My Hero (Coulson/Rogers)

Rückblick: 06.Juli.1973

06.Juli.1973

Es war ein windiger lauwarmer Sommerabend in Manitowoc, der Regen hatte der Hitze für kurze Zeit die Kraft genommen und die Bewohner der Stadt aus ihren Häusern gelockt. Sie flanierten durch die Straßen, zogen an Geschäften vorbei die gerade schlossen oder trafen sich in Pubs und Restaurants.

Neben eben einen dieser Pubs, stand ein kleiner alter Comicladen.

Ein kleiner Junge stand davor und betrachtete mit großen Augen die Actionfiguren im Schaufenster. Er war so nah an die Scheibe herangetreten, dass seine Nase sie fast schon berührte und bei jedem Atemzug das dreckige Glas beschlug.

Er musterte jeden Zentimeter der kleinen Superheldenfigur ganz vorne. Das strahlende Blau des Anzugs, die rot weißen Streifen, das von Hand bemalte Gesicht, den Helm, den weißen Stern auf der Brust und den Schild. Die Figur war einfach perfekt.

Auf der Schulter des Junges ruhte die Hand seines Vaters, der lächelnd von seinem Sohn zu der Actionfigur blickte.

Robert Coulson war ein großer, braunhaariger Mann, mit blauen Augen und einer braunen Hornbrille. Er arbeitete als Geschichtslehrer und Football Coach an der Lokalen High School und war ein strenger aber liebevoller Vater.

„Komm Philip!" Er hatte eine tiefe sanfte Stimme, die zu ihm passte. „Deine Mutter wartet sicher schon mit dem Essen auf uns." Langsam löst sich der Blick des Jungens von der Figur.

Sein Augen glitzern als er zu seinem Vater hinauf schaut. Er nahm seine Hand und gemeinsam gingen sie schweigend durch die Straßen. Vorbei an lachenden Pärchen, Joggern und Leuten die in Anzügen gekleidet durch die Straßen hetzten. Der Junge hatte einen nachdenklichen Blick aufgesetzt während er neben seinem Vater herlief, bis er auf einmal stehen blieb. „Ich möchte auch ein Held werden." sagte er bestimmt. Die Ernsthaftigkeit die in der Stimmer des Jungen lag ließ den Vater schmunzeln. „Ich möchte den Captian stolz machen, indem ich auch andere beschütze." Mr. Coulson sah zu ihm hinab und drückte die Hand seines Sohnes. „Das wirst du ganz bestimmt und du wirst den Captian und mich sicher sehr stolz machen." Der Junge grinste ihn mit vor Freude leicht geröteten Wangen an und sie setzten ihren Weg fort.

Der Wind hatte ihnen das Haar zerzaust und es begann leicht zu nieseln, als sie die Einfahrt zu ihrem Haus erreichten. Philip ließ die Hand seines Vaters los und rannte zur Haustür.

Im Haus roch es nach Braten und als er ins Esszimmer lief, stand seine Mutter vor dem gedeckten Tisch und legte gerade die letzte Serviette auf ihren Platz.

Philip stürzte auf sie zu und umarmte sie stürmisch. „Mum, rate was ich heute im Comicladen gesehen habe." gerade als er Luft holte um seiner Mutter alles von der Figur zu erzählen, betrat Mr. Coulson den Raum., er gab seiner Frau einen kleinen Kuss, setzte sich an seinem Platz und deutete auch seinem Sohn sich hinzu setzten.

Während dem Essen berichtete Robert von dem knappen Sieg seines Football Teams und von der Unfähigkeit mancher der Spieler im Team zu arbeiten. Philip schwärmte von der Actionfigur und Mrs. Coulson erzählte von ihren möglichen Plänen für Phils Geburtstagsfeier die in zwei Tagen stattfinden würde. Da dieser Tag ein Sonntag war, würde es eine kleine Feier im Garten der Familie sein. Zuerst Kuchen und später ein BBQ. Nichts Besonderes.

Nachdem das Essen beendet und der Tisch abgeräumt war, lief Philip die Treppe hoch in sein Zimmer. Allein an seinem Zimmer konnte man erkennen, dass er ein riesiger Fan von Captian America war. Seine Wände waren mit Postern tapeziert, neben seinem Bett stand ein feine säuberlich gestapelte Sammlung an Comicheften und selbst der Schlafanzug, der auf seiner dunkelblauen Bettwäsche lag war mit dem Schild seines Helden geschmückt. Das Wichtigste aber lag auf dem Schreibtisch, Es war ein kleines Kästchen in dem er seinen meist gehüteten Schatz aufbewahrte - seine Captian America Sammelkarten. Es fehlten noch Einige, aber er hatte sich selbst geschworen nicht eher zu ruhen, als dass er sie alle beisammen hatte.

Er strich mit dem Finger leicht über den Rand des Kästchen. „Ich wünschte ich hätte sie persönlich kennengelernt." murmelte er leise. Dann schlüpfte er in seinen Schlafanzug und legte sich in sein Bett.