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▪Als der Applaus des Publikums anklingte konnte mein Blue Boy sich nicht mehr auf den Beinen halten und klappte zusammen. Wir prallten auf dem harten Boden auf und schlitterten geradewegs in den Zaun, der den Springplatz umgab▪- Der Tag nach dem Unfall -
"Jürgen, ich habe dir tausend mal gesagt, dass der Springsport zu gefährlich für unsere Tochter ist, sie hätte sterben können bei diesem Sturz! Es ist alles zu unberechenbar vorallem.. vorallem dieses Pferd!"
"Du weißt genau, wieviel Spaß sie daran hat, und wie sehr sie ihr Pferd liebt Maria, möchtest du ihr das alles etwa wegnehmen? Möchtest du wirklich dass unsere Tochter.."
Ich konnte mir nicht mehr anhören was meine Mutter dort für einen Unsinn redete.
"Er ist nicht unberechenbar. Er ist mein bester Freund."
Meine Mutter kam an das Krankenhausbett in dem ich lag und drückte meine Hand.
"Sarah, mein Schatz, endlich bist du wach! Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?"
Hatte ich Schmerzen? Ich konnte mich kaum bewegen, was wohl an dem Muskelkater lag, der meinem ganzen Körper zu schaffen machte.
"Nein, alles gut Mama."
Mein Vater setzte sich an die andere Seite des Bettes und lächelte mich an.
"Ihr hattet eine super Runde, ich bin stolz auf dich! Das wird schon wieder."
Er hatte recht. Das wird schon wieder, oder nicht? Immerhin bin ich eine Tumblewood, und die geben ja bekanntlich nicht so schnell auf. Je eher ich wieder reiten durfte, desto schneller würde ich schon gesund werden. Ich hatte mir schließlich nur einige Kratzer und einen Handgelenkbruch geholt, sowas passierte schnell im Pferdesport. Ich musste über meine eigenen Worte lächeln, doch dieses lächeln wich schnell in einen besorgten Ausdruck.
"Was ist mit Blue? Wie geht es ihm? Ist alles in Ordnung?"
Bei dem ganzen Aufruhr hatte ich glatt vergessen, dass ich nicht gestürzt war, sondern dass mein Pferd mit mir gefallen war. Zwar war ich in einer guten Verfassung, das könnte jedoch bei Blue anders aussehen.
Doch glücklicherweise konnte mein Vater mich beruhigen.
"Es geht ihm schon gut, er ist nach dem Sturz sofort wieder aufgestanden. Dr. Munar war auch schon bei ihm, es ist nichts ernstes nur einige kleinere Wunden."
"Gott sei dank. Das hätte ich mir nie verziehen." Ich war überglücklich, dass es meinem geliebten Pferd gut ging. Was sollte ich nur ohne ihn tuen? Ohne meinen besten Freund, meinen Zuhörer und meinem Trostspender? Es war unvorstellbar ihn nicht mehr an meiner Seite zu haben. Und ich hoffte, das dies auch nicht so schnell passieren würde.
"Nun ruh' dich noch ein wenig aus. Morgen früh darfst du wieder mit nach Hause, bis dahin sollst du fit sein. Ich möchte dich nämlich nicht ins Auto tragen müssen!"
Nach der letzten Bemerkung meines Vaters musste ich lachen. Ich liebte ihn, den Menschen der nicht nur mein Vater sondern auch mein Trainer und Helfer war. Er hatte mir alles rund um Pferde beigebracht. Er war der einer der Grunde, warum ich der Mensch geworden bin, der ich heute bin.
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Champion
Teen Fiction■ Es blieben noch 2 Sprünge bis zum Ziel, dies waren ein Oxer und die gefürchtete Mauer, bei der schon viele Reiter versagt hatten. Mein Rapphengst Blue Boy und ich hatten in diesem Moment sicher den Oxer überwunden und galoppierten nun in einer geb...