Kapitel 1

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Das Wasser kam auf mich zu. Ich rannte. Ein Sturm kam auf. Die Erde bebte. Ein Erdbeben! Ich schrie. Aber es kam kein Ton aus meinem Mund. Jemand rief meinen Namen und schüttelte mich. Nein. Das gehörte in eine andere Welt.

"Flame wach auf! Wir sind da!" , rief meine Mutter und schüttelte mich erneut. Ich wachte schweißgebadet auf und merkte, dass ich im Auto eingeschlafen war. Ich erinnerte mich noch an den Traum, als ob er real war. Ich schauderte. In letzter Zeit hatte ich immer wieder den gleichen Traum. Aber das war jetzt egal. Wir waren in Stieldorf. Meiner neuen Heimat. Ich stöhnte, als ich unser neues Haus sah. Ich wollte nicht hierher. Wollte nicht weg aus Bayern und meiner Freundin Chelsea. Ich hasste es, wenn man umzog.
"WOW!!!", sagte meine kleine Schwester Caro. "Caro wie kannst du nur?! Du kannst es doch nicht ernsthaft toll finden wenn man umzieht! Ich meine, was ist mit deinen Freunden??? Und mit deinem Freund? Denk doch mal an Michel. Wie der sich jetzt fühlen muss wo wir so weit weg wohnen.", rief ich entgeistert. Aber Caro ignorierte mich. Sie war 13 und Michel war ihr erster Freund. Ich stieg aus dem Auto aus und bereute es sofort, denn ich stand in einer Pfütze. Na toll. Das fing ja schon gut an. Meine Mutter klatschte in die Hände und rief:"So meine zwei Süßen...auspacken ist angesagt! Der Umzugswagen ist in fünf Minuten da und bis dahin können wir schonmal das Auto ausräumen." Meine Mutter war glücklich, weil sie endlich aus Bayern weg konnte. Mein Vater hatte sie betrogen, mit einer zehn Jahre jüngeren Frau. Meine Mutter ist 39, mein Vater 41. Ich bin 15. Naja wenn ich ehrlich bin, bin ich noch 14. Aber ich werde in 3 Tagen 15. Und nun stand ich hier, mitten in der Pampa. Ich holte mein Handy aus der Hosentasche, und schrieb eine Nachricht an Chelsea. "Willkommen in der Pampa". Ich machte noch ein kleines Video von unserem Haus und der Umgebung. Unsere Umgebung bestand aus nicht viel. Eine Schnellstraße, ein paar andere Häuser und...Felder. Überall Felder. Ich seufzte. Ich schickte das Video ab und stöhnte. Kein Netz. Keinen einzigen Balken. Ich war kurz davor, auszuflippen. Ich hielt mein Handy in die Luft und suchte nach Netz. "Ey Flame! Wir sollen das Auto auspacken, nicht am Handy hängen!" , rief Caro mir zu. "Jaja, Caro. Ist schon gut." Also begann ich meine Sachen aus dem Auto zu packen. Ich stellte sie in den Hausflur, weil ich keine Lust hatte in mein Zimmer zu gehen. Ich wollte es nicht sehen. Ich ging wieder raus, um Caro und Mama bei ihren ganzen Sachen zu helfen, als ich ihn sah. Den schönsten Jungen der Welt. Er lehnte ganz lässig an dem Zaun gegenüber. Aber er sah mich nicht an. Ich ging ganz unbeteiligt zum Auto, um noch einen besseren Blick auf ihn zu haben. Eisblaue Augen. Blonde Haare. Leicht gebräunte Haut. Mir stockte der Atem als er auf mich zukam. Ich starrte ihn mit offenem Mund an und sah das seine Augen strahlten. Er war fast bei mir. Ich zwang mich, den Mund zu zu machen. Er war nun noch einen Meter von mir entfernt. "Hi ich bin Lucas. Du bist neu hier oder? Ich freue mich dich kennenzulernen." Ich sagte nichts. Ich konnte nichts sagen. "Und du bist?" Ich wachte aus meiner Starre auf und streckte ihm die Hand hin. "Ähh... Hi. Ich bin..." Ja wer war ich? Ach ja stimmt. "Ich bin Flame." Caro kam aus dem Haus und rief:" Flame stell deine Sachen aus dem Flur! Ich bin schon gestolpert!" Sie sah Lucas erst jetzt. "Ach ja, und das ist meine kleine Schwester Caro" , sagte ich zu Lucas. "Aha ok. Hi Caro ich bin Lucas. Ich wohne fünf Häuser weiter." , sagte er zu meiner Schwester. Dann winkte er, und ging. Ich seufzte und sah ihm hinterher. Vielleicht hatte dieses Dorf ja doch was gutes.

Unwiderstehliches Feuer [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt