Die Mädchen von Stonehedge -Prolog-

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Nur eine kalte Glühbirne erhellt den Raum. Ihr flackerndes Licht lässt an einen Horrorfilm erinnern. Die Wände und der Fußboden bestehen aus altem, bröckelndem Beton, eine dicke Metalltür ist der einzige Zugang. Ihr gegenüber an der Wand hockt ein Mädchen.

Seine schwarzen Haare hängen ihm über die Schultern. Es trägt ein Shirt, das einige Nummern zu groß ist und die verschmutzte Hose hält nur dank eines Seils an seinem abgemagerten Körper.

Zusammengekauert lehnt es an der Wand und als es hört, wie die Tür geöffnet wird, hält es den Atem an.

Eine Frau mit ergrauten Haaren betritt den Raum. Das Mädchen rutscht in die hintere Ecke, weit weg von der Frau. Es schlingt die Arme um die Beine und presst sein Kinn gegen die Brust. Panik breitet sich in seinem Körper aus und ein kalter Schauer läuft über seinen Rücken.

Das Mädchen weiß, was passiert und was auf es zukommt. Genau wie die anderen Mädchen. Die anderen, die oben sind und sich um den Garten kümmern, die Zimmer sauber halten und sicherlich gleich mit dem Mittagessen anfangen. Sie alle wissen, was passiert, wenn man nach hier unten muss.

Im Keller geschieht nichts Gutes.

Die Frau öffnet den Spind neben der Tür und nimmt einen breiten Gürtel heraus. Ihr Gesicht wirkt in dem leicht flackernden Licht wie eine Fratze. Langsam kommt sie auf das Mädchen zu. Es versucht sich noch tiefer in die Ecke zu drücken, noch kleiner zu machen.

„Bitte nicht ...", fleht es mit brüchiger Stimme.

Doch die Frau achtet nicht auf seine Worte. Stattdessen greift sie nach seinem Knöchel und zieht es aus der Ecke. Tränen laufen dem Mädchen über die Wangen und es weiß, dass jeder Widerstand zwecklos wäre. Zwecklos und es würde alles nur noch schlimmer machen. Wortlos zerrt die Frau das Mädchen in die Mitte des Raumes, wo es sich auf der Seite zusammenrollt.

Sein Knöchel schmerzt und durch den dreckigen Boden hat sich die Haut an einigen Stellen aufgeschürft.

Angst breitet sich in seinem Körper aus und es kann seinen Puls an den Schläfen spüren.

„Du kennst die Regeln!", zischt die Frau mit scharfer Stimme.

Schluchzend kniet sich das Mädchen auf den kalten Betonboden. Es gräbt seine Fingernägel in seinen Handballen, bis tiefe Abdrücke zu spüren sind. Die Frau streicht dem Mädchen die Haare über die Schultern und schiebt ihm das Shirt höher.

Die einzelnen Wirbel treten deutlich unter der Haut hervor. Daneben ziehen sich mehrere breite Streifen über den gesamten Rücken. Narben, die sich in den unterschiedlichsten Heilungsstufen befinden.

„Bitte", presst das Mädchen hervor.

Als Antwort holt die Frau mit dem Gürtel aus und lässt ihn mit voller Wucht auf den nackten Rücken des Mädchens knallen. Ein greller Schrei entkommt seiner Kehle. Der Schmerz brennt sich tief in seinen Körper. Tränen laufen über seine Wangen und es kann Blut schmecken. Stoßweise lässt das Mädchen die Luft wieder aus seinen Lungen entweichen und betet darum, dass die Schmerzen endlich nachlassen.

Der Gürtel hinterlässt einen weiteren roten Striemen auf seinem Rücken. Die Frau greift nach den Haaren des Mädchens und zieht damit den Kopf nach hinten.

„Nummer 19 war böse", raunt sie in sein Ohr und stößt es wieder von sich weg.

„Und das ist seine Strafe!"

Mit diesen Worten holt die Frau noch einmal aus.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 23, 2020 ⏰

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