2.Kapitel

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Taylor P.o.V.

Orientierungslos lief ich den Gang weiter. Meine Eltern standen im Hauptgang und unterhielten sich mit einem Polizist, der sich etwas notierte. Ich war nicht ganz sicher, ob ich dahin gehen sollte, aber jetzt war es eh zu spät noch einmal umzudrehen, da meine Eltern mich schon entdeckt hatten. Meine Mutter kam auf mich zu, mein Vater blieb bei dem Polizist. „Wie geht’s dir?“, fragte sie mich. Ich zuckte mit den Schultern und schaute auf den Boden. „Sie haben Alissia operiert. Sie hat die OP gut überstanden und ihr geht es langsam wieder besser.“ „Wann wacht sie auf?“, fragte ich ein wenig erleichtert, aber immer noch besorgt. „Der Arzt meinte in ca. 3-4 Tagen.“ Ich musste schlucken.

Mein Vater und der Polizist kamen nun auf uns. „Kann ich ihnen paar Fragen stellen.“, fragte mich der Mann in den Polizeiklamotten. Bevor ich mich entschied, schaute ich meine Eltern an. Sie nickten mir zu. Ein leises „Ok“ kam aus meinem ausgetrockneten Mund hervor. „Sie können sich auch hinsetzen.“, sagte der Polizist, der sehr freundlich war. Ich setzte mich hin und ein gebrochenes Seufzen entwich mir. „Können sie mir bitte erzählen, was genau passiert ist? Und lassen sie sich ruhig Zeit.“, sprach der junge Polizist. Ich schwieg und überlegte. Ich hatte Angst. Mein Hals schnürte sich zusammen, so dass ich kaum Luft bekam. Ich wollte es nicht nochmal durchleben, aber ich musste es der Polizei erzählen. Dies würde mir helfen. Ich könnte den Unfall besser verdauen. Aber was sollte es mir bringen, also warum sollte ich es erzählen? Mein Kopf schmerzte und mein Magen fühlte sich leer an, wie nie zuvor. Dieses Gefühl macht mich krank. Was soll ich machen? Ich muss es erzählen.„Geht es ihnen gut? Soll ich später nochmal wieder kommen?“ Mit diesen Worten riss er mich aus meinem innerlichen Konflikt. „Ja, alles gut. Übrigens sie können mich Taylor nennen.“, erwiderte ich noch etwas verwirrt. „Ich bin Alex.“ Er lächelte mich an und hielt mir seine  Hand hin. Ich lächelte ein wenig und erwiderte seine Geste.  Das war das erste Mal, dass ich seit dem Unfall wieder gelächelt hatte. Es war mir schwer gefallen, aber im nach hinein tat es mir doch irgendwie gut. „Alex, kannst du…dann nochmal kommen? Ich kann das jetzt einfach nicht.“ Ich war ein wenig nervös, während ich es ihm sagte. Ich hatte einfach Angst wegen seiner Reaktion. „Ist doch okay. Lass dir so viel Zeit wie du brauchst. Ich komm in paar Stunden nochmal vorbei und falls du erst morgen oder übermorgen darüber sprechen willst, kannst du mich anrufen.“, antwortete er freundlich und drückte mir seine Visitenkarte in die Hand. Ein leises „Danke“ konnte ich noch sagen, bevor er aufstand und zu meinen Eltern ging, um sich bei ihnen zu verabschieden. Er lächelte mich noch einmal an und verschwand in einem anderen Gang. Ich schaute ratlos auf die Visitenkarte, bevor ich sie in meine kaputte, mit Blut übersäte Hose hineinsteckte.

„Wir werden kurz nach Hause fahren und bringen dir saubere Sachen mit, okay? Bis wir wieder da sind bleibst du in deinem Krankenzimmer.“, sagte meine Mutter etwas besorgt. Ich nickte und lief in die Richtung von der ich gekommen war. Ich wusste nicht welches Zimmer ich hatte und ich wollte auch gar nicht dahin. Es sollte einfach nur so aussehen. Nachdem ich sicher war, dass meine Eltern weg waren, ging ich zurück zum Hauptgang und suchte nach Max. Mein Verstand sagte, dass er noch hier sein musste. Ich wollte ihn sehen und ich wollte wissen wie es ihm geht. In einem Nebengang fand ich dann auch das was ich minutenlang gesucht hatte. Ich stürmte zu ihm hin und umarmte ihn. Tränen liefen über meine Wangen. Auch Max fing an zu weinen. „Es tut mir so leid! Ich wollte das alles nicht!“ krächzte er so laut wie er konnte und drückte mich an sich. „D hast nichts damit zu tun. Dieser dumme Geisterfahrer hat Schuld.“, redete ich ihm ein. Es tat mir im Herzen weh, dass er sich die Schuld gab. Er schluchzte leise und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Dann schaute er mir tief in die Augen und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Es tut mir so leid…“

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 23, 2013 ⏰

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Ich brauch dich mehr als ich dachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt