß Ben erleichtert aus und umarmte sie.
"Aber erhoff dir nicht zu viel! Ich lerne ihn kennen, dann treffe ich meine Entscheidung."
Ben lächelte dankbar und prostete ihr mit seiner Kaffeetasse zu.
"Vielen Dank, der Kaffee geht auf mich."
Alisa lachte.
"Einverstanden."
Dann hob auch sie ihre Tasss.So Leute, das war das 1. Kapitel. (Ich weiß nicht so spektakulär) :D
Folgender Deal: sobald es 20 Reads hat, geht es weiter. (Bitte hasst mich nicht :) ♥)
Was sagt ihr zu den Personen, seit ihr neugierig? Bitte Kommis hinterlassen :)
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Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte
RandomAlisa ist 25 Jahre alt. Sie ist seit kurzem Psychologin und eigentlich glücklich damit. Doch als sie ihrem Freund einen Gefallen tut und einen Teenager therapiert erleidet sie einen Zusammenbruch. Der Junge hat die gleiche Vergangenheit wie sie und...