{nicht überarbeitet}
"Das sind doch alles nur Wertlose Wirtschaftsflüchtlinge! Sind zu Hause nicht zufrieden und kommen deswegen zu uns!"
Das war das erste was ich hörte, sobald wir zu dem Thema Flüchtlinge im Gemeinschaftskunde Unterricht kamen. Stimmte das? Wenn dem so sei, wieso nahm dann die Regierung diese Menschen auf? Das konnte nicht sein.
Am Mittagstisch sprach ich meine Eltern auf dieses Thema an, doch sie erwiederten nur, dass sie sich zu diesem Thema nicht viel wussten
Am selben Nachmittag noch machte ich mich auf den Weg. Ich hatte einen Plan. In unseren kleinen Dorf gab es eine Turnhalle, umfunktioniert zu einem Flüchtlingslager. Als ich dort ankam, war ich geschockt. Unglaublich viele Menschen auf so wenig Raum, überall weinende Kinder oder Erwachsene. Das konnte doch niemand freiwillig auf sich nehmen, wenn es einem nicht wirklich richtig schlecht ging!
Ich sah mich eine Weile entsetzt um. Irgendwann kam ein Dunkelhäutiger, gut aussehender Junge, in meinem Alter, aber in viel zu großen Hosen und einem zu kleinen T-shirt auf mich zu und fragte mich mit einm merkwürdigen Akzent: "Can I help you?"
Ich schüttelte nur stumm den Kopf und machte mich so schnell es nur ging aus dem Staub. Dieses ganze Elend und Leid - das konnte doch niemand freiwillig auf sich nehmen!
Diese Nacht tat ich kein Auge zu und schwor mir, morgen erneut zu dem Flüchtlingsheim zu kommen, und mit dem Jungen zu reden.
------------------------------------
Ich sah mich unsicher um. konnte es sein, dass er gar nicht da war? Dann wäre das alles umsonst gewesen, oder nicht? Gerade als ich mich selber davon überzeugt hatte, dass er nicht da war, und ich mich umdrehte, kam er durch die Tür. Er sah mich an und schien mich zu erkennen.
Schüchtern lächelte ich ihn an und fragte ihn dann auf perfekten Britisch Englisch, genauso wie ich es in der Schule gelernt hatte: "Can I talk to you?"
Zu meiner Erleichterung nickte er "follow me, I will show you a place were it isn't so loud"
Ich nickte und folge ihm.
ich weiß, jeder gescheite Mensch würde jetzt sagen: tu das nicht, wer weiß was dieser Kriminelle Ausländer dir antut! Aber ich vertraute ihm.
Als wir auf einem etwas stillerem Gang ankamen, einer der Flure, die zu den Umkleiden führten, blieben wir stehen und eine unangenehme Stille legte sich über uns.
Nach einer Weile räusperte ich mich und fragte ihn leise: "can...can you tell me why you are here?"
Es schien als hätte er das schon erwartet. Er nickte und setzte sich auf den Boden. Ich tat es ihm nach."I am Christ but in my country I couldn't live anymore, there where I lived, the IS was the front government and they killed everyone who didn't became muslime. My father didn't want to say that Allah is his god. They captured him and tortured him untill he died. At this day I knew, I have to got, I couldn't say I don't believe to my God. So I took my two little siblings and went at midnight. We came until the next city and could hide in a plane, which flew to Germany. Now we are refugees and hope that we maybe can become Asylants and get a new home here."
Ich war mehr als nur geschockt. Dieser Junge, nicht viel älter als ich, sollte das alles durchgestanden haben? Und das konnte er so gefasst erzählen? "Why could you tell me about this so unemotionally?" fragte ich vorsichtig. Zum ersten mal sah ich so etwas wie trauer in seinen Augen aufblitzen (ich persönlich verstehe auch nicht wie man aus Augen Gefühle lesen soll, aber es hilft einem die Geschichte gefühlvoller zu schreiben) "You know, I'm really sad about this, my father was my one and all, but this ist months ago now, I had to tell the story to so many people before and i'm really proud of my father. He died for god and I know, now he will be with him and he would never want me to be depressed of him."
Einige Stunden später lag ich nachdenklich in meinem Bett. Ich hatte mich noch mit ihm unterhalten. Er hieß Josua und war genauso alt wie ich. Ich hatte ihm versprochen morgen wieder zu kommen. Um auf ein wenig andere Gedanken zu kommen schaltete ich den Fernseher ein. "In Bremen und Heidelberg kam es erneut zu Gewalttätigen Demonstrationen rechtsextremistischer Pegida Anhängern, die gegen die Flüchtlingsaufnahme demonstrierten und dabei unter anderem einige Flüchtlinge leicht verletzten"
Ich war mehr als geschockt. Wieso taten sie das? Wir waren doch alle nur Menschen, es war doch schon schlimm genug, dass diese Leute von ihrem zu Hause fliehen mussten.*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°
Sooo. Das ist erstmal das erste Kapitel. Vorraussichtlich wird dieses Buch nicht unglaublich lang. Es soll keins dieser Klischee Bücher werden, die immer gleich aufgebaut sind und immer gleich enden. Es wird auch voraussichtlich keine Lovestory entstehen, dieses "ein gutaussehender junge in meinem Alter" soll einem nur klar machen, dass jeder davon betroffen sein kann. Dieses Buch schreibe ich um Leute zum Nachdenken zu bringen und ich hoffe wirklich, dass ich damit bei manchen Leuten etwas bewirken kann. Ich weiß, dass ich diese ganzen Geschehnisse und Eindrücke auf keinen Fall gut genug beschreiben kann, ich musste glücklicherweise noch nie soetwas durchleben und bis jetzt stand ich noch nie mit einem Flüchtling in Kontakt, aber ich hoffe hiermit einige zum Nachdenken anregen zu können und vielleicht zum Helfen zu motivieren. Ich persönlich bin der Ansicht, dass man diesen Leuten viel eher helfen sollte, als dass man sie verachtet. Wir sollten nicht heulend durch die gegend rennen von wegen "iih diese Situation ist neu, bekämpfen wir doch lieber das neue als dass wir neues auf uns zukommen lassen" Sondern sollten hingehen und helfen, nicht die Augen verschließen.
Das wars von mir erstmal.Stay fabulous
Melli ^-^
DU LIEST GERADE
Die Angst vor dem Unbekanntem
Teen FictionWas wenn das du wärst? Was wenn du einer dieser Flüchtlinge wärst? In deiner Heimat herrscht Krieg. Bomben fliegen auf die Nachbarhäuser. Du bist gezwungen alles, deine Freunde, deine Familie, dein Leben aufzugeben um zu fliehen, um zu überleben. Du...