'Caleb du solltest wirklich zu einem Therapeuten gehen. Ich mach mir Sorgen um dich'
Meine drastisch gealterte Mutter stand im Türrahmen und betrachtete mich besorgt. Ich würgte mir ein lächeln ab, antwortete aber nicht. Ich habe lange nicht mehr gesprochen, Worte klingen so unnütz bei den vielen Gedanken die ich durchdenken muss. So verloren, emotionslos, unbedeutend.
'Caleb du hast seid Wochen nichts gesagt,' sie machte eine dramatische Hollywood Sprechpause. 'Du solltest mir wirklich antworten. Zumindest Kyle, der arme Junge steht jeden Tag vor unserer Haustür um dich zu sehen, aber du machst ihm nicht einmal die Haustür auf! Caleb verdammt was ist aus dir geworden? Was hat er aus dir gemacht?' Am Anfang war ihre Stimme sanft und verständnisvoll, aber je' weiter sie sprach, desto mehr Wut und Schmerz schwang in ihren Worten mit.
'Mum, ich-' meine Stimme brach ab und ein neuer Tränenschwall trat mir in die Augen. Ich klinge inzwischen tatsächlich wie eine wasch-echte Schwuchtel, dieser Hurensohn hat mich zu einer gemacht. Wieder überwältigte ein Schwal der Erinnerungen mich und ich dachte an seine karamell farbenden Haare. Er-' ich versuchte wirklich Worte herauszubringen, meine Gedanken in Sätze zu formulieren, aber es schien so unmöglich, so falsch.
'Ich bin ein Monster, Mum.' Ich spuckte ihr die Worte förmlich vor die Füße mit dem Erwarten sie würde sie schlucken, sie verstehen können. Aber wie sollte eine Mutter das tun können? Wie sollte eine liebende Mutter verstehen können das ihr Sohn sich selbst nicht versteht, sich selbst hasst?
Sie sah mich mit einer Mischung aus Überraschung, Freude und Verständnislosigkeit an.
'Caleb du, du bist kein Monster, ' sie stotterte, erschrocken von den harten Worten ihres einzigen Sohnes. 'Wir schaffen das Baby, wir halten das gemeinsam durch!' Ihre Augen funkelten bei dem Gedanken ich würde wieder reden, raus gehen oder gar lächeln. 'Glücklich sein.'Ich habe vergessen wie sich dieses Gefühl anfühlt. In den meisten meiner Erinnerungen bin ich glücklich. Ich lache, rede oder rauche zumindestens. Ich schwelge ungern in meinen Erinnerungen, denn ich verstehe mein damaliges 'ich' nicht. Ich verstehe nicht wie ich die ganze Zeit ohne ihn leben konnte.
'Kyle ist hier. Rede mit ihm!' Nur leise drang die Stimme meiner Mutter zu mir und zu meinen karamell-farbenden Erinnerungen hindurch und bevor ich etwas erwiedern konnte war ein braunhaariger, großer Junge in meinem Zimmer und lächelte. 'Hey Mate!' Kyles tiefe, laute Stimme mit dem australischen Akzent ertönte und ich blickte zu ihm hoch.
'Hey.' antwortete ich leicht schmunzelnd und auch Kyles Engels-Gesicht schmückte ein strahlen. Würde ich ihn nicht so gut kennen und als besten Freund schätzen, würde ich ihn ficken, denn bei seinem Aussehen hatte er einen Fick von Caleb Herol verdient.'Ich soll dir von Sam ausrichten das sie dich vermisst und von Darren auch!Und Jack hat gesagt er vermisst dich am allermeisten, aber ich habe ihm gesagt das, dass nicht möglich ist.' Er sah mich mit seinen blauen Hundeaugen bedrückt an und ich starrte verwirrt zurück.
'Wie genau meinst du das?'
'Das ist nicht möglich, denn ich vermisse dich viel mehr!'
Manchmal klang Kyle wie ein kleiner, leicht verletzlicher Junge, aber er war wohl eher das Gegenteil davon. Die unteren Klassen nennen ihn Eisbrocken und ich verstehe warum sie das sagen. Nur manchmal, wenn wir ganz alleine sind schmelzt er vor sich hin.
Ohne etwas zu sagen zog ich ihn in eine Umarmung, aber es war keine warme herzliche Umarmung.
Ich habe keine Wärme die ich Leuten weiter geben kann, er hat dafür gesorgt.Er hat jedes Stückchen Liebe aus mir herausgesaugt, es aufgenommen und ist dann gegangen. Dieser Bastard. Meine ganze Welt drehte sich um ihn. Einzig und allein um ihn und das wusste er.
Er hatte mein Herz und er hat es herausgerissen. Verheilen wird es nie, dafür aber wird es schwärzer von Tag zu Tag und unerträglicher damit zu leben.Ich will die übrigen Stückchen nicht haben, sie sind nur nutzlose, blutige Reste die mich beim verrecken stören.
Und wenn ich ehrlich bin will ich gar nicht mehr damit leben. Ich will die Stiche die, die Reste meines vergewaltigten Herzen erzeugen nicht mehr spüren. Ich möchte meine brüchigen Fingernägel und meine angeschwollenen Lippen nicht mehr so lange zerkauen bis das Blut auf das Decklaken tropft und meine ganze Bettwäsche ruiniert. Früher war dort nur angetrockenes Sperma das man leicht rauswaschen konnte, aber jetzt ist dort dieses hartnäckige Blut das man nur mit schrubben heraus bekommt.
'Fuck man.' murmelte ich.
Kyle war längst gegangen und ich saß immer noch wie versteinert in der gleichen Position da und versuchte zu weinen, aber ich konnte nicht. Ich versuchte sogar mir einen runterzuholen, aber ich wurde, zu meinem Bedauern, einfach nicht hart.
Ich sehe jetzt schon die mitleidigen Blicke die mir meine Freunde zuwerfen werden wenn ich ihnen davon erzählen werde. Außer Sam, sie würde mich auslachen und dann ein 'du Idiot' von sich geben.Und Cody, meine karamell-farbende Erinnerung würde mich ernst ansehen und dann soetwas wie 'das kriegen wir schnell hin, ' sagen. Nach dieser Aussage würde sein Gelächter den Raum verschönern und einige Minuten später wären seine rosigen Lippen,aus denen diese wunderschönen Laute kamen, an meinem Schwanz.
Cody, er war das verdammte Gegenteil von mir. Er war hundert Prozent auf der guten Seite, ist er immer noch. Im Himmel irgendwo, wenn es diesen scheiß überhaupt gibt, ich würde für Cody diesen Himmel bauen. Ich würde alles für ihn tun. Wirklich alles.
Müde kramte ich in meinem Nachtschränkchen rum, nur um diese eine Sache zu finden, den Anfang von diesem ganzen scheiß hier. Ich wurde langsam panisch als ich die kleine Drogen spritze nicht fand. An diesem kleinen, noch immer befüllten Todesvertrag hängen so viele Erinnerungen.
Ich war kurz davor in Tränen auszubrechen als ich meine Lieblings Erinnerung nicht finden konnte, doch die Spitze der Spritze streifte meine raue Handoberfläche und ich spürte wie sich die süße Erleichterung in mir breit machte. Vorsichtig holte ich sie aus meiner Schublade und legte sie vor mich auf mein Bett. Ein Strom der Erinnerungen durchflutete meinen durchgefickten Kopf und löste ein ähnlich beteubendes Gefühl wie Drogen in mir aus.
Und genau in diesem Moment wurde mir klar das ich zerstört bin, das er mich zerstört hat.
Das war das erste richtige Kapitel, Freunde.
Die Länge der Kapitel bleibt ungefähr so lange.WICHTIG:
Das nächste Kapitel wird die Erinnerung sein und das übernächste wieder das 'jetzt'! Und so weiter eben! :)Wenn es euch gefallen habt votet dafür oder schreibt ein Kommentar! Soetwas ist immer sehr motivierend und macht einen glücklich! ;)
All the Love
Cat xx
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Bye Motherfucker.
RandomCaleb Herol- schwuler Held der Schule ohne Herz. Einer dieser typischen coolen Kids: raucht, hat viele Freunde, geht immer feiern. Doch was passiert, wenn gerade so einem das Herz gebrochen wird? Was passiert, wenn er sich an alles auf eine schme...