Kapitel 2

150 10 15
                                    

Ein Hupen unterbrach meine Gedanken. Der Umzugswagen war da. Ich winkte dem Fahrer, Justus, der Vater von Tim, einem alten Klassenkamerad von mir. Ich mochte Justus. Er war sympathisch, witzig und einfach...perfekt. Nicht das ich in ihn verschossen war oder so. Niemals. Naja ist ja auch egal. Er stieg aus und umarmte meine Mutter. Sie kannten sich seit ihrer Kindheit und waren schon immer beste Freunde. Die Möbelpacker stiegen aus und machten den Lastwagen auf. Dann ging das ausräumen, aufbauen und einräumen los.

Wir waren am späten Abend fertig. Da die Betten noch nicht aufgebaut waren, schliefen wir auf Matratzen. Ich simste noch eine gute Stunde mit Chelsea, bevor ich einschlief.

Das Wasser kam auf mich zu. Ich rannte. Ein Sturm kam auf. Die Erde bebte. Ein Erdbeben! Ich schrie. Aber es kam kein Ton aus meinem Mund. Das Wasser holte mich ein und ich wurde von der monsterhaften Monsterwelle überrollt.

"Hallo?! Erde an Schwester?! Flame...Flame wach auf!", rief Caro ungeduldig. "Wir müssen die Schule angucken!"
Ich murmelte etwas unverständliches und drehte mich um. Caro riss mir die Decke weg. Ich gab mich geschlagen und stand auf. Unter der Dusche dachte ich über den süßen Typ von gestern nach. Mein Bauch kribbelte und ich musste Lächeln. Lucas. Er stand schon an dem Zaun als wir ankamen. So als ob er auf mich gewartet hat. Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Er war echt sweet.

"...So und das hier ist unsere Aula. Hier werden Versammlungen abgehalten und das alles." Der Direktor laberte schon seit einer Stunde dummes Zeug. Eigentlich sollte er uns nur die Schule zeigen. Albert-Einstein-Gymnasium. Was für ein Name. Ich seufzte und ließ den Rest der Zeit über mich ergehen.

Die nächste Woche lief ereignislos ab. Wir wurden in der Schule angemeldet, haben das Haus fertig eingerichtet und im Garten ganz viele Blumen gepflanzt. Ich hatte immer wieder diesen einen Traum, aber wenn ich morgens aufwachte, verblasste er und beim Frühstück wusste ich nicht mehr was ich geträumt hatte.

"Ich gehe etwas das Dorf erkunden!", rief ich zu meiner Mutter hoch. "Jaja ist gut Schatz aber sei bitte spätestens um Fünf Uhr wieder hier." "Oki! Hab dich Lieb Mama!" Ich bekam keine Antwort. Warscheinlich hat sie mich nicht gehört.

Ich schlenderte durch die Straßen und verwinkelten Gassen und dachte mir, dass es hier doch garnicht so schlimm war. In Gedanken versunken ging ich weiter als ich gegen jemanden stieß und auf den Hintern knallte. "Au pass doch auf wo...-" weiter kam ich nicht. Vor mir stand Lucas. Er stammelte:" Äh...sorry... Flame. Ich hab...ich hab nicht aufgepasst wo ich hinlaufe. Tut mir leid. Wirklich. Hast du dir wehgetan?" Mein Bauch kribbelte und ich konnte ihn nur anstarren. Er war so sexy. Durch sein eng anliegendes schwarzes Shirt sah man deutlich seine Muskeln. Er hatte ein Sixpack. "Flame? Alles ok mit dir? Du antwortest ja garnicht." "Was? Mir geht es gut. Und dir? Alles ok bei dir?" , stammelte ich schnell. Er ging nicht auf meine Frage ein, sondern hielt mir die Hand entgegen. Ich nahm seine Hilfe an und er zog mich auf die Beine. "Dreh dich mal um" , sagte Lucas. Ich drehte mich um und Lucas strich mir den Dreck vom Rücken. "Danke" , sagte ich. Er dreht mich wieder um und beugte sich zu mir runter. Er war einen halben Kopf größer als ich. "Für dich doch immer Prinzessin", flüsterte er mir ins Ohr. Oha. Flirtete Lucas gerade etwa mit mir? Ich schaute ihn an und meine Knie wurden weich. Auf einmal begann ich zu zittern und musste mich an ihm festhalten, denn ich hatte keine Kraft mehr um selbstständig zu stehen. "Prinzessin alles okay mit dir?", fragte Lucas besorgt." Nein. Ich hab keine Kraft mehr um zu stehen. Und mir ist so heiß.", erwiderte ich. Lucas hob mich hoch und sagte:"Ich bringe dich nach Hause Prinzessin." Seine Muskeln schmiegten sich an meinen Körper, während er mich nach Hause trug. Es schien, als würde ich nichts wiegen. Aber das war jetzt auch egal. Mein Bauch kribbelte wieder, diesmal aber stärker als vorher.
"Warum nennst du mich eigentlich Prinzessin, Lucas?", fragte ich ihn. Er ließ sich Zeit mit der Antwort. "Weil du für mich eine bist. Weil nur Prinzessinnen so hübsch sind wie du."
Ich musste Lächeln. Er war ein netter Typ. "Auf welche Schule wirst du ab nächster Woche gehen?" Ich seufzte. "Aufs Albert-Einstein-Gymnasium", antwortete ich ihm. Lucas lächelte mich an und sagte aufgeregt:"Cool da bin ich auch. Die Lehrer sind echt gechillt. Bis auf eine. Frau Lindner. Sie wird von allen nur Das Bocker genannt."
"Das Bocker? Was bedeutet das?", fragte ich. "Das Bocker ist die abkürzung für Biest in Ocker. Sie trägt immer Ocker und ist ein richtiges Lehrerbiest. Bei der darf man nichtmal die Jacke über dem Stuhl hängen haben. So wir sind da." Ich gab ihm meinen Schlüssel und er schloss auf. Vor der Tür lag ein Zettel:

Hallo Flame! Ich bin mit Caro einkaufen. Wir sind warscheinlich erst um halb vier wieder da. Mach dir Nudeln war wenn du Hunger hast. LG und einen dicken Kuss
Mama und Caro

Lucas legte mich auf der Couch ab nachdem er mir den Zettel vorgelesen hat. Er setzte sich neben mich und flüsterte mir ins Ohr: "Es fällt mir echt schwer dir das zu sagen. In sowas hab ich nämlich keine Erfahrung. Ich muss dir was sagen okay? Du musst auch nichts darauf antworten. Also..." Er atmete tief ein und aus ehe er fortfuhr. "Flame ich...ich hab...ich hab mich in dich...verliebt." Ich war unfähig etwas zu sagen, schaffte es aber dann doch: "Hast du es auch? Dieses Kribbeln im Bauch wenn du mich siehst? Mein Bauch kribbelt immer wenn ich dich sehe."
"Ja das hab ich auch. Du weißt was das bedeutet oder?" Ich grinste. Ja ich wusste was das bedeutet. Ich war in Lucas verliebt.
"Also dann...ich glaube das ist jetzt noch ein bisschen früh, du kannst auch Nein sagen aber...Willst du mit mir zusammen sein?"
Diese Frage überrollte mich. Ich starrte ihn an und das verstand er warscheinlich als Nein. Er fuhr sich durch die Haare und drehte sich um, um zu gehen aber ich hinderte ihn daran. Ich zog ihn zu mir runter und küsste ihn. Er ließ sich neben mich fallen und ich drückte mich an ihn. Ich guckte auf die Uhr. Halb zwei. Wir hatten noch Zeit bis meine Familie wiederkam.

Unwiderstehliches Feuer [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt